(openPR) Das Kinder-Hospiz Sternenbrücke ist froh und dankbar, im Mai diesen Jahres sein zehnjähriges Bestehen feiern zu können. Zehn Jahre, in denen die Sternenbrücke in Hamburg unheilbar erkrankten Kindern und ihren Familien auf ihrem oft Jahre andauernden schwierigen Lebensweg bis hin zum gemeinsamen Abschied und in ihrem Leben nach dem Tod des Kindes zur Seite stehen konnte.
Als die Sternenbrücke als erstes Kinderhospiz im Norden und Modellprojekt in Hamburg für Norddeutschland am 17. Mai 2003 eröffnete, gab es – außerhalb eines Kinderhospizes in Olpe, das jedoch zu der Zeit nur stoffwechselerkrankte Kinder aufnahm – bundesweit keinerlei gezielte Unterstützungsangebote für betroffene Familien: keinen Ort, an dem sie im Rahmen von Kurzzeitpflegeaufenthalten hätten Kraft tanken und sorgsame und professionelle Ansprechpartner in ihrem seelisch wie körperlich so sehr aufreibenden Lebensalltag hätten finden können. Einmal mit der Diagnose einer unheilbaren Erkrankung ihres Kindes konfrontiert waren die betroffenen Kinder, Geschwisterkinder und ihre Mütter und Väter weitestgehend auf sich allein gestellt. Oft hilflos einer Lebenssituation ausgesetzt, die ihnen Sorge, Angst, Verantwortung und die vielfältigen Anforderungen einer täglichen Rund-um-die-Uhr Pflege ihres erkrankten Kindes aufbürdete und die sie immer wieder den Rand ihrer Kräfte brachte.
Hier setzte Ute Nerge, Initiatorin der Sternenbrücke und heute Hospizleitung und Vorstandsmitglied der Stiftung an und brachte gemeinsam mit Peer Gent (geschäftsführender Stiftungsvorstand), Dr. Isabella Vértes-Schütter (Vorstandsvorsitzende der Stiftung) und unter der Mithilfe weiterer Mitstreiter, erst einen Förderverein und dann die Stiftung Kinder-Hospiz Sternenbrücke auf den Weg, die zwei Säulen, auf denen die Sternenbrücke heute dank vieler Unterstützerinnen und Unterstützer steht.
... ein gemeinsamer Weg
Es war von Anfang an ein gemeinsamer Weg mit den Familien und immer orientiert an ihren Sorgen und Nöten, auf dem sich Ute Nerge und Peer Gent mit ihrem Team von Kinderkrankenschwestern und Pflegern, Pädagogen, Sozialpädagogen, Trauerbegleitern und Familientherapeuten bewegten.
Die so überaus umfangreichen und vielfältigen Erfahrungen, die in der Fürsorge für die betroffenen Familien in der Sternenbrücke gesammelt wurden, haben dazu geführt, dass der stationäre Kinderhospizbereich über die Jahre stetig mit neuen Angeboten ergänzt werden konnte.
So konnte im Herbst 2010 ein Erweiterungsanbau für junge Erwachsene, das Jugendhospiz, eröffnet werden, in dem seither auch junge Menschen über das 18. Lebensjahr hinaus mit ihren Angehörigen liebevoll und professionell gepflegt und umsorgt werden können. In diesem Anbau entstanden weitere Therapie- und Musiktherapieräume wie auch ein Seminarbereich, der technisch und räumlich die Voraussetzung für die im Januar 2011 eröffnete Akademie Kinder-Hospiz Sternenbrücke schuf. Seither gibt es hier ein im pädiatrisch-palliativen Umfeld einzigartiges und breit gefächertes Angebot an Fort- und Weiterbildungen, Seminaren und Tagesworkshops für professionelles Fachpublikum einerseits wie auch für interessierte Familien und angehende ehrenamtliche Mitarbeiter. Ziel ist es, den weitreichenden und vor allem immer berufsübergreifenden Anforderungen in der Palliativversorgung von Kindern gerecht zu werden und dieses Wissen an ÄrztInnen, Kinderkrankenschwestern- und Pfleger, Pädagogen und Sozialpädagogen weiterzugeben. Der Wunsch betroffene Familien über ihre Aufenthalte in der Sternenbrücke hinaus und auch in ihrem häuslichen Umfeld zu unterstützen führte zur Gründung des bundesweit ersten Ambulanten Kinder-Hospiz Pflegedienstes. Seit 2011 pflegen und unterstützen Kinderkrankenschwestern- und Pflegekräfte ausschließlich unheilbar erkrankte Kinder, ihre Geschwister und ihre Eltern ambulant und stundenweise in ihrem Zuhause.
Auf Spenden angewiesen
Für seine täglichen Aufgaben ist das Kinder-Hospiz Sternenbrücke weiterhin nachhaltig auf Spenden angewiesen. Nur die Hälfte der anfallenden Kosten für die Pflege der erkrankten Kinder und die Unterbringung und psychosoziale Begleitung der ganzen Familie kann über die Zuwendungen von den Krankenkassen abgedeckt werden. Seit 2009 trägt das Kinder-Hospiz Sternenbrücke das jährlich neu zu beantragende DZI Spendensiegel. Das Gütesiegel des Bundes bescheinigt Förderverein und Stiftung Kinder-Hospiz Sternenbrücke, „sorgfältig und verantwortungsvoll“ mit denen ihnen „anvertrauten Geldern“ umzugehen.
Ausstellung im Hamburger Rathaus
Eine Ausstellung in der Diele des Hamburger Rathauses zeigt vom 28.5. bis 14.6.2013 in einfühlsamen Bildern und Texten die vielfältigen
Aufgaben der Sternenbrücke.
In Zahlen:
- In dem Haus in Hamburg-Rissen finden zeitgleich 12 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Aufnahme, die meist in Begleitung ihrer Angehörigen kommen. So sind es in der Regel zwischen 30 und 45 Personen, um die sich Kinderkrankenschwestern und Pfleger, ÄrztInnen, Trauerbegleiter, Pädagogen, Sozialpädagogen und Familientherapeuten vor Ort kümmern.
- Rund 500 Familien begleitet das Kinder-Hospiz Sternenbrücke mittlerweile, 126 Kinder sind unter dem Dach der Sternenbrücke ihren letzten Lebensweg gegangen.
- Im stationären Kinderhospizbereich, der Akademie Kinder-Hospiz Sternenbrücke und dem Ambulanten Kinder-Hospiz Pflegedienst sind heute 105 hauptamtliche MitarbeiterInnen beschäftigt. Sie werden in ihrer Arbeit von rund 80 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützt.
www.sternenbruecke.de













