(openPR) ERLANGEN – Regelmäßiges Training zahlt sich aus. Das gilt für Sportler – aber auch für Menschen, die auf eine Hörhilfe angewiesen sind. Unter dem Motto „Fitness für die Ohren“ luden der Verein Hören schenken e. V. und das Cochlear-Implant-Centrum CICERO an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen zum 3. Erlanger Hörtag. Die Informationsveranstaltung stieß auch in diesem Jahr auf sehr großes Interesse: Über 170 Teilnehmer setzten sich in Vorträgen und Workshops mit den Schwerpunktthemen Hörtraining, Tinnitus und Audiotherapie auseinander. Von den Referenten bekamen sie alltagstaugliche Tipps und Trainingsbausteine an die Hand, die das Hörvermögen langfristig verbessern können und sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Prof. Dr. Heinrich Iro, Klinikdirektor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, verdeutlichte in seiner Begrüßung: „Hören ist in unserer Gesellschaft sehr wichtig. Wer hier Probleme hat, kann nicht mehr richtig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Die HNO-Klinik Erlangen wird weiterhin alle technischen Möglichkeiten aktivieren, schwerhörigen Menschen zu helfen.“
Motivation schaffen durch Vorträge und Workshops
Konkrete Hilfestellungen statt abstrakter Informationen – in den Vorträgen „Workout für die Ohren“, „Hörtraining in der Praxis“ und „Neue Einblicke in die Entstehung von Tinnitus“ orientierten sich die Experten aus der HNO-Klinik an den Bedürfnissen und Belangen ihrer Zuhörer und gaben interessante Einblicke in die Welt des Hörens. Prof. Dr. Dr. Ulrich Hoppe, Leiter des CI-Centrums CICERO, stellte unter anderem ein Computerprogramm vor, das Träger von Cochlea Implantaten (CI) und schwerhörige Menschen Schritt für Schritt an das Hören von Musik heranführt. Annette Schumann, Sprachheilpädagogin in Hoppes Team, formulierte ganz konkrete Hilfestellungen, die vor allem die Hörsicherheit in Kommunikationssituationen stärken. Zuletzt stellte Dr. Konstantin Tziridis vom Forschungslabor der HNO-Klinik Methoden vor, chronischen Tinnitus, der oft begleitend auftritt, zu „verlernen“ oder zu überhören. Dass es sich lohnt, für das Hörvermögen zu kämpfen, zeigte ein ganz persönlicher Erfahrungsbericht: Christian Knigge vom Verein Hören schenken e. V. brachte seinen vierjährigen Sohn Hannes mit auf die Bühne. Der Junge war bei seiner Geburt taub. Zwei CIs helfen ihm heute, eine normale Sprachentwicklung zu durchlaufen und fast ohne Einschränkungen am Leben teilzunehmen.