(openPR) Berlin, 01.08.2013. Die verschiedenen Tarife der Berufsunfähigkeitsversicherung werden von der Stiftung Warentest regelmäßig untersucht. In der Regel unterscheidet sich vorallem der Preis der verschiedenen Tarife, die Leistungen hingegen sind meistens identisch. Deshalb ist für die Testergebnisse der Berufsunfähigkeitsversicherung die Beitragshöhe das entscheidende Kriterium. Im Vergleich zu anderen Versicherungsarten können viele Versicherer überzeugen und erhalten daher eine sehr gute Bewertung in diesem Test. Testsieger im Jahr 2013 wird wieder die AachenMünchener mit der sehr guten Testnote 0,6.
Der Test von Stiftung Warentest im Jahr 2013:
In der aktuellen Ausgabe der Finanztest 07/2013 erhalten 58 verschiedene Tarife die Bewertung „sehr gut“. Wie im Jahr 2012 ist die AachenMünchener auch in diesem Jahr Testsieger:
1. AachenMünchener SBU mit der Bewertung „sehr gut“ (0,6)
2. Europa SBU-Vorsorge Premium E-B1 mit der Bewertung „sehr gut“ (0,6)
3. Hannoversche Leben Comfort-BUZ-Plus mit der Bewertung „sehr gut“ (0,6)
4. VHV SBU-Exklusiv VBS-Plus mit der Bewertung „sehr gut“ (0,6)
5. Familienfürsorge BUZ 10.2 mit der Bewertung „sehr gut“ (0,7)
6. HanseMerkur SBU (2013) mit der Bewertung „sehr gut“ (0,7)
7. HUK 24 Premium-BUZ mit der Bewertung „sehr gut“ (0,7)
8. Provinzial Rheinland Top-SBU mit der Bewertung „sehr gut“ (0,7)
9. Dialog SBU-professional mit der Bewertung „sehr gut“ (0,8)
Die Testergebnisse aus dem Jahr 2012:
Die Testergebnisse bei den Tarifen der Berufsunfähigkeitsversicherung fallen vergleichsweise sehr gut aus. Nicht nur im Jahr 2013, sondern bereits im Vorjahr 2012, haben 30 Tarife die Bestnote erhalten. Im Jahr 2012 waren dies die besten fünf Versicherer:
1. AachenMünchener
2. Generali
3. Hannoversche Leben
4. HanseMerkur
5. Huk24
Die Methoden der Stiftung Warentest im Testbericht:
Insbesondere die Versicherungsbedingungen der Versicherungen wurden von Finanztest für die Bewertung untersucht. Denn diese Teilkategorie hat einen Anteil von 70% an der Gesamtbewertung. Weitere Kriterien sind die Anträge (20 Prozent) und das Endalter sowie der versicherbare Beruf (10 Prozent). Das Alter, der Gesundheitszustand als auch der Beruf des zukünftig Versicherten entscheiden die jeweiligen Beiträge.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung des Testsiegers:
Die AachenMünchener kann erneut mit einer sehr guten Bewertung überzeugen und ist somit wieder Testsieger der Berufsunfähigkeitsversicherungen. Die Bewertung wird durch „Modellkunden“ ermöglicht. Dabei gibt es Preisunterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Modellkunden schließen die Berufsunfähigkeitsversicherung im Alter von 30 Jahren ab. Die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente beträgt 2.000 Euro. Der Vertrag endet mit dem 67. Lebensjahr des Modellkunden.
Unterschied zwischen dem Geschlecht der Modellkunden:
Als Modellkunden dienen eine weibliche und eine männliche Person. Die Diplomkauffrau zahlt einen Monatsbeitrag von ungefähr 98 Euro. Der Diplomkaufmann zahlt wiederum nur 85 Euro.
Die Unterscheidung der Tarife:
Die in mehreren Tarifen vorkommende Abkürzung „SBU“ bezeichnet eine „selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung“. Die Abkürzung „BUZ“ steht wiederum für „Berufsunfähigkeitszusatzversicherung“. Dort haben die Versicherten zusätzlich die Möglichkeit, eine Lebensversicherung in die bestehende BU einzuschließen.
Die Risikogruppen eines Berufes:
Jeder Beruf hat ein Berufsrisiko. Dieses unterscheidet sich je nach Beruf. Deshalb gibt es eine Kategorisierung in verschiedene Risikogruppen:
• Risikogruppe 1: Geringes Risiko (z.B. akademische Berufe sowie Studenten)
• Risikogruppe 2 und 3: Mittleres Risiko (z.B. kaufmännische Berufe)
• Risikogruppe 4: Hohes Risiko (z.B. Berufe mit körperlichen Tätigkeiten)
• Risikogruppe 5 und 6: Höchstes Risiko (z.B. Berufe mit Gefahrenstoffen usw.)
Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente:
Alle Personen, die nach 1961 geboren worden sind, erhalten eine sogenannte „gesetzliche Erwerbsminderungsrente“. Dabei ist nur der Gesundheitszustand, nicht aber der zuletzt ausgeübte Beruf, relevant. Die darunter fallenden Personen erhalten bei der Erwerbsminderung bei einer anerkannten Berufsunfähigkeit, abhängig von der Leistungsfähigkeit, diese Erwerbsminderungsrente:
• Leistungsfähigkeit von sechs oder mehr Stunden: keine Rente
• Leistungsfähigkeit von drei bis sechs Stunden: maximal 15 Prozent des letzten Bruttoeinkommens
• Leistungsfähigkeit von weniger als drei Stunden: maximal 40 Prozent des letzten Bruttoeinkommens
Ist ein Berufsunfähigkeitsschutz empfehlenswert?
Generell kann man sagen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung zwar in der Regel sinnvoll ist, aber nicht für jeden unbedingt empfehlenswert. Viele Versicherungen werben schon bei Schülern für einen Berufsunfähigkeitsschutz. Doch wirklich interessant wird es erst für Studenten sowie Azubis. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Tarife eine Nachversicherungsgarantie enthalten und keine Verweisung. Denn sonst ist auch dort der Tarif nicht empfehlenswert.
Gesundheitsprüfung vor Vertragsabschluss:
Als Antragsteller muss man eine Gesundheitsprüfung absolvieren. Dabei können viele Fehler passieren. So sollten die Fragen zum Gesundheitszustand nicht nur vollständig ausgefüllt werden, sondern es sollte auch auf eine wahrheitsgemäße Angabe geachtet werden. Dies betrifft vorallem potenzielle Vorerkrankungen des zukünftig Versicherten. Stellt sich nämlich bei Berufsunfähigkeit heraus, dass nicht angegebene Vorerkrankungen bereits dem Antragsteller bekannt waren, so kann es passieren, dass der Versicherungsschutz entfällt. Der Versicherte hat in diesem Fall dann gegen die sogenannte „vorvertragliche Anzeigepflicht“ verstoßen.
Regeln bei den Gesundheitsfragen
• Es dürfen von dem Versicherer keine offenen Gesundheitsfragen gestellt werden
• Der Antragsteller sollte nur Fragen über Krankheiten beantworten, wegen denen er in ärztlicher Behandlung war
• Der Antragsteller sollte Krankheiten auf gar keinen Fall beschönigen
• Falschangabe kann zum Erlischen des Versicherungsschutzes führen
• Vorerkrankungen sollten vom Antragsteller unbedingt genannt werden
Diese Vorerkrankungen führen zu einer Ablehnung des Antrags:
• Schwerwiegende körperliche und psychische Krankheiten (z. B. Depressionen oder Angina Pectoris)
• Vorerkrankungen wie z. B. Akne oder Bluthochdruck
Die Nachversicherungsgarantie:
Die Nachversicherungsgarantie ermöglicht Versicherte, bei speziellen Ereignissen (z. B. Berufswechsel, Eheschließung) die Rente zu erhöhen, sollte eine Berufsunfähigkeit auftreten. Die Nachversicherungsgarantie sollte aber nicht mit einer erneuten Gesundheitsprüfung abschließen. Im Test können gute Policen auch mit einer Rentenerhöhung ohne besonderen Anlass punkten.
Abstrakte Verweisungen:
Sollten Tarife eine solche Klausel beinhalten, sollte kein Vertragsabschluss erfolgen. Denn auch, wenn eine anerkannte Berufsunfähigkeit vorliegt, können die Versicherungen so auf eine andere Tätigkeit verweisen. Mittlerweile ist diese aber aus den meisten Tarifen verschwunden.
Fazit:
Auch bei den besten Tarifen kann man hohe Preisunterschiede feststellen. Ein viel wichtigeres Kriterium ist aber die Tatsache, ob der Versicherer bei einer Berufsunfähigkeit auch wirklich zahlt. Bei den mit „sehr gut“ bewerteten Versicherungen ist dies in der Regel der Fall. Die Versicherung sollte einen Verzicht auf Verweisung angeben sowie die Möglichkeit zur Nachversicherungsgarantie bieten. Die gute Nachricht: Diese Klauseln sind mittlerweile schon Standard und in den meisten Berufsunfähigkeitsversicherungen eingeschlossen.








