(openPR) Am Abend des Dienstag, 19. Juni 2012 wurden im Schloss Wolfsburg anlässlich des Award-Abends beim 11. Zukunftskongress erneut herausragende innovative Ideen und zukunftsweisende Konzepte ausgezeichnet. Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs eröffnete mit einem Grußwort der Stadt die Abendveranstaltung und würdigte das Engagement des 2b AHEAD ThinkTanks, der AutoVision GmbH und der Wolfsburg AG für die Organisation des Zukunftskongresses in der wirtschaftsstarken und forschungsintensiven Region Wolfsburg-Braunschweig im dritten Jahr. Auch stellte er die Stadt Wolfsburg als Beispiel einer zukunftsorientierten Kommune und als Innovationstreiber vor – und somit als passenden Ort für diesen Kongress mit seinen visionären Programminhalten.
Eröffnungsvortrag: Gegen den Wind vor 14.000 Jahren
In diesem Jahr bereicherte Experimentalarchäologen Dominique Görlitz den Abend mit einem Gastbeitrag. Der Leiter der „Abora-Expedition“ schilderte anschaulich, warum schon Steinzeitmenschen gegen den Wind segelten und was das für unser Innovationsmanagement bedeutet. Vor fünf Jahren hat Dominique Görlitz entgegen der Lehrmeinung bewiesen, dass Menschen in Schilfbooten schon vor 14.000 Jahren den Atlantik gegen den Wind überqueren konnten. Er erklärte bei der Award-Verleihung, wie es ihm selbst bei den 56 Tagen Atlantikquerung im sturmgepeitschten, prähistorischen Schilfboot ergangen ist.
Innovationspreis der AutoVision GmbH für 3-D-Druckerexperten Prof. Dr. Gabor Forgacs
Höhepunkt des Abends war die Verleihung des AutoVision-Innovations-Award für die innovativste technologische Entwicklung der vergangenen zwölf Monate. Alle bisherigen Preisträger waren stets ihrer Zeit voraus und haben die Auszeichnung dafür erhalten, dass sie Dinge erfunden haben, die in der Folge unsere Gesellschaft und die Geschäftsmodelle der Wirtschaft verändert haben.
„Bei dem Preisträger des 3. AutoVision-Innovations-Award war es uns erneut wichtig, dass dieser nachhaltig einen Innovationsschub ausgelöst hat und die Tür für weitere Entwicklungen aufgestoßen hat“, sagte Dr. Jörg Munzel, Leiter der Projektregion Südostniedersachsen bei der AutoVision GmbH, in seiner Laudatio.
Der Preisträger 2012, Prof. Dr. Gabor Forgacs, ist einer dieser herausragenden Pioniere einer Zukunftstechnologie, die mit Sicherheit über die kommenden Jahre nicht nur viele Industrien, sondern auch das menschliche Leben rasant verändern wird: Das 3D-Printing.
Noch vor kurzem kannten Experten diese Technologie unter dem Namen „Rapid Prototyping“. Entsprechende Geräte druckten eine gipsartige Materie nicht nur auf ein Blatt Papier, sondern Lage für Lage auch in die Höhe, so dass ein dreidimensionales Objekt entstand. Lange Zeit dachten die Experten, dies wäre nützlich für die schnelle Herstellung von Prototypen künftiger Produkte. Doch dies war erst der Anfang.
Prof. Forgacs war einer der ersten Wissenschaftler der Welt, die den wahren Wert der Idee erkannten: Mit einer verbesserten Technologie sollen diese 3D-Drucker auch in der Lage sein, noch nützlichere Dinge zu drucken als Prototypen. Inzwischen gibt es überall auf der Welt 3D-Druckerexperten. Die Einen drucken ganze Einfamilienhäuser, die Anderen drucken individuelle Knochen oder haben einen ganzen Unterkiefer individuell gedruckt und einem Menschen eingesetzt.
Forgacs‘ Vision: Menschliche Organe künstlich und individuell „nachdrucken“
Doch Forgacs‘ Ideen sind allen anderen einen weiteren Schritt voraus. Sein Gedanke: Nicht nur feste Gegenstände können künftig in 3D individuell gedruckt werden, sondern auch elastische Gewebe. Mit diesem Ziel gründete Forgacs in San Diego, California die Firma „Organovo“, die Ende 2009 den weltweit ersten 3D-Bioprinter entwickelte, der nach weiteren Forschungen in der Lage sein soll, mit einer speziellen „Bioink“ (deutsch: Bio-Tinte) menschliches Gewebe zu drucken. Mit diesem „NovoGen MMX Bioprinter“ gelang bereits ein wichtiger Durchbruch, als vor einiger Zeit in diesem Gerät die erste komplette menschliche Ader gedruckt werden konnte. Forgacs‘ Vision: Innerhalb der kommenden zehn Jahre werden wir mit diesen 3D-Druckern in der Lage sein, menschliche Organe künstlich und individuell „nachzudrucken“ und zu reproduzieren. Zunächst als Testumgebungen für neue Medikamente und Therapien, später als Ersatzorgane für den Einsatz im menschlichen Körper.
Zum Award-Abend des 11. Zukunftskongresses
Die Award-Verleihung am Abend des ersten Kongresstages ist traditionell ein Treffen aller teilnehmenden Innovations-Chefs mit Unternehmern, Politikern und Persönlichkeiten der gastgebenden Region. Während des Award-Abends in legerer Atmosphäre werden zwei Awards des Zukunftskongresses vergeben („AutoVision-Innovation-Award“ sowie der „2b AHEAD Future Award 2012“ für ein Gründerunternehmen, dass sich beim „Elevator-Pitch“ am ersten Kongresstag gegen vier Mitbewerber vor einer Jury bewiesen hat). Als Moderatorin führte Ilka Groenewold charmant durch den Abend.