(openPR) Die Literatur-Oper Köln glänzt mit fünf Kafka-Uraufführungen
Mit fünf Uraufführungen glänzte die Literatur-Oper am vergangenen Freitag im VHS-Forum des Rautenstrauch-Joest Museums in Köln. Dies stellte sogar für die breite Kulturstadt Köln ein außergewöhnliches Erlebnis dar. Im Mittelpunkt des Abends stand das Werk des Literaten Franz Kafka.
Die zahlreichen Besucher begaben sich auf eine Reise in Kafkas Tierwelt. Beginnend in der Menschendwelt führte die Erzählung „Die Verwandlung“, wo sich die Hauptfigur Gregor Samsa in einen Käfer verwandelt, das Publikum in Kafkas literarische Tierwelt. Danach folgten die Uraufführungen von „Forschungen eines Hundes“, wo die Erkenntnissuche eine Hundes im Mittelpunkt steht, „Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse“, das von der singenden Maus Josefine und ihrem Mäusevolk handelt und „Der Bau“, das den vergeblichen Kampf eines Tieres schildert, das zum Schutz vor Feinden sein unterirdisches Erdloch sichern will. Mit „Ein Bericht für eine Akademie“ wurden die Zuschauer, durch den Affen Potpeter, der in einer Akademie den Bericht über seine Menschwerdung vorlegt, wieder zurück in die Menschenwelt geholt.
In vielen seiner Erzählungen schafft Kafka eine eigene Welt, mit eigenen Gesetzen und einem eigenen Lebensgefühl. Das Scheitern der Figuren steht bei Kafka zumeist im Mittelpunkt. Nicht immer wird dies tragisch und ernst, sondern auch mit einer gewissen Skurrilität dargestellt. Wie eine Flucht aus der realen Welt erscheinen Kafkas düstere Tierträume, in denen die Grenzen zwischen den Kreaturen verschwimmen. Und gleichzeitig sind seine skurrilen Schöpfungen Analysen der vielen Widersprüche menschlicher Wirklichkeit.
Die Literatur-Oper Köln beweist mit der Inszenierung von direkt fünf verschiedenen Kafka-Erzählungen ein großes Maß an Wandelbarkeit. Die Studierenden der Kompositionsklasse von Prof. Johannes Schild gehen den literarischen Geheimnissen musikalisch und schauspielerisch in anspruchsvollen Rollen auf den Grund.
Ein anspruchsvoller aber lohnenswerter Abend, der noch dreimal zur Aufführung kommt. Und zwar am 22., 23. und 25. Mai, jeweils um 20 Uhr im VHS-Forum des Rautenstrauch-Joest Museums in Köln.
2008 gründete der Schauspieler und Regisseur Andreas Durban die Literatur-Oper. Mit jungen talentierten Sängerinnen und Sänger werden neue Wege zur genreübergreifenden Begegnung von Oper, Schauspiel und Literatur erschlossen. Die Musiker werden dabei vor neue Herausforderungen gestellt, da sie über die Operntätigkeit hinaus auch als Schauspieler agieren müssen. Unter den bisherigen Aufführungen des Ensembles finden sich unter anderem Eigenproduktionen von Robert Musils „Die Verwirrungen des Zöglings Törle? oder Marcel Beyers preisgekröntem Roman „Flughunde“. Die Aufführungen finden zumeist an unkonventionellen und thematisch passenden Orten statt. So fand im November letzten Jahres die Produktion von Bram Stokers „Drakula“ in der Rechtsmedizin Köln statt.
Kommende Termine: 22. / 23. Und 25 Mai, jeweils um 20 Uhr
Ort: VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest Museum, Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln
Die Aufführungen finden im Rahmen des Sommerblut – Kulturfestivals Köln statt.
Karten und Informationen erhalten Sie unter http://shop.derticketservice.de/sommerblut/eventreihen.html?eventlineid=40414&cHash=648a77f48c12660b4e05fb685f48d021
Karten zu 18 Euro, Ermäßigungsberechtigte 11 Euro, zzgl. VVK-Gebühren.
Literatur-Oper
Komposition: Studierende der Kompositionsklasse Prof. Johannes Schild
Studierende der Gesangsklassen
Schauspielerin Carole Schmitt
Regie und Bearbeitung: Andreas Durban
Musikalische Leitung: Georg Leisse
Bühne und Kostüm: Birgit Pardun
Maske: Bianka Meissner
Dramaturgie: Agnes Rottland
Mehr Informationen unter:
http://www.literaturoper.de und http://polyform.io








