openPR Recherche & Suche
Presseinformation

Automatisierte Lackierung von Einzelstücken

01.08.201711:00 UhrWissenschaft, Forschung, Bildung
Bild: Automatisierte Lackierung von Einzelstücken
Graphische schematische Darstellung des 3D-Scans am Beispiel eines Stuhls. (© Fraunhofer ITWM)
Graphische schematische Darstellung des 3D-Scans am Beispiel eines Stuhls. (© Fraunhofer ITWM)

(openPR) 20 Prozent weniger Lack, 15 Prozent weniger Energie, fünf Prozent weniger Produktionszeit – die Vorteile des automatischen Lackiersystems SelfPaint gegenüber der bislang dominierenden Handlackierung sind enorm. Und, was der größte Nutzen sein dürfte: Es eignet sich erstmals auch für Einzelstücke, also für die Losgröße eins.



---
Produkte – egal in welchem Bereich – werden immer individueller: Losgröße eins lautet die langfristige Devise. Was den Lackierprozess angeht, stehen Unternehmer hier jedoch noch vor großen Herausforderungen. Denn Automatisierung und Individualisierung der Produkte passen in punkto Lackiertechnik bisher alles andere als zusammen. Einen Lackierroboter zu programmieren, lohnt sich nur dann, wenn zahlreiche baugleiche Teile spritzlackiert werden müssen. Das jedoch ist bereits heute schon vielfach nicht mehr der Fall. In zahlreichen Branchen wird daher weit über die Hälfte aller Bauteile per Hand lackiert – die Variantenvielfalt ist einfach zu groß.

Automatisiert lackieren und Ressourcen sparen

Die selbstprogrammierende Lackierzelle SelfPaint bietet Unternehmen hier erstmals eine Lösung – und wartet zudem mit zahlreichen Einsparpotenzialen auf. Entwickelt wurde sie in den Fraunhofer-Instituten für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM und dem schwedischen Fraunhofer-Chalmers Centre for Industrial Mathematics FCC. »Mit unserer Technologie SelfPaint können wir kleine Chargen und selbst Einzelstücke automatisiert lackieren«, sagt Dr. Oliver Tiedje, Gruppenleiter am IPA und Koordinator des Projekts. »Dabei sparen wir bis zu 20 Prozent Lack ein und reduzieren somit auch die Lösemittelemissionen um 20 Prozent. Zudem brauchen wir 15 Prozent weniger Energie und sind um fünf Prozent schneller als bei der bisher gängigen Handlackierung.« Auch was die Reproduzierbarkeit angeht, punktet das automatische Verfahren gegenüber der Handarbeit.

Simulationen ermöglichen die optimale Lackierung

Der automatische Lackierprozess besteht aus fünf Schritten. Zunächst einmal wird das Bauteil dreidimensional gescannt, dabei setzen die Forscher auf robuste State-of-the-art-Systeme. Die Scandaten bilden die Basis für eine fluiddynamische Simulation:
Entsprechende Software simuliert die Flugbahn der Lackteilchen und bestimmt, welche Lack- und Luftmengen für die gewünschte Schichtdicke optimal sind. Aus diesen Simulationsdaten bestimmt das System im dritten Schritt die bestmögliche Roboterbahn für den Lackierprozess. Nun folgt der eigentliche Lackierprozess. In Schritt Nummer fünf wird schließlich die Qualität überprüft: Ist die Dicke der Lackschicht wie gewünscht? »Für diese Qualitätskontrolle nutzen wir Terahertz-Technik, also Licht mit einer Wellenlänge zwischen Mikrowelle und Infrarot. Auf diese Weise können wir nasse und farbige Lacke berührungslos messen«, berichtet Dr. Joachim Jonuscheit, stellvertretender Abteilungsleiter am ITWM. Im Lackieralltag soll all dies schon bald automatisch ablaufen: Das Bauteil wird von Robotern gescannt, lackiert und auf die Qualität überprüft – ohne Zutun eines Mitarbeiters.

Während die Forscher vom IPA das Projekt koordinieren und sich der Lackiertechnik sowie der Simulation der Lacktröpfchen nah am Zerstäuber widmen, kümmern sich die schwedischen Kollegen um die Simulation nah am Bauteil sowie um die automatische Bahnplanung. Genauer gesagt: Sie berechnen, wie die Lacktröpfchen durch die Luft fliegen, wo sie auf dem Objekt landen und wie dick die entstehende Schicht ist. Die Forscher am ITWM übernehmen den 3D-Scan und die Schichtdickenmessung zur Qualitätsabsicherung. Die Einzelmodule sind bereits fertig, nun fügen die Wissenschaftler die Einzelschritte zu einem komplett automatisierten Prozess zusammen. Ende 2018 soll der gesamte Prototyp fertig sein – und der Lackiertechnik in der Produktion zu mehr Automatisierung und Flexibilität verhelfen.

Weitere Informationen:
- https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2017/august/automatisierte-lackierung-von-einzelstuecken.html

Quelle: idw

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 961507
 363

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „Automatisierte Lackierung von Einzelstücken“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von Fraunhofer-Gesellschaft

Bild: Farben und Lacke auf Basis von KartoffelstärkeBild: Farben und Lacke auf Basis von Kartoffelstärke
Farben und Lacke auf Basis von Kartoffelstärke
Soll eine Fläche vor Korrosion geschützt werden, geschieht dies in 80 Prozent aller Fälle durch eine Beschichtung mit Farben oder Lacken. Dabei ist der Anteil biobasierter, umweltfreundlicher Lösungen verschwindend gering. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP haben sich in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA dieser Lücke angenommen und entwickeln eine kostengünstige Beschichtung auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Im Mittelpunkt der Forschung: Kartoffelstärk…
Bild: Digitalisierung in der AutomobilproduktionBild: Digitalisierung in der Automobilproduktion
Digitalisierung in der Automobilproduktion
Der Optimierungsdruck in den Hallen der Automobilhersteller ist groß: Die Varianz nimmt stetig zu, die Kosten müssen im Rahmen bleiben. Fraunhofer- Forscher bringen via RFID-Technologie nun mehr Transparenz in die Logistikund Produktionsprozesse bei Automobilherstellern. Das heißt: Der Aufwand wird geringer, die Wirtschaftlichkeit steigt. --- Wer schon mal einen Neuwagen bestellt hat, weiß: Die Liste der Extras ist lang, die Variantenvielfalt wird immer größer. Für die Autohersteller geht diese Individualität mit großen Herausforderungen ein…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Optische Qualitätsinspektion zum AngreifenBild: Optische Qualitätsinspektion zum Angreifen
Optische Qualitätsinspektion zum Angreifen
… Labortag ein! Fehler erkennen mit der optischen Qualitätsinspektion Die optische Qualitätsinspektion dient der Prüfung von Oberflächen und der Maßhaltigkeit von Objekten. Schnelle automatisierte Verfahren ermöglichen eine 100%ige Kontrolle im Takt der Fertigung sowohl bei Endlosmaterialien als auch bei Einzelstücken. Das menschliche Auge ist ein hochempfindlicher …
Bild: Vereinfachte Optik für LasertechnikBild: Vereinfachte Optik für Lasertechnik
Vereinfachte Optik für Lasertechnik
… zu entwerfen und zu berechnen sowie den Prototyp und die Serien zu produzieren. Die Technologie eignet sich insbesondere für die Herstellung von Einzelstücken und kleinen Serien für komplexe Systeme, insbesondere für Lasersysteme, Messinstrumente, Geräte für die industrielle Nutzung oder für Forschungsprojekte mit Schwerpunkt Optik. Bildunterschrift: Die …
Bild: Technologie-Institut für Metall und Engineering präsentiert neue ArbeitsbereicheBild: Technologie-Institut für Metall und Engineering präsentiert neue Arbeitsbereiche
Technologie-Institut für Metall und Engineering präsentiert neue Arbeitsbereiche
… am 12. Oktober 2012 stellte das Technologie-Institut für Metall und Engineering (TIME) in Wissen seine neuen Arbeitsbereiche „Moderne Fertigungstechnik“ und „Automatisierte Schweißzelle“ vor. TIME gibt Unternehmen der Metallbranche in der Region Mittelrhein/Westerwald und darüber hinaus eine nachhaltige und zukunftsorientierte Hilfestellung bei vielfältigen …
Bild: Fühlbar natürlich: Dreidimensionale Oberflächen mit mineralischen Effekten.Bild: Fühlbar natürlich: Dreidimensionale Oberflächen mit mineralischen Effekten.
Fühlbar natürlich: Dreidimensionale Oberflächen mit mineralischen Effekten.
… Stein-Effekt Anthrazit sowie Zement zur Wahl. Zudem werden ganz spezielle Farbwünsche realisiert. Maßgeschneiderte Lösungen für Möbel und den Innenausbau Von individuell ausgeführten Einzelstücken bis zur Großserie, die neuen mineralischen Oberflächen sind universell einsetzbar. Neben der Fertigung von flächigen Fronten ist diese Lackierung auch für …
Bild: Der Laser kommt in ModeBild: Der Laser kommt in Mode
Der Laser kommt in Mode
… mit Hilfe der Lasertechnologie ermöglicht sehr moderne und qualitativ hochwertige Designs. Die Fertigung ist selbst bei Einzelstücken wirtschaftlich möglich. eurolaser bietet eine automatisierte Material-Verarbeitung von der Rolle an, ab einer Bearbeitungsbreite von 600 mm bis zu 3.200 mm. Dieser Trend bietet Kunden das Besondere! Weitere Information …
Hochwertige Veredelungen für Druckprodukte von DruckDiscount24.de
Hochwertige Veredelungen für Druckprodukte von DruckDiscount24.de
… die Druckerei als besonders Highlight noch hochwertige Veredelungen an, mit denen die Kunden ihren Druckprodukten das gewisse Etwas verleihen können: • Partielle UV-Lackierung: Die partielle UV-Lackierung ist eine glänzende Lackierung. Sie wird flach aufgetragen und ist kaum spürbar. • Partielle Relief-Lackierung: Die partielle Relief-Lackierung ist …
Hand in Hand: der perfekte Schliff
Hand in Hand: der perfekte Schliff
… Mitarbeiter und Roboter - bringen ihre spezifischen Fähigkeiten ein: ein entscheidender Grundsatz von Industrie 4.0. Auf dem Branchentreff stellt Isybot erstmalig seinen Cobot für automatisierte Schleifprozesse in Halle 15, Stand D54 vor. Der von Isybot entwickelte Cobot entlastet den Bediener von den beim Schleifen erzeugten Vibrationen und dem damit …
Bild: GC-heat: Schneller von der Anfrage zum Angebot dank Turbo-Produktkonfiguration und integrierter Add-OnsBild: GC-heat: Schneller von der Anfrage zum Angebot dank Turbo-Produktkonfiguration und integrierter Add-Ons
GC-heat: Schneller von der Anfrage zum Angebot dank Turbo-Produktkonfiguration und integrierter Add-Ons
… wurden diese Prozesse grundlegend digitalisiert. Die Lösungen sind direkt in das bestehende CAD-System Solidworks® integriert und ermöglichen eine regelbasierte, automatisierte Produktkonfiguration. Innovationen oder kurzfristige Änderungen durch Kundenanforderungen lassen sich heute sofort im Regelwerk abbilden. Damit erstellen die Vertriebsteams ihre …
Von Originallackierung bis Schleifpaste
Von Originallackierung bis Schleifpaste
Originallack, frischer Lack, ausgehärteter Lack, Ein- oder Zweischicht-Lackierung - nicht jeder Autobesitzer spricht die Sprache der Hersteller und weiß von Anfang an, welche Pflege sich für sein Fahrzeug eignet. AUTOSOL® erklärt deshalb in zwei Teilen die grundlegenden Begriffe. Was ist eine Originallackierung? Dabei handelt es sich um die vom Hersteller …
patchworkdecken.at - neue Internetadresse für Kunsthandwerk
patchworkdecken.at - neue Internetadresse für Kunsthandwerk
… ist die Bezeichnung für eine Bettdecke, die aus Patchworkteilen hergestellt wurde und mit verschiedenen Mustern abgesteppt wurde. Die Homepage zeigt neben einzigartigen Einzelstücken auch neue Tipps und Trends zum Thema Patchwork. Liebhaber von kunstvoll gestalteten Einzelstücken werden ebenso auf ihre Kosten kommen, wie Hobbyschneiderinnen. Gerade …
Sie lesen gerade: Automatisierte Lackierung von Einzelstücken