(openPR) Zum Abschluss seines Chorwochenendes im Mai 2012, gab der SWR SonntagsChor ein Konzert in der nahezu ausverkauften Stadthalle in Kirchberg im Hunsrück. Zusammen mit den Gästen — einem herausragenden Johannes Kalpers und dem exzellenten Männerchor der Chorgemeinschaft MGV Nickweiler-Nannahusen/SV Kappel — hinterließen die Akteure ein restlos begeistertes Publikum. Einmal mehr zeigte der SWR SonntagsChor, dass er den Crossover perfekt beherrscht.
Mit einem starken Einstieg „Es taget vor dem Walde“, einem Volkslied aus dem 16. Jahrhundert, eröffnete der SWR SonntagsChor das Konzert und gab einen ersten Eindruck davon, was das Publikum an diesem Nachmittag in der Stadthalle Kirchberg erwarten durfte: Klangfülle. Mit dem Satz „Der Morgen“ von Manfred Schlenker beendete der SonntagsChor den ersten Abschnitt des Konzertprogramms, um dann Startenor Johannes Kalpers zu sich auf die Bühne zu holen. Kalpers überzeugte von vorneherein mit zwei Schubert-Liedern: dem "Musensohn" und dem "Ständchen". Schon mit diesen beiden Stücken gab er eine erste Ahnung von der Klasse, die sich im weiteren Konzertverlauf zeigen und bestätigen sollte.
In seinem zweiten Teil standen selten gehörte Stücke der Romantik auf dem Programm des SWR SonntagsChores. Drei Stücke von Moritz Hauptmann — „Frühlingsliebe“, „Maienlied“, „Im Sommer“ — sowie „Die Waldvögelein“ von Mendelssohn-Bartholdy waren prägend für diesen Programmabschnitt. Auf wundervolle Weise verlieh der SWR SonntagsChor dem Gefühl der Romantik musikalischen Ausdruck: Mit präziser Dynamik, wunderbar leisen aber dennoch sehr präsenten Piano-Stellen und kräftigen Forti, die von den besonders klangstarken Männergruppen Bass und Tenor getragen wurden. In den Höhen überzeugte der Sopran mit einem glockenklaren, reinen Klang. Die Gruppe der Alti war jederzeit hochpräsent und erledigte seinen Part ebenfalls meisterlich. Es ist das pure Vergnügen, diesen Stimmen zu lauschen, die zudem eine unverkennbare Freude beim Singen ausstrahlen und so zeigen, dass das Chorsingen unendlichen Spaß macht.
Mit „Frühlingsglaube“ und dem anschließenden „Erlkönig“ zeigte Kalpers endgültig, dass er den Part Liedgesang perfekt beherrscht. Mit einer sensationellen Ausdrucksstärke gab er jeder Figur — Erlkönig, Vater und Sohn — einen eigenen Ausdruck und erzählte so das von Schubert vertonte Goethe-Gedicht auf musikalisch unnachahmliche Weise.
Der Männerchor der Chorgemeinschaft Nannhausen-Nickweiler/Kappel ließ bei seinem anschließenden Auftritt mit eindrucksvoller Mannstärke gefühlvoll „Ich hör' die Stimme“ — einen walisischen Choral — und im Weiteren drei italienische Berglieder mit hoher Präzision hören. Besonders mit dem letzten „Benia calastoria“ überzeugte dieser Chor, indem er das Publikum mit einem geradlinigen, sauberen Crescendo — dem Herzstück dieser italienischen Ballade — überraschte. Begeisterter Applaus war die Belohnung für erlebbare Perfektion bei der Probenarbeit. Chorleiter Raimund Brucker leistete hier eine hervorragende Chorarbeit.
Es folgten zwei weitere Solostücke von Kalpers, „Der Vogelfänger“ aus der „Zauberflöte“ und „Largo al factotum“ aus dem „Barbier von Sevilla“, bevor dann der SWR SonntagsChor mit einem wundervollen „Kume, kum Geselle“ das Publikum anrührte. Mit dem in schwedischer Originalsprache gesungenen „Sommarpsalm“ schloss der Chor dann diesen Part.
Es folgten vom SWR SonntagsChor, gemeinsam mit Johannes Kalpers gesungene, und den „Fans“ durchaus bekannte Stücke: „Das Lied zum Glück“ und „Amazing Grace“. Letzteres war ein Gänsehaut-Erlebnis. Der Chor lieferte den Background für Kalpers, eine „Wall of Sound“, sehr einfühlsam-leise und doch sehr präsent, um dann in den Chorparts mit ausdrucksstarker Stimme deutlich nach vorne zu kommen. Bei „Ein Lied für Rheinland-Pfalz“ hält es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen: Standing Ovations für Kalpers und „seinen“ SWR SonntagsChor — schließlich hatte er die Sänger in einem Gremium selbst mit ausgewählt — zeigten die totale Begeisterung des Publikums. Die sehr professionelle Arbeit und wie meisterlich der SWR SonntagsChor das Crossover beherrscht, zeigte sich direkt im Anschluss. Mit „Die Waldvögelein“, von Robert Schumann, präsentierte der Chor ein weiteres Juwel romantischer Literatur und war dabei in der Lage, von jetzt auf gleich, von stimmungsgeladener Populärmusik wieder auf gefühlvoll-romantische Dynamik umzuschalten.
Alle Beteiligten und auch das Publikum stimmten zum Abschluss in das bekannte Sommerlied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud'“ ein. Es war ein herausragendes Konzerterlebnis für Alle — für Akteure und Publikum. Karl Wolff, der Präsident des Chorverbandes Rheinland-Pfalz, hob kurz vor Konzertschluss die besondere Leistung des SWR SonntagsChores hervor: „An diesem Wochenende hat der Chor einen Großteil dessen was Sie heute gehört haben einstudiert.“
Weitere Termine 2012 vom SWR SonntagsChor sind der 16. September, Sommer-Matinee auf dem Hambacher Schloss, Neustadt/Weinstraße; der 21. Oktober, SWR4 Heimatmusikanten aus Andernach am Rhein und das SWR4 Domkonzert am 14. Dezember aus der Basilika in Bingen.
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