(openPR) Dank eines italienischen Patents heißt es jetzt Abschied nehmen vom muffigen "Korkton" beim Wein.
Das Unternehmen Brentapack in Trient und die Fakultät für Physik der Universität Trient haben gemeinsam ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das dem "Korkton" beim Wein den Kampf ansagt. Das Patent, das ausschließlich in Italien erarbeitet und erforscht wurde, beschäftigt sich mit der Dekontamination von Korken für die Weinbranche. Beim Korkton steht nach Angaben von anerkannten Weinexperten nicht bloß ein bröseliger Flaschenverschluss, sondern eine chemische Reaktion. Der muffige Korkton eines Weines ist in den meisten Fällen ein Zeichen, dass sich im Naturkorken Trichloranisol gebildet hat. Dieser, kurz TCA, genannte Stoff ist zwar in den im Wein enthaltenen Mengen nicht gesundheitsschädlich, dennoch kann er einen edlen Tropfen bereits in geringsten Konzentrationen verderben. Die 2013 ins Leben gerufene Studie beschäftigt sich mit der Desinfektion des Korken.
Die Herstellung von Trichloranisolfreien Korken ist ein wichtiger Meilenstein für die Weinindustrie und eine Alternative zur Verwendung von synthetischen Materialien. "Es ist eine Lösung, die Unternehmen wettbewerbsfähiger machen kann. Sie beseitigt genau dieses Problem, das immer einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden für die Winzer bedeutet", sagt der Geschäftsführer von Brentapack, Gianni Tagliapietra.
Man schätzt, dass zwischen zwei und fünf Prozent der Weinflaschen einer Ernte in der Regel von diesem Fehler betroffen sind. Es gibt immer noch viele Unternehmen auf dem Gebiet des Weinbaus, die den natürlichen Korken bevorzugen.
Der Abschluss der ersten Studienphase, an der sieben Techniker, darunter drei Forscher beteiligt waren, hat zu einem sehr deutlichen Rückgang des Trichloranisol geführt. Brentapack treibt nun die Weiterentwicklung voran. Das Unternehmen hat die erste Pilotanlage für die Produktion in Betrieb genommen. Das Ziel dieser Forschung ist die vollständige Beseitigung von TCA. Brentapack, deren Aufgabe es ist innovative Verpackungen für die Lebensmittelindustrie zu produzieren, ist ein Beispiel für "Best Practices" in der italienischen Wirtschaft.
"Wir sind in jedem Sinne ein junges Start Up, weil wir erst seit eineinhalb Jahre am Markt sind und weil das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter bei 30 Jahren liegt. Wir sind eine Unternehmung, die stark in Forschung und Entwicklung investiert um Arbeitsplätze zu schaffen. Der erste Schritt des Projektes wurde erfolgreich abgeschlossen und wir konnten mitunter sehr gute Ergebnisse erzielen. Nun haben wir die Möglichkeit das Patent außerhalb Italiens zu etablieren. Wir konzentrieren uns jetzt auf die zweite Phase. Ziel ist es, den Korkton des Weines zu 100% zu beseitigen.", so Tagliapietra.
Das noch kleine Unternehmen befindet sich in der Zentrale des Borgo Valsugana, die von Trentino Sviluppo geführt wird. Es ist ein Business Innovation Center, ein Inkubator, das jungen Unternehmen den nötigen Raum und umfangreiche Dienstleistungen bietet um erfolgreich ein Start Up zu gründen. "Wir haben eine Vereinbarung mit der autonomen Provinz Trient unterzeichnet. Sie finanziert die Forschung. In den Räumen des Inkubators bleiben wir nun bis zum Jahr 2024", erklärt Tagliapietra.
Für Brentapack hat nun eine neue Ära begonnen. Desweiteren hat das Unternehmen den Korken "Sughera" aus thermoplastischen Materialien patentiert. Eine Produktlinie, die ohne Klebstoffe auskommt. Diese Art von Korken enthalten thermoplastischen Polymer und sind voll recyclingfähig. Die "Sughera"-Verschlüsse, die auschließlich in Italien hergestellt werden, bestehen aus qualitativ hochwertigem Kork, der perfekt sterilisiert wird, um etwaige Verunreinigungen zu entfernen.
Der Korkton gilt zwar als Weinfehler, dennoch handelt es sich nicht zwangsläufig um minderwertigen Wein, sondern um einem nicht einwandfrei verarbeiteten Korken. Winzer können die Qualität ihrer Korken testen. Dazu kommt ein Probekorken für etwa zehn Tage in Wasser. Wenn danach ein muffiger Geruch wahrnehmbar ist, ist das Risiko groß, dass ein Großteil der Korkenlieferung TCA enthält.











