(openPR) Die russische Regierung ist nach Ansicht des Architekten der sozialliberalen Ostpolitik, Egon Bahr, insgeheim zufrieden über die Präsenz der NATO in Europa. Das Militärbündnis sei „die Grundlage der amerikanischen Präsenz in Europa. Und darüber sind alle unsere Nachbarn froh, Putin eingeschlossen, denn das ist ein Garant, dass die Deutschen nicht wieder verrücktspielen können – was sie im Übrigen auch gar nicht wollen“, sagte der Weggefährte Willy Brandts in einem Interview mit dem Monatsmagazin COMPACT (Ausgabe 4 / 2014, EVT 27. März). Zugleich widersprach Bahr Vorwürfen, die NATO würde Deutschland in weltweite Interventionskriege ziehen. Dabei verwies er auf die Ablehnung einer deutschen Beteiligung am Irak-Krieg 2003 durch den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). „Das war eine Normalisierung des deutschen Verhaltens in einer internationalen Krise“, so Bahr. In dem Interview stellte sich das SPD-Urgestein zudem gegen Äußerungen von Altbundeskanzler Helmuth Schmidt, ihm sei es egal, ob die NATO in zehn Jahren noch existiert. „Ich bin ganz sicher, dass es die NATO dann noch gibt“, so Bahr.
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