(openPR) Beton, Steine, Asphalt – daraus sind Städte gebaut. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind diese grauschwarzen Materialien kein Zuhause. Die Seedballs von Gesine und Ulrike Struck bringen Städte zum Blühen. Das Geheimnis kleiner Wunderkugeln
Sie sind so groß wie eine Walnuss, bestehen aus fünf Teilen Kompost, drei Teilen Lehmpulver, einem Teil Saatgut. Kleine Kugeln mit dem großen Potential, die Umwelt ein bisschen farbiger und lebendiger zu gestalten. In öden und vernachlässigten Ecken können plötzlich Sonnenblumen und Goldmohn erstrahlen. Sterilen Rasenflächen geben sie ein wenig Wildnis zurück. Sie setzen bunte Blumeninseln, in denen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge einen gedeckten Tisch finden. Aus diesen kleinen Kugeln können Pflanzen von mehreren Metern Größe, bezaubernder Schönheit und sogar Bäume erwachsen. Als die Studentin der Ernährungswissenschaften Gesine Struck vor zwei Jahren das erste Mal von Seedballs hört, ahnt sie noch nicht, dass sie schon bald hunderte Menschen verleiten würde, der Tristesse ihrer Städte zu Leibe zu rücken.
Ein Japaner und seine Vision
Die Idee, Saatgut in einer Hülle aus Lehm und Erde zu schützen und diese „Seedballs“ (Sa-menbälle) zu verteilen, geht auf Masanobu Fukuoka (1913 – 2008) zurück. Er arbeitete ursprünglich als Mikrobiologe für den japanischen Zoll, bevor er Bauer wurde. Fukuokas An-sicht: „Die Natur ist in sich vollkommen und braucht die Eingriffe des Menschen nicht.“ Aus dieser Idee heraus begründete er die „Nichts-Tun-Landwirtschaft“. Dieses „Nichts-Tun“ bedeutete jedoch nicht, wirklich „Nichts“ zu tun. Gemeint ist vielmehr, der Verzicht auf gegen die Natur gerichtete Handeln: intensive Bodenbearbeitung, künstliche Düngung, Unkrautjäten und Schädlingsbekämpfung. Fukuoka nutzte die Seedballs, um Gemüse, Getreide und Gräser in Brachlandschaften auszusäen und diese damit wieder landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Er wollte damit einen kleinen Beitrag zur Wiederbelebung der Vegetation auf der Welt leisten. Die geniale Erfindung der Seedballs wurde von Guerilla-Gärtnern in den 1970er Jah-ren in New York aufgegriffen.
Wenn man die Natur nur lässt
Von der Idee angesteckt, rollte Gesine gemeinsam mit Mutter Ulrike die ersten Kügelchen. Den Ton dazu holten sie aus der Werkstatt der Mutter, die als Keramikerin arbeitet. Sie siebten Kompost aus dem eigenen Garten und sammelten Samen auf der Wiese. „Wir steckten die Kugeln in Blumentöpfe und stellten sie auf die Fensterbank, um genau zu beobachten, was passiert. Andere verteilten wir im Garten, auf Freiflächen, auf dem Rasen.“ Der Erfolg ist überwältigend, an den unmöglichsten Stellen wuchert und blüht es wild und romantisch. Fas-ziniert machen sie weiter. Rollen neue Kugeln mit immer anderen Mischungen, testen. Im Januar 2011 gründen sie schließlich die „Seedball-Manufaktur“. Ein echtes Tochter-Mutter-Unternehmen. Während Mutter Ulrike Struck als leidenschaftliche Hobbygärtnerin die „Re-zepte der Seedballs“ entwickelt und für die Herstellung verantwortlich ist, kümmert sich Tochter Gesine um den Internetauftritt, entwirft die Verpackungen und organisiert den Vertrieb. 50 000 Kugeln haben sie dieses Jahr verkauft. Ein Buchverlag ist ihr Partner, ein Saatgutbetrieb und das Greenpeace-Magazin. Alleine schaffen die beiden Frauen die Produktion schon lange nicht mehr. Und so werden heute die Seedballs in der Werkstatt für Behinderte Begatal in Lemgo gerollt. Die bunten Blüten der beiden Struck-Frauen bringen heute Farbe und Abwechslung ins städtische Einerlei. Sie erinnern an den Reichtum der Natur und die Pracht, die sie uns schenkt, wenn wir sie lassen.
Wer es ausprobieren will: ein Seedball-Einsatz ist ganz einfach:
1. Ein sonniges Plätzchen finden! Seedballs zur Hälfte in die Erde stecken.
2. Wasser geben.
3. Ein blühendes Wunder erleben!
Bienen-Staatsbankett, Wilde Wiese, Mohnlandschaft, Kleingarten, Rosa Flora, Blaues Wunder und Good Day Sunshine - die sieben Buketts aus der Seeball-Manufaktur gibt es auch auf KLICK-Germany: http://www.klick-germany.de/firmen-branchen/garten-tier/seedballs/