(openPR) Dass Industrie 4.0 die Arbeitswelt heute und jetzt verändert, wissen wir. So ein klein bisschen haben wir alle Angst, dass es auch „uns erwischt“. Und es wird uns erwischen, das ist klar! Die zentrale Frage in der Arbeitswelt lautet: „Was muss ich jetzt als nächstes tun?“. Die Antwort kam früher vom Chef, dann aus einem Arbeitsplan, dann wurde sie vom Computer bestimmt. Heute stellt sich die Frage nicht mehr, weil z.B. der Industrieroboter direkt vom Computer die Anweisung bekommt oder betriebswirtschaftliche Szenarien besser direkt, ohne das Controlling gerechnet werden. Krankheitsdiagnosen oder Verträge für Flüge oder Immobilien werden unter Berücksichtigung ALLER Informationen automatisiert. Standardisierte Arbeitsinhalte und Routinen werden verlagert. Jobs verschwinden, neue tauchen auf. Die Vernetzung wächst, die Informationsflut wächst, Komplexität steigt, Vorhersehbarkeit sinkt und der Mensch verliert zumindest die Souveränität über die eigene Zeit. Wer oder was führt?
Geht man etwas auf Abstand und schaut man sich das Gesamtbild an, so wird deutlich, dass Computer das Mikromanagement sehr gut können, aber (bisher) noch auf die sachlich inhaltlichen Themen begrenzt sind. Es gibt aber bereits erste humanoide Roboter („Pepper“ für 20280€) , die schon Emotionen auslösen können, aber Computer dienen vor allem der EFFIZIENZ-RADIKALISIERUNG.
Auf Abstand betrachtet stehen dazu im Kontrast die zwischenmenschlichen Werte: Empathie, Liebe, Sympathie, Geborgenheit bis hin zum Zugehörigkeitsgefühl zu einer sozialen Gruppe durch gemeinsames Erleben, handeln, entscheiden. Das können Computer heute noch nicht vermitteln, jedoch bereits simulieren (Gestik, Mimik).
Wenn wir also in den Unternehmen über „Führung“ sprechen, müssen wir die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung als Chance verstehen lernen und sie mit unseren einzigartigen Fähigkeiten zur sozialen Interaktion vernetzen. Der Mensch ändert sich nämlich nicht so schnell, wie ein Computer. Menschen von heute haben noch die gleichen Bedürfnisse und sozialen Reaktionen, wie noch vor Jahrhunderten. Die Fähigkeiten, das Wissen und die Möglichkeiten haben sich verändert, das Verhalten auch, aber die menschlichen Bedürfnisse nach sozialer Interaktion eigentlich nicht.
Führung muss sich diesen neuen (und alten) Realitäten anpassen. Auf der einen Seite raus aus den Arbeiten an komplizierten sachlichen Fragen, die von Computern eher besser als schlechter beantwortet werden können. Auf der anderen Seite stärker in die Themen der sozialen Interaktion und Identifikation. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen müssen wir die Domänen der menschlichen Arbeit in den digitalisierten Unternehmen besser verstehen:
• Marketing, Verkauf, Wettbewerb
Restlos versachlichte, digitalisierte Kaufentscheidungen führen zu extremen Schwankungen.
Im Finanzbereich wurde das Problem bereits erkannt.
• Mode, Trends, Marktentwicklung
Ohne Pluralität und die menschlichen Wünsche stirbt der Wettbewerb.
• Verhandlungen führen und Interessensausgleich / Kompromisse finden
Hier sind Strategien gefragt, die durch soziale Interaktion vermittelt werden
• Mut, Optimismus und Zuversicht
Es ist die Grundlage für Fortschritt und Engagement
• Vernetzungsräume für Menschen Wissen und Interessen schaffen
„Ermöglichen“ vor „Bestimmen“ und „Neugier nutzen“ vor „Anweisen":
Nur exzellente Zusammenarbeit schafft überlegene Ergebnisse
(mehr ... http://manage.my-employee.deTeamwork/teamwork.html)
• Fördern, fordern, erfolgreich machen
Ermunterung, bestehende Pfade zu verlassen und Innovation zu wagen, Angst nehmen
• Grundlagen erforschen, verstehen, vernetzen und verfügbar machen
Das Wissen erweitert sich nicht nur vertikal (das können Computer gut), sondern auch
horizontal in neue Gebiete.
Was das für das Unternehmen bedeutet, welche Domänen für ein bestimmtes Unternehmen relevant sind, kann jeder für sich abschätzen und bestimmen. Jedoch wird aus diesem Katalog der Überschriften mit tausenden von darunter liegenden möglichen Situationsbeschreibungen auch deutlich, dass der „Fachvorgesetzte“ im Bereich „Führung“ keine Rolle mehr spielen wird. Vernetzen von Wissen hat nur dann etwas mit dem „Tiefenwissen“ zu tun, nach dem die Auswahl immer noch so gern getroffen wird, wenn es darum geht, dieses Wissen anderen verfügbar zu machen.
Die Qualität von Führung ist zukünftig von Sozialkompetenzen abhängig. Selbstverständlich reklamiert sie jede Führungskraft für sich, jedoch sehen wir in der Praxis, das sich nicht sehr viele darüber definieren, sondern immer noch über das „notwendige Fachwissen“. Nein, zukünftig wird es wohl eher im Vordergrund stehen! Wir werden eine Transformation des Begriffs und Inhalts von Führung erleben. Das wird ein Kulturwandel, weil sich die operative Steuerung des Geschehens weit von den Arbeitsinhalten von Führungskräften entfernen wird,. Ohne dass dies zu einem Niedergang führt. Das Selbstverständnis wird dabei ganz schön ramponiert, wenn eine Führungskraft das nicht loslassen will oder kann.
Der Kulturwandel ist im Gange: Die Führungskraft als Coach, Servant Leadership, Brückenbauer und nicht Karriereleiter-Akrobaten, Enabler und nicht durchsetzungsstarke Entscheider werden das Bild der Führungskraft künftig viel mehr prägen. Wer ist dafür aber geeignet? Das ist wieder etwas, was Computer auf Grund der vielen Faktoren durchaus gut vorhersagen können. (mehr ... http://www.my-employee.de/Online-Assessments/online-assessments.html) Der Mensch, die HR Spezialisten sind für die Vernetzung dieser Möglichkeiten zuständig, nicht für die Vorauswahl oder die Vertragsdaten.