(openPR) Burn-out: Was können Führungskräfte tun?
Ich habe im Juli 2012 über eine Thematik berichtet, die im zunehmenden Maße Menschen betrifft: psychische Erkrankungen. Die Bundestherapeutenkammer BptK hat in einer Untersuchung zur Arbeitsunfähigkeit und psychischen Erkrankungen 2012 festgestellt,
dass sich die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz seit dem Jahre 2000 ungefähr verdoppelt haben. Mit anderen Worten ausgedrückt, fühlen sich immer mehr Menschen seelisch ausgebrannt und antriebslos. Man bezeichnet dies dann auch als Burnout-Syndrom. Je nach Führungsphilosophie sollten Führungskräfte dazu ausgebildet sein, diese Symptome bei ihren Mitarbeitern zu erkennen. Was können Vorgesetzte nun unternehmen, um den betroffenen Mitarbeitern zu helfen respektive Vorsorge zu treffen, dass dieses Burn-out Syndrom erst gar nicht entsteht? Lassen Sie mich hier ein paar ausgesuchte Ansatzpunkte darstellen.
Ansatzpunkt: Arbeitsabläufe
Sind manche Aufgaben zu komplex, zu vielseitig oder gar zu eintönig, so lassen sich diese Tätigkeiten durch Job-Rotation entwirren. Ferner kann die Führungskraft die Mitarbeiter darin unterstützen, dass sie ihnen Techniken vermitteln, damit sie richtige Prioritäten setzen lernen.
Ansatzpunkt: Störungsfreie Zeiten
Ein weiterer Stressfaktor im Büro sind fortwährende Unterbrechungen während der Arbeit.
Nur wer konzentriert an einer Sache arbeiten kann, hat die Möglichkeit, diese Arbeit auch positiv zu erledigen. Somit ist es sinnvoll, störungsfreie, mit dem Team abgesprochene Zeiten zu vereinbaren.
Weiterhin fühlen sich viele Mitarbeiter durch die wahre Flut von abzuarbeitenden Emails überfordert. Das bereitet ihnen Stress. Auch hier ist es möglich, durch Prioritäten und strukturiertes Arbeiten, Abhilfe zu schaffen. Welche Email sind dringend und wichtig, welche können später bearbeitet werden?
Ansatzpunkt: Konflikte
Viele Mitarbeiter leiden darunter, dass Konflikte im Team unausgesprochen bleiben und sie müssen ihren Frust oftmals in sich hineinfressen. Das führt immer öfter dazu, dass sie dann schon miesmutig und demotiviert morgens zur Arbeit kommen.
Hier sollte eine Kultur der offenen Kommunikation helfen. Führungskräfte sollten immer ein offenes Ohr für die Probleme der Mitarbeiter haben. Dies erreichen sie damit, dass sie auf kritische Anmerkungen und Konflikte im Team eingehen und sich mit diesen intensiv beschäftigen. Damit zeigen sie, dass sie die Mitarbeiter ernst nehmen. Als Folge können Mitarbeiter und Führungskräfte gemeinsam nach kreativen Lösungswegen suchen.
Sollte das nicht klappen, dann ist es vielleicht ratsam für die Firmenleitung, einen externen Wirtschaftsmediator einzuschalten.
Ansatzpunkt: Veränderung in der Firma oder in Abteilungen.
Umgestaltungen Firmen, Abteilungen oder im Team werden viel zu häufig über die Köpfe der Mitarbeiter entschieden. Diese Tatsache kann dann zu Unmut, Fehlern und Stress führen. Somit sollten Veränderungen immer gemeinsam mit den betroffenen Menschen in einer Firma diskutiert werden. Man sollte die Mitarbeiter mit ins Boot nehmen, sie an den Maßnahmen zur Veränderung kreativ mitarbeiten lassen. Das sollte die Motivation heben und auch zur Identifikation mit den Veränderungen beitragen.
Ansatzpunkt: Gesundheit am Arbeitsplatz
Wer kennt nicht die negativen Gefühle, welche mit Lärm am Arbeitsplatz verbunden sind?
Wen hat nicht schon einmal gestört, dass es im Sommer brütend heiß im Büro war, weil es keine Klimaanlage gab? Mussten Sie schon Ihr Mittagessen am Arbeitsplatz zu sich nehmen, weil Sie das Gefühl hatten, das Arbeitspensum sonst nicht schaffen zu können?
Auch die die Verbesserung der Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsumfelds kann Stress von den Mitarbeitern genommen werden.
Insgesamt lässt sich sagen, dass alle diese Dinge nur erkannt und gelöst werden können, wenn zwischen Chef und Mitarbeitern offen und fair geredet werden kann. Zum einen muss der Vorgesetzte immer wachsam sein, um Burn-out Symptome bei seinen Mitarbeitern zu erkennen und zum anderen muss der Mitarbeiter, der bei sich selber die ersten Anzeichen erkennt unbedingt mit seinem Chef reden. Er darf keine Angst davor haben.
Es muss „ menscheln“ im Büro.












