(openPR) Bonn, 20.10.2011. Die Fakten sind klar: Mehr als 60 Millionen Radfahrer in Deutschland - mehr als 70.000 verletzte Radfahrer pro Jahr, darunter mehr als 23.000 Schädelhirnverletzungen – 450 tote Radfahrer, jeder zweite stirbt an einer Kopfverletzung. Die erste Konsequenz ist doch: Mein Kopf ist mir wichtig, also schützte ich ihn und trage einem Helm! Wenn eine Grippewelle naht, dann lassen wir uns ja auch impfen; wenn es frostig wird, legen wir mehrere Lagen Kleidung auf. Weil wir die Folgen kennen und sie vermeiden wollen. Warum tun wir uns dann mit dem Helmtragen so schwer?
Folgen können verheerend sein
Die Folgen einer Schädelhirnverletzung reichen von Beeinträchtigungen in der Konzentration, Wahrnehmung und Reaktion über den Verlust von Bewegung, Sprache oder Gedächtnis bis hin zum Wachkoma. „Im Umfeld einer betroffenen Familie müssen die Fahrradfahrer selten vom Sinn und Zweck des Helmtragens überzeugt werden, denn die Folgen sind bekannt“, stellt Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung fest. „Aber der Großteil der Radfahrer macht diese Erfahrung – glücklicherweise – nicht.“ Deshalb setzte die Stiftung bei ihrer Präventionskampagne ‚Ein Helm hilft, bevor wir weiterhelfen müssen‘ Großflächenplakate ein, die mit deutlicher Bildsprache Unfall, Rehabilitation und Trauer visualisieren.
Keine Argumente gegen den Helm
„Ein oft strapaziertes Argument, keinen Helm zu tragen, ist: Ich hab das im Griff“, weiß Helga Lüngen. Aber genau das haben wir eben nicht! Im Straßenverkehr bewegen sich Millionen von Teilnehmern. Straßenführung, Verkehrsaufkommen und Wetterverhältnisse, die Beschaffenheit des Fahrrads und regelwidriges Fahrverhalten begünstigen das Unfallrisiko. Außerdem hat jeder mal einen schlechten Tag. „Und weil Menschen immer mal wieder in Gedanken oder abgelenkt sind und die Rahmenbedingungen im Straßenverkehr eben nicht optimal sind, sollten Radfahrer auf jeden Fall einen Helm tragen“, so Helga Lüngen.
Die Meinung des ADFC, dass der Anteil des Radverkehrs bei Einführung einer Helmpflicht zurückgehe, teilt die Hannelore Kohl Stiftung nicht. Denn neben dem unbestrittenen positiven Effekt für den Organismus gewinnen Umweltverträglichkeit und geringe Kosten immer mehr an Bedeutung. Die Stiftung schließt sich der Forderung des Bundesverkehrsministers Dr. Ramsauer nach einer Steigerung der Helmtragequote auf über 50% an. Dabei setzt sie auf Überzeugungsarbeit und will speziell Jugendliche und jungen Menschen durch zielgruppengerechte Ansprache für das Helmtragen gewinnen. Neben konfrontierenden Stilmitteln soll das Schul- und Medienprojekt ‚Go Ahead‘ die Quote erhöhen.










