(openPR) Erstmals ehrte die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Handwerksmeister, die ihre Auszeichnung als Absolventen in Teilzeitlehrgängen erreicht haben. Handwerkskammerpräsident Rolf Schneider begrüßte 27 junge Meister, die im historischen Königsmarcksaal im Stader Rathaus ihre Meisterbriefe entgegen nehmen durften. "Damit gebührt Ihnen unser ganz besonderer Respekt, denn Sie haben sich diese Auszeichnung neben der normalen Arbeit, abends nach Feierabend und in Ihrer Freizeit erarbeitet", unterstrich Schneider die besondere Leistung der Jungmeisterinnen und Jungmeister. Er selbst habe als Dozent zahlreiche Absolventen auf diesem Weg begleitet und wisse, wie schwer es mitunter sei, sich nach einem langen Arbeitstag neu zu motivieren.
Auch Handwerkspastor Walter Punke stellte vor den 160 Gästen die Lebensleistung der jungen Handwerksmeister in den Mittelpunkt seiner Festrede. Anhand einer Karriereleiter zeigte er anschaulich, welche verschiedenen Stationen damit verbunden sind und auch welche Entscheidungen jeder auf seinem persönlichen Karriereweg treffen muss. Punke bediente sich hierbei einer einfachen Haushaltsleiter, deren Stufen er zu Lebensstationen umfunktionierte. "Sie sind jetzt schon ganz weit oben angekommen, aber was ist das Fundament Ihrer Karriere?", fragte der Pastor die Jungmeister. Die Geburt sei bereits die erste Stufe der Karriereleiter, worauf Kindheit, Schulzeit und Ausbildung folgen. "Das Fundament aber - und das ist in der Kirche und im Handwerk gleich – das ist der Frieden, in dem wir leben und arbeiten können". Punke unterstrich die besonderen Werte, für die auch das Handwerk stehe, wie die Würde des Menschen und die Würde seiner Arbeit. Als Ratschlag gab er den jungen Absolventen mit auf den Weg: "Finden Sie Ihr eigenes Maß!". Punke unterstrich diesen Wunsch mit einem speziellen Gliedermaßstab von Kirche & Handwerk, der mit 201 Zentimetern länger ist als der übliche Zollstock. "Das ist Ihr ganz persönliches Maß", so der Handwerkspastor.
Die wirtschaftliche Situation, gab Präsident Rolf Schneider einen praktischen Ausblick, sei für das Handwerk nach wie vor sehr gut. Laut einer jüngsten Umfrage seien 90 Prozent der Betriebsinhaber mit der aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden. "Die Basis dieses Erfolgs ist die Ausbildung. Die Meisterprüfung ist die einzige Prüfung in unserem Bildungssystem, die praxisorientiert auf die Selbstständigkeit vorbereitet", unterstrich Schneider die herausragende Qualität und Bedeutung des Meister-Titels. Gleichzeitig nutzte Schneider die Gelegenheit und forderte die ebenfalls anwesenden Vertreter der Bundes- und Landespolitik auf, etwa beim Thema Energiewende dafür zu sorgen, die Kosten fair auf alle Schultern zu verteilen. "Wir fordern eine Regelung mit Augenmaß, die sowohl die Interessen der Handwerksbetriebe berücksichtigt, als auch die Belange von energieintensiven Großunternehmen."
Elf Kraftfahrzeugtechnikermeister, zehn Friseurmeisterinnen und sechs Tischlermeister nahmen die Meisterbriefe entgegen. Vor allem für eine Jungmeisterin stand durch ihren Namen für den Erfolg aller Teilzeit-Meister: Lisa Meister aus Lüneburg. Die Friseurin ist ab sofort eine "doppelte Meisterin".
Die 27 Jungmeisterinnen und Jungmeister:
Alexander Bacharowski (Buxtehude); Olga Bitner (Clenze); Ralf Brinkmann (Wiershop); Malte Corleis (Harsefeld); Christian Eichelmann (Hitzacker); Stephan Förster (Hamburg); Matthias Gade (Stöcken); Irina Gefner (Stade); Franziska Gerhardt (Vögelsen); Maik Griese (Göttien); Wiebke Guhl (Hamburg); Jürgen Hirschmann (Salzhausen); Daniel Kahrs (Tarmstedt); Natalie Krumstroh (Avendorf); Lisa Meister (Lüneburg); Jannes Ode (Lüneburg); Rolf Pillath (Jork); Marcus Pischel (Buchholz); Ciondy Propp (Uelzen); Steffi Roock (Polz); Dirk Mattis Rose (Hamburg); Julian Saucke (Neu Darchau); Peter Schliemann (Meschede); Annett Schuhmacher (Schwerin); Eileen Schumacher-Pickardt (Winsen); Marco Teetz (Karlshöfen); Marius Wichern (Lengerich).












