(openPR) Nach längerem Auslandsaufenthalt und dreijähriger Ausstellungspause wird Ingrid Göttlicher in der kommenden Einzelpräsentation in der Emerson Gallery Berlin neue Werke zeigen.
Ingrid Göttlicher ist immer unterwegs, da ihrer Auffassung nach das ganze Leben eine Reise ist, deren Stationen auch jahrelange Tätigkeit als Kostümbildnerin und u.a. Assistentin bei Pina Bausch einschließen.
Laotse begleitet sie auf ihrer Reise. Jede Station ist ihr wert zum Innehalten und Räsonieren. Denn erst dadurch werden wir uns des ständigen Wandels bewusst.
Dünne, spinnennetzartige Gummifäden spannt Göttlicher in einer Fensterarbeit zum „NICHTS“. An diesem Punkt können Geschichte und das Politische eine nicht nur zitierbare Bedeutung, sondern eine strukturierende Funktion in Ingrid Göttlichers Werk bekommen. Eine neue und temporäre Wandarbeit, die sie in der Emerson Gallery Berlin für die Ausstellung realisiert, wird mit der versalen Typographie ALLES IST EINS NICHTS BLEIBT WIE ES IST das Leben als ständige Bewegung und Veränderung auf den Punkt bringen. Struktur und Ordnung in Ingrid Göttlichers Werk sind die „Werkzeuge“, um dem Chaos des Lebens hinter die Schliche zu kommen. Bestimmende Elemente sind aber auch das Wesen und die Eigenschaften des Materials. Flexibilität, Dehn- und Biegsamkeit spielen ebenso eine Rolle wie Chaos und Ordnung.
Die Textur als Form und Repräsentation, das Zeichenhafte und Informierende (In-Reihe-Stellen) sind bei ihren Rauminstallationen, den Papier- und Wandarbeiten gleichwertige Parameter.
Sammeln und Archivieren im übertragenen Sinne haben für Göttlichers Arbeitsweise eine wichtige Funktion, denn erst die Übersicht erlaubt es, aus dem Vollen schöpfen zu können. Ihre „Sammlung“ als „Materialhalde“ oder noch bildlicher als „Bergwerk“, aus dem sie Arbeiten zutage fördert, mündet aber nicht in eine überbordende Unübersichtlichkeit, sondern wird höchst konzentriert und strukturiert ausgebreitet. Das Spielerische wie auch die Strenge von Göttlichers Ästhetik bilden zwei Pole einer enorm reizvollen Spannung. Dazu gehört auch das Dekonstruieren und Rearrangieren von Bildern und Selbtsbildnissen. Reduziert und minimalistisch muten viele ihrer Arbeiten an und gewinnen dadurch Tiefe und Leichtigkeit zugleich.
Ingrid Göttlicher ist ein Insider-Tip in Berlin, eine Situation, die sich durch ihre erste ausführliche Ausstelllung in den neuen Räumen der Emerson Gallery Berlin ändern mag. Insofern ist die Künstlerin im wahrsten Sinne des Begriffes ein Emerging Artist.