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HIV: Wie ein Land stark sein will und machtlos ist

12.01.201212:24 UhrGesundheit & Medizin
Bild: HIV: Wie ein Land stark sein will und machtlos ist
Russland hat ein riesiges AIDS-Problem, doch in der Gesellschaft ist das Thema Tabu
Russland hat ein riesiges AIDS-Problem, doch in der Gesellschaft ist das Thema Tabu

(openPR) Kein Geld für Aufklärung, keine Medikamente - das tödliche HI-Virus greift in Russland um sich und niemand gewährt ihm Einhalt. In Sachen AIDS ist Russland ein Entwicklungsland. Es bleibt nur die Chance, Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren. Die dbb jugend nrw tut das.

Weltweit gibt es in keinem anderen Land eine so große HIV-Zuwachsrate wie in Russland. Von 141 Millionen Einwohnern tragen mehr als eine Million Menschen das Virus in sich, welches das Immunsystem zerstört und zum Immunschwächesyndrom AIDS führt. Offizielle Stellen sprechen hingegen von "nur" 250.000 Betroffenen. Mehr HIV-Infizierte sind in Russland nach Angaben der Peter-Ustinov-Stiftung offiziell nicht registriert. Während weltweit die Zahl der Neu-Infektionen einem Bericht der UN-Organisation UNAIDS zufolge um 20 Prozent gesunken ist, stecken sich nach Schätzungen des Föderalen AIDS-Zentrums in Russland jeden Tag rund 150 Menschen neu mit HIV an.

Russland schaut machtlos zu

Die Betroffenen werfen der russischen Regierung vor, das Problem zu ignorieren. Die Weltmacht zeigt sich machtlos, der Staatsapparat versagt. Demos für eine medikamentöse Versorgung der HIV-Infizierten im Land werden von der Polizei aufgelöst, als löse man so das Problem an sich auf. Nach Berichten Betroffener haben sie zwar gesetzlich das Recht auf eine medikamentöse Versorgung, aber es sind nicht genügend Medikamente da. HIV ist ein Tabuthema. Zu geprägt ist die Gesellschaft von den Ansichten der russisch-orthodoxen Kirche, die Sex vor der Ehe verpönt und damit wenig aufgeschlossen ist, was den Gebrauch von Kondomen angeht.

Die Leidtragenden sind vor allem junge Leute. Rund 70 Prozent der HIV-Infizierten sind unter 30 Jahre. Wer hier HIV hat, der ist sozial ganz unten: Krankenhäuser verweigern nach Berichten Betroffener die Aufnahme, potenzielle Arbeitgeber stellen keine Infizierten ein. Bereits 2007 führte die dbb jugend nrw eine Delegationsreise nach Rostow am Don durch, um sich dort näher über die Situation zu informieren. Seither scheint sich die Lage nicht verbessert zu haben. Schon damals berichtete der russische Partner davon, dass Aufklärung und Hilfe für Betroffene kaum vorhanden seien.

Partner Ukraine hält HIV-Rekord

Auch andere ehemalige Sowjetrepubliken sind von dem Problem betroffen. Einen traurigen Rekord hält die Ukraine: Dort ist laut UNAIDS die Neuinfektionsrate so hoch wie in keinem anderen Land Europas. In diesem Jahr wird dort die Fußball-Europameisterschaft stattfinden, was ein Grund mehr dafür sein dürfte, offensiver mit dem Problem umzugehen.

Die Ukrainer machen vor allem den gemeinsamen Gebrauch von Drogenspritzen für die hohe Zahl an Neuinfektionen verantwortlich. Mehr darüber konnte die dbb jugend nrw bei einem Besuch in der Ukraine 2010 und dem Delegationsbesuch junger Ukrainer in NRW Mitte vergangenen Jahres erfahren. Auf Wunsch der Gäste waren HIV-Prävention und AIDS Themen, auf die im Rahmen des Besuchs intensiv eingegangen wurden.

HIV - Thema bei der dbb jugend nrw

Sehr viel besser ist die Situation demgegenüber hier in Deutschland. Offensiv und offen wird hier mit dem Thema HIV umgegangen. Bereits seit 2008 hat die dbb jugend nrw einen festen Kontakt zur AIDS-Hilfe Düsseldorf. Damals entwickelte der Verband den Info-Point HIV, der online Informationen rund um den Schwerpunkt gab und stellte das Thema auch bei einer LJA-Tagung in den gesellschaftspolitischen Mittelpunkt.

Durch die Partnerorganisationen in Russland ist ein solcher Ruck noch nicht gegangen. Die politische Situation und der Umgang im Land verhindern das. Zwar startete Anfang des vergangenen Jahres das unabhängige 'Social Laboratory Russland' eine Aufklärungskampagne, die schwule Männer zum Benutzen von Kondomen anhalten sollte. Doch zeigte sich die Halbherzigkeit dieses Unterfangens allein darin, dass die Spots nie im Fernsehen oder im Kino gezeigt wurden, sondern ausschließlich im Internet verfügbar waren. Anlässlich des Welt-AIDS-Tages Ende 2011 zeigte sich der Weltöffentlichkeit das Bild vom erstarrten Russland.

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