(openPR) Idstein (pl/dw) - Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat Dr. Nikolai Egold zum Professor an der Hochschule Fresenius berufen. »Ich + Du = Wir – Soziale Identifikation in Organisationen« lautete das Thema seiner Antrittsvorlesung. Egold ist Studiendekan des neuen Studiengangs Angewandte Psychologie in Frankfurt/Main.
In den neuen Räumlichkeiten der Hochschule Fresenius auf dem Campus der orthopädischen Universitätsklinik am Standort Frankfurt griff Prof. Egold die Frage der Identitätsbildung im Rahmen der Gruppenzugehörigkeit auf. Dabei betonte Egold, dass die Suche nach der eigenen Identität als ureigenster Anteil des Menschen angesehen werden müsse, wobei die soziale Zugehörigkeit eine wichtige Rolle spielt.
Bereits Kinder antworten auf die Frage nach ihrer Identität, indem sie diejenigen Aspekte des sozialen Kontextes betonen, die sie ihrer Ansicht nach von anderen Gruppen besonders unterscheiden. Aus der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe kann Identifikation erwachsen, das heißt das Gefühl der und das Wissen um die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe und damit einhergehend die Übernahme von Normen und Werten dieser Gruppe, die sich im Verhalten niederschlagen.
Für Erwachsene finden sich relevante soziale Bezugsgruppen vor allem in beruflichen Tätigkeiten. Neben Kolleginnen und Kollegen sowie Kunden spielen bei der Bildung von Identität und der Identifikation vor allem Führungskräfte mit Vorbildfunktionen eine entscheidende Rolle. Studienergebnisse Egolds bestätigen, dass eine gelungene Identitätsbildung (wenn also ein Individuum eine hohe Identifikation z.B. mit einem Unternehmen aufweist) in positiver Weise mit Arbeitszufriedenheit, psychischem Wohlbefinden und Arbeitsengagement zusammenhängt.
Bei der Suche nach Identität ist es jedoch auch möglich, dass Individuen sich von der eigenen Gruppe bewusst abgrenzen (Disidentifikation), eine zwiespältige Einstellung haben (ambivalente Identifikation) oder der Gruppe der sie angehören keine besonderen Gefühle gegenüber hegen (neutrale Identifikation). Diese Formen der Identifikation, so zeigen Ergebnisse von Untersuchungen Egolds, zeigen negative Effekte zu Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden und Engagement.
Seine Antrittsvorlesung beschloss Egold mit der Frage, inwieweit sich die Forschungsergebnisse zur Identifikation auch auf Hochschulen und Universitäten übertragen lassen. „Was bedeutet die Aussage „Ich + Du = Wir“ für die Hochschule? Sind Professoren aufgefordert, sich mit ihrer Hochschule zu identifizieren? Auch wir als Professoren fördern als Vorbilder die Identifikation von Studierenden. Studenten sollten sich mit Ihrer Hochschule identifizieren und können so zu einem individuell erfolgreichen Studium beitragen. Zusammen sollten wir uns mit der Hochschule identifizieren und sie nach unseren gemeinsamen Wünschen und Vorstellungen formen.“
Botho von Portatius, Präsident der Hochschule Fresenius, überreichte im Anschluss an die öffentliche Vorlesung die Urkunde und gratulierte im Namen der Hochschule. Diesem Glückwünsch schlossen sich Prof. Dr. Achim Jockwig, Vizepräsident des Fachbereichs Gesundheit sowie zahlreiche Kollegen, Freunde, Familienangehörige und Gäste an.
Prof. Dr. phil. Egold ist Studiendekan Bachelor Angewandte Psychologie Frankfurt/Idstein, Dozent des Fachbereichs Gesundheit der Hochschule Fresenius. Egold ist promovierter Diplom-Psychologie und seit 2003 an der Hochschule Fresenius tätig, seit 2012 als Studiendekan für den Bachelorstudiengang Angewandte Psychologie.
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