(openPR) Langen, 3. Juli 2003
Ob in den Urlaub oder zum Geschäftstermin: Fliegen ist nach wie vor die sicherste Art zu reisen. Dafür sorgt seit mehr als 50 Jahren die Flugsicherung in Deutschland.
Gründung im Sommer 1953
Mit 623 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt die Bundesanstalt für Flugsicherung am 7. Juli 1953 ihre Arbeit auf. Die Neuordnung des Luftraumes ist eine erste wichtige Aufgabe. Daneben werden im ganzen Jahr 70.000 Flugbewegungen koordiniert ? soviel wie heute in zehn Tagen. Ab 1954 hilft ein neues weltweit standardisiertes Flugsicherungssystem bei der sicheren Landung. 1955 erhält die Bundesrepublik die Lufthoheit zurück und das Radarzeitalter bricht an: Nach und nach werden alle Flughäfen mit Rundsichtradaranlagen ausgestattet, die das Starten und Landen sicherer machen.
Beginn des Jetzeitalters
Anfang der 60er Jahre wird die Welt kleiner. Düsenjets bringen Passagiere zu Zielen rund um den Globus. Inzwischen hat sich die Zahl der Flugbewegungen seit Gründung der Flugsicherung verzehnfacht (1963: 755.000). Gleichzeitig lähmen Arbeitskampfmaßnahmen die Branche. Aufgrund des offensichtlichen Widerspruchs zwischen diesen Auswirkungen der Tarifauseinandersetzungen und den hoheitlichen Aufgaben der Flugsicherung entschließt sich die Bundesregierung zur Verbeamtung der Mitarbeiter.
Der große Bummelstreik
In den 70er Jahren macht die Flugsicherung deutschlandweit Schlagzeilen. Der Flugverkehr boomt und mit ihm wächst die Arbeitsbelastung. Mit einem großen Bummelstreik machen die Fluglotsen auf ihre Situation aufmerksam. Das zunehmende Verkehrsaufkommen fordert zudem, den Luftraum neu zu ordnen. Das geschieht 1977.
Die Radartechnologie macht Fortschritte
Die Flugzielmeldungen werden jetzt bereits in den Radaranlagen digitalisiert und können so über weite Entfernungen übertragen werden. Eine neue Rechnergeneration wertet die Daten von mehreren Radaranlagen parallel aus. Der Lotse sieht das Flugzeug mit Angaben zu Rufzeichen, Flughöhe und Geschwindigkeit auf dem Radarschirm.
Die Flugbewegungen erreichen die Millionengrenze und die behördlich organisierte Flugsicherung erreicht ihre Leistungsgrenze. 1989 werden die Weichen gestellt Richtung privatwirtschaftliche Basis - mit mehr Flexibilität im personellen und investiven Bereich.
Von der Bundesbehörde zur DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands (1990) geht die Eingliederung der zivilen Flugsicherung der DDR, Interflug, Hand in Hand.
Am 16. Oktober 1992 wird aus der Bundesbehörde die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH. Dieser ersten großen Organisationsprivatisierung im Verkehrswesen der Bundesrepublik Deutschland geht eine Änderung des Grundgesetzes voraus. Ab dem 1. Januar 1993 übernimmt das weiterhin bundeseigene Unternehmen die sichere und flüssige Kontrolle des Luftverkehrs.
Ab 1994 ist die Flugsicherung nicht nur für die zivile, sondern auch für die überörtliche militärische Flugsicherung im Frieden zuständig.
Neueste Radar- und Navigationsanlagen, innovative Instrumentenlandesysteme und Flugsicherungsverfahren stehen heute an allen 17 internationalen Flughäfen in Deutschland und in der Maastrichter EUROCONTROL-Zentrale bereit. Fünf Radarkontrollzentralen in Berlin, Bremen, Karlsruhe, Langen bei Frankfurt und München ergänzen die hochmoderne Infrastruktur und sorgen für Sicherheit am Himmel über Deutschland ? und zukünftig auch in Europa.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5509 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (2002). Aufgabe ist die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung der Flugsicherungsdienste. Die Flugsicherung koordiniert täglich mehrere tausend Flugbewegungen, im Jahr nahezu 2,5 Millionen (2002). Dafür betreibt sie in Langen bei Frankfurt die größte Kontrollzentrale Europas sowie weitere vier Radarkontrollzentralen in Berlin, Bremen, Karlsruhe und München. An den 17 internationalen Flughäfen Deutschlands und in der Maastrichter EUROCONTROL-Zentrale ist sie außerdem vor Ort durch Fluglotsen und anderes Fachpersonal vertreten. Neben dem Tagesgeschäft ist die Flugsicherung bei der Entwicklung intelligenter Flugsicherungs- und Ortungssysteme sowie von Navigationsanlagen aktiv. Daneben bildet das Unternehmen jährlich 100 Nachwuchskräfte aus. Mit Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas engagiert sich die Flugsicherung in zukunftsweisenden europäischen Projekten wie einer gemeinsamen europäischen Flugdatenbank und einem Satellitensystem.
Ansprechpartner: Axel Raab, Tel.: 06103 707-4160
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Am DFS-Campus 10
D - 63225 Langen