(openPR) Flucht und Vertreibung, die Geschichte der Gastarbeiter und die aktuelle Flüchtlingssituation sind zur Zeit Thema einer Ausstellung in den Museen im Kulturzentrum Rendsburg.
Zwischen dem 19.07.2015 und dem 13.09.2015 zeigen die Museen im Kulturzentrum die Ausstellung „Fremde in der Heimat – Heimat in der Fremde. Flüchtlinge, Fremde, Zugezogene in Rendsburg“.
Die Ausstellung zeichnet die Geschichte der Zuwanderung nach Rendsburg in den vergangenen 70 Jahren nach. Drei Gruppen stehen dabei besonders im Fokus: Die Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, die sogenannten Gastarbeiter und die Asylsuchenden, die heutzutage nach Rendsburg kommen. Die Ausstellung beschränkt sich aber nicht auf diese drei Themen, sondern bietet auch Raum für die Geschichten aller anderen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen nach Rendsburg kamen.
Eine Auswahl verschiedener Lebensgeschichten veranschaulicht dabei beispielhaft die Wanderungsbewegungen nach Rendsburg und beleuchtet gleichzeitig die Gründe und Folgen der Zuwanderung. Dabei nimmt die Ausstellung zwei unterschiedliche Sichtweisen ein: Wann immer möglich, wird die behördliche Sicht auf das Thema durch persönliche Berichte und Dokumente ergänzt.
Es stellt sich zugleich die Frage, was für jeden ganz persönlich Heimat bedeutet. Flüchtlinge, Fremde und Zugezogene in den Mittelpunkt zu stellen bedeutet nämlich zugleich, sich mit der eigenen Herkunft und Identität zu beschäftigen, denn in vielen Rendsburger Familien gibt es vergleichbare Geschichten.
Die Geschichten der Zuwanderer bleiben im öffentlichen Leben häufig unsichtbar. Doch ihre Kultur und Geschichte prägten und prägen auch die Kultur Rendsburgs. Sie sind somit untrennbarer Bestandteil der Stadtgeschichte.
Historische Hintergrundinformationen:
Den größten Zuzug von Menschen erlebte Rendsburg zum Ende des Zweiten Weltkrieges, als binnen kürzester Zeit tausende Menschen zunächst aus Hamburg und später aus den ehemaligen Ostgebieten fliehen mussten. Im Vergleich zu 1939 verdoppelte sich durch die Flüchtlinge und Vertriebenen die Einwohnerzahl Rendsburgs nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe. Lebten vor dem Krieg ca. 20.000 Menschen in Rendsburg, waren es nach Kriegsende etwa 37.000.
Die nächste größere Zuwanderungswelle fand in den 1960er und 1970er Jahre statt. Bedingt durch den wachsenden Bedarf an Arbeitskräften, wurden viele Menschen als sogenannte Gastarbeiter aus unterschiedlichen Ländern angeworben. In dieser Zeit kamen Griechen, Türken, Italiener, Portugiesen und Jugoslawen nach Rendsburg, um in der Carlshütte oder bei den Werften zu arbeiten. Viele ehemalige Gastarbeiter und ihre Familien leben noch heute in Rendsburg.
Heutzutage kommen wieder zahlreiche Menschen aus allen Regionen der Welt nach Rendsburg. Die meisten von ihnen sind auf der Flucht vor Krieg oder politischer Verfolgung. Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien und im Irak nahm die Zahl der Flüchtlinge in Rendsburg in den letzten Wochen und Monaten wieder stark zu. Auch ihre Geschichten werden Teil der Ausstellung sein.
Das Bild darf kostenlos genutzt werden.











