(openPR) Gründung Arbeitskreis Sonderschulen Rhein Neckar e.V.
Im neu gegründeten Verein Arbeitskreis Sonderschulen Rhein-Neckar e.V. engagieren sich Elternvertreter verschiedener Sonderschulen, die alle seit vielen Jahren in der Elternarbeit tätig sind. Vorsitzender ist Dr. Stefan Stötzel, Elternbeiratsvorsitzender der Martinsschule in Ladenburg. Petra Vecchio, stellv. Elternbeiratsvorsitzende der Stephen Hawking Schule Neckargemünd, ist zweite Vorsitzende. Der Verein ist offen für Betroffene, Eltern, Lehrer und alle, die sich engagieren möchten. Der Verein fordert das Fortbestehen des Elternwahlrechtes und tritt damit für den Erhalt von Sonderschulen als Einrichtungen, in denen sich Fachkräfte kompetent um die Kinder kümmern, egal welche Behinderung sie haben und Therapien in den Schulalltag eingebunden werden ein.
Der Verein ist nicht gegen die Inklusion, sondern möchte einen differenzierteren Umgang mit diesem bildungspolitischen Thema.
Konkret wird der Verein tätig werden durch die Durchführung von Informationsveranstaltungen, Beratung und Unterstützung von Betroffenen und deren Angehörigen, sowie Begleitung von Entscheidungen aller am bildungspolitischen Prozess und seiner Umsetzung Beteiligten .
Unsere Anliegen im Detail:
Immer wieder müssen wir in der Presse lesen, dass die Anschaffung der Sonderschulen von allen Eltern gewünscht werden soll. Dies entspricht dem Willen einiger Eltern, aber längst nicht aller. Es entscheiden sich noch über 70 % der Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf für eine optimal auf die Bedürfnisse ihrer Kinder ausgerichtete Sonderschule.
Nur die Sonderschulen wissen, welche Herausforderungen auf sie zukommen und wie sie die Kinder mit ihren vielfältigen Behinderungsarten fördern können. Die Kinder sind in diesen Schulen willkommen und nicht nur geduldet. Eine ressourcen- und kostenneutrale Inklusion ist bei Kindern mit Handicap nicht möglich. Das Selbstbewusstsein, die Selbständigkeit und die Vorbereitung auf ein eigenständiges Leben würden zunichte gemacht. Die Integration der Regelschule in die Sonderschule wäre ein optimaler Start für Inklusion, denn Schutzräume, Sonderschulpädagogen und Barrierefreiheit sind schon vorhanden.
Nach neusten Informationen soll die Regelschule an einer "inklusiven Grundverfassung" arbeiten und sich die Sonderschulen als "Sonderpädagogische Bildungs- und
Beratungszentren" weiterentwickeln. Wir stellen uns nicht gegen Inklusion in die Regelschulen, aber wir verlangen adäquate Förderung und Voraussetzungen und kein Sparmodell. Als Ziel muss immer die größtmögliche Teilhabe des behinderten Menschen an der Gesellschaft sein.
Was benötigen wir für unsere Kinder?
-Barrierefreiheit
-Therapeutische Angebote
-Unterricht in Kulturtechniken
-Geschützter Rahmen
-Geeignete Klassengrößen
-für die spezifische Behinderungsart speziell -ausgebildete Sonderpädagogen
-Ausgebildete Fach- und Pflegekräfte
-Der Vielfalt der Behinderungen Rechnung tragende Individuelle Förderung
-Individuelle Vorbereitung aufs Berufsleben
-Vorbereitung auf eigenständiges Wohnen
-Lebenspraktisches Lernen
-Knüpfung sozialer Kontakte (keine Einzelmaßnahmen)
-Recht auf Bildung
Wir brauchen Sonderschulen mit einer hohen Qualität. Dazu brauchen wir gut ausgebildete Sonderpädagogen. Gute Bildung für alle ist nicht zum Nulltarif zu haben.