(openPR) Seit 2002 ist Prostitution in Deutschland legal, doch die Diskussionen um ein erneutes Verbot reißen nicht ab, die Große Koalition strebt eine striktere Regulierung an. Soweit die politische Dimension. Doch wie leben und arbeiten Huren wirklich?
Monika Rudolph kennt die Lebenssituation von Prostituierten, denn seit Jahren begleitet sie viele von ihnen als Seelsorgerin. In ihrem Buch "Hurenleben" stellt sie die Biografien von Prostituierten vor: Vier Frauen und ein Mann erzählen ihr dabei offen und ehrlich von ihrem Alltag, ihren Ängsten und Sehnsüchten sowie von den Gründen, wie und warum sie zur Prostitution kamen. Diese reichen vom schnellen Geld, dem Wunsch nach einer Model-Karriere über familiäre Probleme bis zu Drogen. Bei allen gab es einen biografischen Anlass, der sie in die Prostitution zwang, „Point of View“ nennt es die Autorin. Und die meisten wollen aus dem Beruf aussteigen. So wie Iliana: „Die Männer kommen, um zu vögeln, und das ist es auch schon. Gott sei Dank sind unter ihnen auch nette Kunden. Aber der Sinn des Lebens kann das nicht sein.“
Monika Rudolph arbeitet seit 1987 als Seelsorgerin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Schwerpunkte ihrer Tätigkeit: Begleitung organtransplantierter Patienten und ihrer Angehörigen; Betreuung von Frauen mit Risikoschwangerschaften; Sterbe- und Trauerbegleitung.