(openPR) Die Strecker-Stiftung Mainz hat das historische Archiv des Schott-Verlages durch Verkauf an die Bayerische Staatsbibliothek und die Staatsbibliothek zu Berlin sowie sechs Forschungseinrichtungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das einzigartige Musikverlagsarchiv wird durch die international renommierten Institutionen archivarisch aufbereitet, digitalisiert und so für Wissenschaft und Forschung optimal erschlossen.
Die Gesellschafter von Schott Music haben das Verlagsarchiv bereits vor Jahren an die Strecker-Stiftung, eine der großen privaten Musikstiftungen Deutschlands, übertragen. Der große Umfang der Archivbestände und das wachsende Interesse von Seiten der Wissenschaft hat die Stiftung nun zum Verkauf bewogen. Käufer sind die Bayerische Staatsbibliothek, die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und sechs auf einzelne Komponisten spezialisierte Institutionen (darunter die Carl-Orff-Stiftung und die Fondation Hindemith).
Das Konvolut umfasst die rund 85.000 Archivalien des historischen Verlagsarchivs, die bis einschließlich 1950 bei Schott Mainz eingingen oder entstanden. Dazu gehören das historische Herstellungs-, Musikautographen- und Erstausgabenarchiv ebenso wie die unzähligen Einzelstücke der Geschäftsakten von 1787 bis 1945 sowie Briefe bis 1950. Allein das Briefarchiv umfasst rund 40.000 Positionen, darunter 265 Briefe aus der Feder von Richard Wagner und 690 von Paul Hindemith. Unter den wertvollen Musikmanuskripten ist Richard Wagners erster handschriftlicher Entwurf zum Text der Oper "Die Meistersinger von Nürnberg". Außerdem umfasst das historische Archiv die Partitur-Autographe bedeutender Werke des 20. Jahrhunderts wie "Carmina Burana" (Chorpartitur) von Carl Orff, die sechste Symphonie von Karl Amadeus Hartmann und "Il canto sospeso" von Luigi Nono.
Der Vorstandsvorsitzende der Strecker-Stiftung, Peter Hanser-Strecker, erklärt: "Wir sind sehr dankbar, dass das historische Verlagsarchiv von Schott Music jetzt an herausragende Bibliotheken und Forschungseinrichtungen geht und so der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Wir wissen die über Jahrhunderte von den Familien Schott und Strecker gesammelten und bewahrten Archivalien nun in den besten Händen. Die Strecker-Stiftung wird den Erlös in die Unterstützung von Projekten einbringen, die den Stellenwert der Musik in der Gesellschaft fördern. Auf diese Weise wird die Arbeit vorangegangener Generationen für die Zukunft der Musik fruchtbar gemacht."