(openPR) Erfolgreiche Energiewende erfordert stärkere Fokussierung auf einen kosteneffizienten Ausbau der erneuerbaren Energien als die Versteifung auf eine gerechte Lastenverteilung, so das Ergebnis einer neuen Studie des Instituts
Hamburg, 11.02.2013.
Die massive Erhöhung der EEG-Umlage zu Beginn des Jahres 2013 hat eine intensive Diskussion über das Förderinstrument für die erneuerbaren Energien in Gang gesetzt. Bundesumweltminister Altmaier hat in diesem Zusammenhang Ende Januar Vorschläge für eine sog. Strompreisbremse vorgelegt. Die Vorschläge fokussieren zum einen auf die Begrenzung des Anstiegs der Umlage in der Zukunft und zum anderen auf eine veränderte Verteilung der resultierenden Lasten (EEG-Umlage).
„Erstaunlicher Weise findet sich in der Diskussion zur Energiewende kaum ein Punkt zum kosteneffizienten Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien,“ erläutert Sven Bode, Forschungsdirektor am arrhenius Institut. Vielmehr wird über eine gerechte Lastenverteilung gestritten, eine Diskussion, in der es kein richtig und falsch geben kann. „Eine Fokussierung auf die Kosteneffizienz kann helfen, den Strompreisanstieg zu bremsen und gleichzeitig die Energiewende voranzubringen“, fährt Bode fort.
Zur Beschreibung eines effizienten Ausbaupfades hat der Forscher einen neuen Ansatz vorgestellt, der zum einen die Stromgestehungskosten von Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Stromsystemen mit hohen Anteilen an erneuerbaren Energien neu bewertet. Zum anderen werden bei der Kostenbetrachtung erstmals auch konkret die Wechselwirkungen von Windkraft und Photovoltaik ermittelt.
Eine numerische Analyse für Deutschland zeigt für verschiedene Kostenszenarien, dass für einen kosteneffizienten Ausbaupfad der erneuerbaren Energien der Fokus für die nächsten Jahre allein auf der Windenergie onshore liegen sollte (mind. zusätzliche 85 GW ggü. dem aktuellen Stand). Erst danach bieten sich Fenster für weitere Kapazitäten an Photovoltaik an – und zwar auch dann, wenn bereits für heute Kosten der Photovoltaik angesetzt werden, die erst in 2030 erwartet werden. Je nach jährlicher Zubaugeschwindigkeit der Windenergie onshore wäre entsprechend die nächsten 20 bis 30 Jahre auf den Zubau weiterer Photovoltaik-Anlagen zu verzichten.
„Wer Windparks an Land verhindert, wird zum Preistreiber bei der Energiewende“, fasst Bode seine Ergebnisse zusammen.
Die Studie unter dem Titel „Grenzkosten der Energiewende“ steht Ihnen zum Download zur Verfügung unter:
http://arrhenius.de/uploads/media/arrhenius_DP_8_-_Grenzkosten_der_Energiewende.pdf









