(openPR) Unsere Gesellschaft geht seit geraumer Zeit mit einem Phänomen um: Die Zahl der an Demenz erkrankten oder an anderen neurologischen Einschränkungen leidenden Menschen wächst stetig. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Keiner kann sich sicher sein, das nicht auch er eines Tages davon betroffen ist. Umso wichtiger ist es, sich mit dieser Realität auseinanderzusetzen, und - vor allem den betroffenen Menschen zu helfen, sich weiter als ein vollwertiges Mitglied in der Gemeinschaft zu fühlen. Die ehrenamtliche Selbsthilfegruppe (SHG) „Gesund – trotz- Demenz hat sich dieser Idee leidenschaftlich verschrieben. Sie wurde vor 10 Jahren gegründet und leistet seitdem eine unschätzbare Arbeit. Die ehrenamtlichen Helfer engagieren sich
aufopferungsvoll für die zu betreuenden Menschen und deren Angehörige. Dabei scheuen sich die Verantwortlichen der Gruppe nicht, auf gravierende Missstände hinzuweisen, zum Beispiel die mitunter auftretende medizinische Ungleichbehandlung
älterer und vorwiegend einkommensschwacher Patienten. „Weil hochbetagten neurologisch eingeschränkten Senioren mit geringem Einkommen kaum noch gesundheitsfördernde Präventions-und Rehabilitationsmaßnahmen bewilligt werden, wollen wir diese Menschen besonders unterstützen“, so Michelle Schauf. Sie ist die Initiatorin und der konzeptionelle Kopf der ehrenamtlichen Selbsthilfegruppe. Heute agiert sie vorrangig als Koordinierungsleiterin für die SHG. „Gesundheit kennt kein Alter, denn alles andere wäre Altersdiskriminierung im Gesundheitswesen!“, erläutert M. Schauf ihr Engagement weiter. Gerade deshalb organisiert die Selbsthilfegruppe ambulante Kurmaßnahmen für Demenzkranke. Die Betreuung ist sehr intensiv und wird logistisch professionell vorbereitet. „Für vier Personen stehen auf diesen Reisen in der Regel 5 Betreuer zur Verfügung“, so Michelle Schauf. Das sind alles ehrenamtlich tätige Personen, die ihre kostbare Freizeit opfern, um hilfs-und pflegebedürftigen
Menschen ein paar schöne Stunden zu vermitteln. Im Mai dieses Jahres geht es zum Beispiel nach Sonthofen. Körperlich und geistig Schwerstbehinderte sollen für ein paar Tage ausgelassen eine andere Umgebung genießen, ärztlich verordnete Therapien erhalten, unbeschwerte Stunden erleben. „Grundsätzlich ist es die Philosophie der SHG – „Gesund -trotz – Demenz“, alte, kranke Menschen wieder in Bewegung zu bringen. „Die Folge von mangelnder körperlicher Betätigung bringt neue Krankheiten mit sich. Das wollen wir verhindern, und wir möchten vor allem die gesundheitliche Verfassung des einzelnen Menschen weiter stärken“, so Michelle Schauf. Neben den physischen Aktivitäten wird viel im psychisch – mentalen Bereich getan. Die Betreuer sprechen mit den Pflegebedürftigen über Erinnerungen aus deren Jugendzeit, trinken mit ihnen gemeinsam Kaffee, schauen sich Fotoalben an, besuchen Kulturveranstaltungen, beleben auf sensible Art und Weise die einzelnen Teilnehmer, geistig und auch emotional. Hochbetagte Ehepaare erhalten auf den Reisen die Möglichkeit, gemeinsam in eine andere Welt einzutauchen. Für den pflegenden Ehepartner ist es oftmals dringend geboten, sich von den Strapazen der Pflege zu erholen. Aber nicht nur Reisen werden organisiert. Demenzkranke Personen und deren Angehörige können sich an die Ehrenamts-Initiative „Gesund trotz Demenz“ wenden und Hilfe im Alltag erhalten. Viele Angehörige oder Pflegende sind zum Teil überfordert, wissen nicht, wen sie um Hilfe und Unterstützung bitten sollen. Dann ist die Selbsthilfegruppe zur Stelle, hilft mit, den Tag besser zu strukturieren, die Freizeit effizienter zu planen, mit Behörden ziel-und ergebnisorientierter zu verhandeln. Die ehrenamtlich tätigen Betreuer kommen sämtlich aus der geronto -psychiatrischen Fachpflege. „Gesund-trotz-Demenz“ –ein außerordentlich wichtiger ethischer Beitrag in unserer Zeit. Die Selbsthilfegruppe fühlt sich dem auch künftig verpflichtet.









