(openPR) Die einhundertste Ausstellung der Caricatura Galerie im KulturBahnhof ist natürlich eine ganz besondere. Nicht nur, dass sie zeitgleich mit dem 20-jährigen Bestehen des KulturBahnhofs stattfindet, sie zeigt auch die Arbeiten eines der Größten der Komischen Kunst: F.K. Waechter. Als Mitglied der Neuen Frankfurter Schule setzte Friedrich Karl Waechter, geboren 1937 in Danzig, nicht nur in den Satirezeitschriften pardon und Titanic Maßstäbe. Er gilt auch heute noch, zehn Jahre nach seinem Tod, als Wegbereiter und Vorbild für mehrere Zeichnergenerationen. »Ein ganzes Paralleluniversum des Absurd-Komischen hat er in vier Jahrzehnten aufs Papier gebracht«, so formulierte es Die Zeit. Nebenher war Waechter auch noch Geburtshelfer
der Caricatura, war mitverantwortlich für ihre Gründung und neben F.W. Bernstein auch ihr Mentor. So ist eine Caricatura-Jubiläumsausstellung mit seinen Arbeiten beinahe eine Zwangsläufigkeit.
Erste Waechter-Cartoons erschienen Anfang der 1960er Jahre im Magazin twen. Durch diese Zeichnungen auf ihn aufmerksam geworden, schickte die Gründungsredaktion von pardon ihm eine Nullnummer des Heftes. Waechter kritisierte Layout und Aufmachung und schickte eigene Vorschläge – mit dem Ergebnis, dass er als Layout-Chef angestellt wurde. Ab 1964 betreute er etwa gemeinsam mit F.W. Bernstein und Robert Gernhardt die Nonsens-Rubrik »Welt im Spiegel« (WimS). Sein erster eigenständiger Bucherfolg – es folgten zahlreiche weitere – war der »Anti-Struwwelpeter« (1970), eine antiautoritäre Parodie auf den »Struwwelpeter«. Zudem schrieb Waechter Kinderbücher und war als Theaterautor und -regisseur tätig. Insgesamt entstanden über siebzig Miniaturen, Kurzdramen und abendfüllende Theaterstücke. Am 16. September 2005 erlag F.K. Waechter im Alter von 67 Jahren einem Lungenkrebsleiden.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke sind eine Leihgabe des Deutschen Museums für Karikatur und Zeichenkunst »Wilhelm Busch« in Hannover und reichen von Waechters zeichnerischen Anfängen bei pardon bis hin zur in Titanic abgedruckten Serie »Waechters letzte Zeichnungen«. Freuen Sie sich mit uns auf viele Waechter-Klassiker, aber auch bisher selten gezeigte Blätter.
AUSSTELLUNG: F.K. Waechter, 12.9. bis 22.11.2015
ORT: Caricatura – Galerie für Komische Kunst im KulturBahnhof Kassel
ÖFFNUNGSZEITEN: Di bis Sa 12 bis 19 Uhr So, Feiertage 10 bis 19 Uhr
EINTRITT: 4 Euro / ermäßigt 3 Euro
ERÖFFNUNG: Freitag, 11.9.2015, 19.30 Uhr
ES SPRECHEN: Bertram Hilgen (Oberbürgermeister der Stadt Kassel); Wolfram Ebert (Vorstandsmitglied der Kasseler Sparkasse); Achim Frenz (Leiter der caricatura museum frankfurt); Dr. Gisela Vetter-Liebenow (Leiterin des Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, Hannover)
MUSIK: Olaf Pyras, Uwe Maibaum













