(openPR) Der Sommer hat Einzug gehalten. Für jeden Hauttyp wichtig ist jetzt der richtige Sonnenschutz. Worauf müssen Sie achten? Welche Unterschiede gibt es zwischen UV-A und UV-B? Und was unterscheidet die "Mallorca-Sonne" von der "deutschen Sonne"? Das Mallorca Onlinemagazin Exquito.com sprach mit Heidemarie Erhardt vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Mittlerweile ist das Thema Sonnenschutz bei Urlaubern keine unbekannte Größe mehr. Frau Erhardt, warum ist es dennoch immer wieder wichtig, darüber aufzuklären?
Es weiß zwar inzwischen jeder, welche gesundheitlichen Risiken mit dem Sonnenbad verbunden sind. Wir besitzen aber leider kein Sinnesorgan für UV-Strahlung. Wir können sie nicht riechen, sehen oder schmecken. Das macht es schwer, die Risiken richtig einzuschätzen. Wenn man erst einmal einen Sonnenbrand hat, dann kann man ihn auch nicht mehr verhindern.
Zudem gibt es den „Zeitgeist“. Wer braun ist, gilt als fit und gesund. Kommt jemand nicht braun gebrannt aus dem Urlaub zurück, wird er gefragt, ob das Wetter schlecht war oder ob er sich nicht erholt hat. Braun sein wird gleichgesetzt mit Jugend, obwohl intensives Bräunen zu vorzeitiger Hautalterung führt. Und braun sein gilt nach wie vor als attraktiv.
In früheren Zeiten war das übrigens anders. Da gab es den Begriff der „vornehmen Blässe“. Braun waren die Bauern, die auf dem Feld arbeiteten. Wer es sich leisten konnte, arbeitete in einem Büro oder gar nicht.
Welche Fehler werden gemacht?
Einer der gängigsten Fehler ist die Wahl des Sonnenschutzes. Weil man trotz Sonnencreme braun werden will, wählt man einen zu niedrigen Lichtschutzfaktor.
Wer sich eingecremt hat, hält sich zudem häufig für den ganzen Tag geschützt. Stimmt leider nicht. Man kann nur länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz - wie lange, hängt vom Lichtschutzfaktor und vom Hauttyp ab. Ein dunkler Hauttyp kann länger in der Sonne bleiben. Aber selbst der dunkelste Hauttyp bekommt nach langer Sonneneinstrahlung einen Sonnenbrand. Einmal eincremen reicht daher nicht. Nachcremen ist wichtig, vor allem aber nicht nur nach dem Baden. Damit wird die Schutzwirkung zwar nicht verlängert, aber erhalten.
Ein bedeckter Himmel bedeutet nicht, dass man sich nicht schützen muss. Die UV-Strahlung kann trotz Wolken sehr hoch sein. Das gilt übrigens auch fürs Schattenplätzchen.
Fachbegriffe UV-A und UV-B... Was bedeuten sie, und haben beide beim Schutz einen vergleichbaren Stellenwert?
UV-A- und UV-B-Strahlung unterscheiden sich durch die Wellenlänge, wobei UV-A die langwelligere Strahlung ist. Beide Strahlungsarten schädigen die Haut. Was wir als gesunde Bräune bezeichnen, ist in Wirklichkeit bereits die Folge einer Hautschädigung. Darauf reagiert die Haut, indem sie mit Hilfe von UV-B- und UV-A-Strahlung einen Eigenschutz aufbaut, die sogenannte Lichtschwiele. Das geschieht zum einen durch die Bräunung der Haut. Zum anderen wird die Hornschicht der Haut verdickt. „Sonnenanbeter“ und eifrige Solariumgänger haben daher häufig eine sogenannte „Lederhaut“.
Der Eigenschutz führt dazu, dass man sich etwas länger in der Sonne aufhalten kann, bis ein Sonnenbrand entsteht. Das Hautkrebsrisiko besteht aber weiterhin.
Gibt es einen Unterschied zwischen der Sonneneinstrahlung in Deutschland und derjenigen in südlichen Gegenden, beispielsweise auf Mallorca?
Je näher man am Äquator ist, desto stärker ist die UV-Strahlung. Ein Maßstab für die Intensität der Strahlung ist der UV-Index. Er beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Der UV-Index hängt vom Sonnenstand ab. Er ändert sich mit der Jahreszeit und der geografischen Breite. Da Mallorca südlicher liegt als Deutschland, ist die UV-Strahlung hier stärker.
Es gibt eine Vielzahl von Sonnenschutzprodukten. Woran sollte sich der Verbraucher bei der Auswahl des richtigen Produktes orientieren?
Ein Sonnenschutzmittel sollte sowohl vor UV-A als auch vor UV-B-Strahlung schützen. Der richtige Lichtschutzfaktor ist zum einen abhängig von der Intensität der Sonneneinstrahlung, zum anderen vom Hauttyp. Je heller der Hauttyp, umso höher sollte der Schutzfaktor sein. Wir empfehlen für Kinder einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30, für Erwachsene mindestens 20. Im Gebirge, am Wasser und im Süden benötigt man ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen bis sehr hohen Schutz.
Thema Augenschutz: Gerade auf Mallorca gibt es viele fliegende Händler, die Sonnenbrillen günstig anbieten. Auf allen befinden sich Aufkleber zum Lichtschutz. Kann man sich auf die Angaben verlassen?
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat viele Sonnenbrillen auf ihren UV-Schutz getestet. Das Resultat war, dass tatsächlich auch günstige Sonnenbrillen einen guten UV-Schutz haben können. Auf einen Aufkleber allein sollte man sich aber nicht unbedingt verlassen. Den kann man leicht nachträglich aufkleben. Wir raten deshalb, die Brille bei einem seriösen Händler zu kaufen.












