(openPR) Die letzte Umzugsetappe des Herzog Anton Ulrich-Museums hat begonnen.
Nach Fertigstellung des Neubaus 2010 und den ersten erfolgreichen Umzügen der Museumsverwaltung, des Kupferstichkabinetts, der Werkstätten und des Gemäldedepots, ist nun endlich auch der Moment für die Gemälde gekommen. Die Meisterwerke der Galerie wie Cornelis de Vos’ „Allegorie der Vergänglichkeit“ (1630-35), Bartolomeo Manfredis „Verleugnung Petri“ (um 1615) und die „Heilige Familie der Dreifaltigkeit“ von Jakob Jordaens, deren Maße zwischen 2 und 4 Meter liegen, werden während der Sanierungsphase im neuen Depot im Untergeschoss des Neubaus untergebracht.
„Wir sind sehr zufrieden, dass der Neubau, der allein schon mit seiner neuen räumlichen Situation dem Museum zukunftsweisende Dimensionen öffnet, modernen Standards für Museen entspricht. Auch das neue 300qm große Gemäldedepot bietet jetzt konservatorische Bedingungen, die unseren wertvollen Kunstschätzen angemessen sind“, erläutert Museumsdirektor Prof. Dr. Jochen Luckhardt.
Während der Sanierung des Hauptgebäudes, deren Beginn nun kurz bevor steht, rücken die Depotbilder näher zusammen, weil auch die Gemälde aus der Dauerausstellung vorübergehend auf den 3,45m hohen und 3,95m tiefen Stellwänden untergebracht werden. Dies erforderte eine Zentimetergenaue Kalkulation, bei der das mathematische Institut der Universität Göttingen mit einer Diplomarbeit zu Hilfe kam. Mit einem speziell entwickelten Computerprogramm konnte die Platzierung der Werke so berechnet werden, dass alle Bilder ins Depot passen. Besonders spannend ist die letzte Etappe des Umzugs, in der die zweireihige Hängung im großen Oberlichtsaal abgenommen wird. Neben einem acht Mann starken Team werden auch Hebebühnen und Flaschenzüge benötigt, um die kostbaren Werke abzuhängen. Die mehrreihige „barocke“ Hängung erinnert an Herzog Anton Ulrich, Namensgeber des Museums und Gründer der Gemäldegalerie, der die wandfüllende Präsentation in seinem Schloss Salzdahlum bevorzugte, um die Vielfalt und Pracht der Sammlung zu zeigen. Auch nach der Sanierung des Hauses wird das zweireihige Hängekonzept an anderer Stelle aufgegriffen, um dem Besucher einen Eindruck der ursprünglichen Präsentation zu vermitteln.
„Nach den Baumaßnahmen werden die Werke neu angeordnet und es wird eine Reihe von Bildern aus dem Depot zu sehen sein. So können wir auch neue inhaltliche Zusammenhänge zeigen“, so die Leiterin der Gemäldesammlung, Frau Dr. Silke Gatenbröcker, die sich momentan mit der Neukonzeption der Gemäldehängung beschäftigt.