(openPR) Heidelberg – Sie zündeten Schießpulver und Minen unter den Mauern des Schlosses und sprengten es in die Luft – es war der 6. September 1693, als Soldaten auf Befehl des französischen Königs das Heidelberger Schloss als letzten Akt des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstörten. Das Inferno auf dem Königstuhl legte die Residenz eines der wichtigsten Adelsgeschlechter Europas in Schutt und Asche. Wie spektakulär die Sprengung war, zeigt jetzt eine Animation in der Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa”. Die Ausstellung wird noch bis zum 2. März 2014 von den Reiss-Engelhorn-Museen und den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg in Mannheim präsentiert. Sie ist Höhepunkt des „Wittelsbacherjahrs 2013“, an dem sich mehr als 45 Städte und Gemeinden in der Rhein-Neckar-Region mit Veranstaltungen beteiligen – auch die Stadt Heidelberg.
Im Vogelflug zieht der Zuschauer über den Hortus Palatinus, den Schlossgarten, der einst als das „achte Weltwunder” gepriesen wurde. Er wird Zeuge wie die Mauern des Schlosses unter der Wucht der Detonationen auseinanderbrechen. Dr. Alexander Schubert, Projektleiter der Wittelsbacher-Ausstellung, ließ das Heidelberger Schloss vor und während der Verwüstung virtuell rekonstruieren. „Heidelberg war unter den Wittelsbachern viele Jahrhunderte lang die Hauptstadt des bedeutendsten weltlichen Kurfürstentums. Die Dynastie hinterließ zahlreiche Spuren. Die Wittelsbacher erbauten das Heidelberger Schloss und gründeten die Universität“, erklärt der Historiker. „Das Schloss ist heute die bekannteste Ruine Europas, aber mindestens genauso spannend sind die vielen Geschichten, die sich zutrugen, als der Residenzbau unzerstört war.” Die Ausstellung zur Dynastie der Wittelsbacher erzählt diese Geschichten aus 600 Jahren am Beispiel hochrangiger originaler Kunstwerke und Zeitzeugnisse – sie vereint rund 600 kostbare Exponate. Prachtvolle Buchmalereien, exquisite Goldschmiedearbeiten, imposante Herrschergemälde, mediale Inszenierungen sowie Mitmachstationen illustrieren eindrucksvoll die wechselvolle Geschichte der Dynastie am Rhein. Die Präsentation begleitet den Aufstieg der Familie im Mittelalter zur Elite des Heiligen Römischen Reiches, geht auf die verheerenden Niederlagen im Landshuter Erbfolgekrieg oder im Dreißigjährigen Krieg ein und beschwört die Blütezeit der Residenzstädte Heidelberg und Mannheim herauf. Der mittelalterliche Abschnitt von 1214 bis 1504 wird im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen gezeigt, während sich der Ausstellungsteil im Barockschloss Mannheim der neuzeitlichen Geschichte bis zur Auflösung der Kurpfalz im Jahr 1803 widmet.
Die Ausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ wird präsentiert von den Reiss-Engelhorn-Museen und den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. Ausgerichtet wird sie gemeinsam von den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Weitere Informationen zur Ausstellung und zur Stadt Heidelberg unter www.heidelberg-marketing.de und www.wittelsbacher2013.de.
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