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Dalamay - Mein Leben ging einen anderen Weg

07.07.201611:22 UhrFreizeit, Buntes, Vermischtes
Bild: Dalamay - Mein Leben ging einen anderen Weg
Roman
Roman "Dalamay - Mein Leben ging einen anderen Weg" (1)

(openPR) Leseprobe:

Mir brach das Herz, als ich sah, wie schwer es maman Sofie fiel, diese Geschichte zu erzählen. Nichts fiel mir ein, um ihren Schmerz zu lindern. Wie hätte ich auch? Sie hatte von Schatten gesprochen. Und dieser Schatten begleitete sie schon seit Jahrzehnten. Und ich wusste, dass diese Geschichte an dieser Stelle noch nicht ihr Ende gefunden hatte. Ich fiel vor ihr auf die Knie und packte sie sanft an den Oberarmen. Ein einfaches Gefühl, ein Stück Dasein, ein Stück Nicht-Alleinseins. Mehr konnte ich nicht geben. Ich hätte so gerne, aber es ging nicht.



Maman Sofie verstand, was ich ihr geben wollte und sie nahm es an. Sie schaute mir in die Augen, in denen jetzt keine Tränen mehr standen, nur noch Trauer, eine tiefe Trauer war darin zu erkennen.

„Dies, Cherie, war nicht die Unterwäsche einer bürgerlichen Tochter. Es war auch nicht die Wäsche einer reichen Dame, dafür mutete sie zu billig an. Dies alles nahm ich wohl im Bruchteil einer Sekunde wahr, denn schon im nächsten Augenblick stand unser Vater hinter mir, sah Cecile, stieß mich in Richtung meiner Mutter und war mit einem Schritt bei Cecile. Nur einen kurzen Blick konnte ich in sein Gesicht erhaschen, dann stand er mit dem Rücken zu mir und meiner Mutter. Da war Zorn und da war Wut in seinem Gesicht, aber vor allen Dingen sah ich die Angst in seinen Augen. Die Angst um seine jüngste Tochter. Von diesem Augenblick an war alles anders. Vater stieß Ceciles Bein von der Bettkante und ries ihr im selben Augenblick, so schien es, das Kleid von den Schultern. Wenn Vater in diesem kleinen Raum Cecile auch fast verdeckte, so konnte ich doch das Mieder erkennen, welches meine kleine Schwester unter ihrem Sonntagskleid trug. Es war glutrot wie die Rosenknospen. Und wenn bis zu diesem Zeitpunkt auch nur der Hauch eines Zweifels um sich gegriffen hatte, so war spätestens da der Moment der Wahrheit gekommen. Ich habe bis zum heutigen Tag keine Ahnung, wie meine Eltern mit dieser Situation umgegangen wären, aber Cecile hat ihnen die Entscheidung abgenommen. Trotzig reckte sie ihr Kinn vor, ihre Augen blitzten auf und kalt, so kalt fragte sie meinen Vater, „und nun?“. Meine Mutter und ich hörten es klatschen. Einmal, zweimal, dreimal. Noch nie hatten wir Mädchen Schläge bekommen, aber es hatte auch noch nie so eine Situation gegeben. Mein Vater drehte sich wortlos um und verließ den Raum. Er war nie wieder der Alte. Deutlich konnten meine Mutter und ich Vaters Fingerabdrücke auf Ceciles Wangen erkennen. Und immer noch standen Mutter und ich wie versteinert am Türrahmen, unfähig ein Wort zu sagen.

In diesem Augenblick hörten wir unten auf der Straße das Getrappel von Pferdehufen. Cecile schaute uns höhnisch an, zog sich das zerrissene Kleid über den Schultern zusammen. Dann lief sie ohne jede Regung an uns vorbei. Wir hörten sie nur noch murmeln, „Ihr könnt mich sowieso nicht verstehen. Ihr habt mich nie verstanden.“ Wir hörten ihre Schritte die Treppe hinunterlaufen, hörten, wie die Haustür sich öffnete und wieder schloss. In diesem Moment setzte ich mich in Bewegung und lief ebenfalls die Treppe hinab, öffnete die Haustür und blieb dort stehen. Ich weiß nicht wirklich, was ich wollte. Aber ich denke, ich wollte zu meiner Schwester, wollte mit ihr reden, sie fragen, was in sie gefahren war. Aber Cecile war schon den kurzen Weg bis zu unserem kleinen Gartentor gelaufen, wo der feine Herr auf sie wartete. Mit nur einer freien Hand fasste er Cecile und half ihr auf sein Pferd und dann, Cherie, dann waren sie weg. Einfach weg.“

Noch immer hielt ich sanft die Oberarme vom maman Sofie. Angst schnürte mir die Kehle zu. Maman Sofie sah mir in die Augen und doch durch mich hindurch. „Sie war weg. Einfach weg. Mit diesem Fremden.“

Maman Sofie atmete tief durch. „Ich kann Dir nicht sagen, was danach und auch die Tage später bei uns zuhause anders war. Außer, dass kaum gesprochen wurde. Still war es bei uns. Aber alles ging weiter seinen Gang. Ich kann mich auch noch an die Blicke der Nachbarn erinnern. Das Verschwinden von Cecile war immerhin am helllichten Tage geschehen. Meine Mutter hörte ich oft weinen. Sie wollte leise sein, aber in einem leisen Haus bekommt man vieles mit.“

Wieder verstummte maman Sofie.

Ich musste mich räuspern, bevor ich sprechen konnte, dann fragte ich, „wie ging es Dir?“ Maman Sofies Lippen zuckten, als sie wieder zu sprechen begann. „Ja, wie ging es mir? Cherie, ich weiß es nicht. Ich kann es Dir nicht sagen. Alles ging, wie ich schon sagte, irgendwie seinen gewohnten Gang. Wir kannten unsere Aufgaben und wir erledigten sie. Die Stille im Haus war furchtbar zermürbend. Eines Nachts, als ich seit dem Verschwinden von Cecile mal wieder nicht schlafen konnte, bin ich aufgestanden, um in die Küche zu gehen. Ich wollte einen Schluck Wasser trinken. Es war noch nicht wirklich spät, wir waren vielleicht erst vor einer guten Stunde zu Bett gegangen, da hörte ich meine Eltern im Schlafzimmer miteinander sprechen. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich wollte nicht lauschen, aber ich hoffte, von Cecile zu hören. Schon fast zwei Monate war sie weg. Über dieses Thema wurde bei uns in der Familie nie offen gesprochen. Nicht kurz nach ihrem Verschwinden, nicht später, nie wieder. Ich wollte doch nur wissen, was mit meiner kleinen Schwester war, wo sie war, ob es ihr gut ging. Hätte ich doch nur nicht gelauscht. Ich hörte meine Mutter unterdrückt schluchzen und ich hörte meinen Vater sagen, dass man Cecile in der hinteren Gasse in der Nähe des „Schwanengasthofes“ gesehen hätte. Ich weiß es noch wie heute, Cherie, wie mir die Beine nicht mehr gehorchten und ich ganz langsam in die Knie ging. Cherie, Du musst wissen, die hintere und die vordere Gasse waren und sind noch heute die berüchtigsten Gassen in Saarlouis. Den „Schwanengasthof“ gibt es heute nicht mehr, der ist nur ein paar Jahre später den Flammen zum Opfer gefallen. Heute stehen dort ein paar einfache Baracken, wo die Mädchen den Freiern zu Willen sind.“

Maman Sofie schluckte schwer und ich reichte ihr schnell aus unserem Proviant ein Glas leichten Weißweins verdünnt mit etwas Wasser. Dankbar nahm sie das Glas und trank es in einem Zug fast leer.

„Meine kleine Schwester war eine Dirne. Ich konnte es kaum glauben. Ich wollte es nicht glauben. Sie war doch erst vierzehn. …

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