(openPR) München, 30. September 2010 – Ausgereifte Lesegeräte gibt es genug, die wachsende Zahl verfügbarer Titel macht die E-Book-Reader zum Trendthema der anstehenden Frankfurter Buchmesse – und trotzdem schreibt das E-Book in Deutschland noch keine Erfolgsgeschichte. CHIP Online meint: Schuld daran trägt die Bücherbranche mit ihrer rigiden Preispolitik.
In den USA ist der Kindle – der E-Book-Reader von Amazon – das zweite Jahr in Folge das meistverkaufte Produkt des Online-Händlers. Ebenso erstaunlich: 2010 wurden dort erstmals mehr elektronische als gebundene Bücher abgesetzt. In Deutschland hingegen machen E-Books bei den großen Verlagshäusern gerade einmal maximal fünf Prozent des Umsatzes aus.
Die mangelnde Nachfrage nach E-Books verschulden die Verlage offenbar selbst. „Die digitale Dividende ist für die Buchkäufer viel zu gering“, kritisiert Christian Riedel, Chefredakteur von CHIP Online. Im Schnitt nur etwa 20 Prozent billiger als die Papierausgabe gehen die elektronischen Ableger bei Online-Shops wie Thalia oder Libri über die virtuelle Theke. „Bedenkt man, dass es sich beim E-Book letztlich um ein äußerst günstig distribuierbares Abfallprodukt der Buchherstellung handelt, eigentlich nicht akzeptabel“, so Riedel.
Doch digitale Bücher kosten nicht nur zu viel, sie kosten auch überall gleich. Deshalb fordert Christian Riedel: „Die leidige Buchpreisbindung muss endlich weg!“ Erst wenn die Verlage und ihr Börsenverein die Preise für E-Books freigeben, kann echter Wettbewerb entstehen. „Dann werden die Preise sehr schnell spürbar fallen und neue Angebotsformen möglich,“ sagt Riedel voraus und denkt dabei etwa an Neuerscheinungs-Flatrates, Verlags-Abos oder Miet-Bücher. „Ähnliche Modelle funktionieren bereits sehr gut im Bereich der digitalen Video-Distribution“, fügt er hinzu.
In einem großen Special zur anstehenden Buchmesse beleuchtet CHIP Online nicht nur die Bremserrolle der Verlage, sondern zeigt auch die neuesten E-Book-Reader mit allen ihren Vor- und Nachteilen. Außerdem liefert die Redaktion einen Überblick über das aktuelle Titelangebot und die Shops für elektronische Bücher, gibt einen Ausblick in die Zukunft - und verrät, warum das Apple iPad keine echte Alternative zu dezidierten E-Book-Readern ist.
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