(openPR) Am Mittwochabend wurden 29 führende Unternehmen Deutschlands mit dem Trainee-Siegel für ihr Engagement hinsichtlich einer nachhaltigen und karrierefördernden Ausbildung von Trainees ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Siegel wurde die Charta karrierefördernder und fairer Trainee-Programme vorgestellt, die den Unternehmen als Orientierung für die zukunftsweisende Gestaltung von Traineeships dient.
„Der Mangel an qualifizierten Fach- und Führungskräften steigt, ein optimales Talent- und Nachfolgemanagement wird immer wichtiger. Wir wollen Unternehmen für dieses Thema sensibilisieren und gleichzeitig junge Talente bei der Auswahl des passenden Arbeitgebers unterstützen. Dafür haben wir heute den Startschuss gegeben“, sagt Christoph Jost, Gründer und Geschäftsführer der Absolventa GmbH.
Reimund Overhage, Referatsleiter beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, nahm an der Verleihung und der anschließenden Podiumsdiskussion teil und begrüßte das Engagement: „Fairness und Qualität sind die wichtigsten Attribute in der Ausbildung des Fachkräftenachwuchses. Das trifft besonders für die Berufseinsteiger zu, denn Fachkräfte sind wichtig für das wirtschaftliche Wachstum.“
In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Personalwirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München hat die Absolventa GmbH das Trainee-Siegel initiiert. Mit der Unterstützung von zehn namhaften Unternehmen, die sich der Initiative als Gründungsmitglieder angeschlossen haben, wurden die Grundlagen der nachhaltigen Ausbildung von Fach- und Führungskräften erarbeitet. Nach intensiver Abstimmung entstand die Charta, die in fünf Punkten die Mindestanforderungen an karrierefördernde und faire Trainee-Programme darlegt.
„Trotz der unbestritten großen Bedeutung von Trainee-Programmen für die Rekrutierung zukünftiger Fach- und Führungskräfte hat sich die Wissenschaft mit dem Thema bisher kaum befasst. Unter anderem steht eine Verständigung auf zentrale Inhalte in den Unternehmen und in der Forschung aus. Das wollen wir ändern“, erklärt Prof. Dr. Ingo Weller, Leiter des Instituts für Personalwirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Gemäß der Charta stellt ein faires Traineeship die Grundlage einer langfristigen Zusammenarbeit dar. Der Trainee soll unterschiedliche Unternehmensbereiche kennenlernen und dabei verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Auch Weiterbildungsmaßnahmen, die angemessene Vergütung und die regelmäßige Evaluation der Programme spielen eine wichtige Rolle. Anhand eines Fragebogens werden diese zentralen Qualitätsmerkmale geprüft, um sicherzustellen, dass sich die teilnehmenden Unternehmen an den in der Charta vereinbarten Punkten orientieren.
„Der Begriff Trainee ist nicht geschützt oder klassifiziert. Daher finden sich unter dem Begriff unterschiedlichste Programmformen und damit natürlich auch deutliche Qualitätsunterschiede. Um dies zukunftsweisend zu verbessern, haben wir uns mit verschiedenen anderen Unternehmen und Organisationen zusammengeschlossen und wollen einen Grundkonsens erarbeiten. Wir freuen uns, wenn sich möglichst viele Unternehmen daran beteiligen, um auf Basis der bisherigen Erkenntnisse die Arbeiten weiter voranzutreiben und vielleicht zu einer Art gemeinsamen Qualitätssiegel zu gelangen", so Peter Sticksel, Leiter Führungskräfteentwicklung bei der Franz Haniel & Cie. GmbH.
Bei den Unternehmen stößt die Initiative auf positive Resonanz. Walter Scheurle, Konzernvorstand Personal der Deutschen Post DHL, sagt: „Die Trainee-Siegel-Initiative ist nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus gesellschaftspolitischer Sicht sehr wichtig. Als Unternehmen unterstützen wir den Ansatz von Transparenz und Offenheit, denn unserer Meinung nach darf es bei Bildung keine Kompromisse in der Qualität geben."
Für die langfristige Qualitätssicherung der Trainee-Programme aller teilnehmenden Unternehmen hat Absolventa eine Beschwerdestelle eingerichtet. Trainees können so Verstöße gegen die grundlegenden Qualitätskriterien melden und die Evaluierung der Trainee-Programme betroffener Unternehmen veranlassen.