(openPR) Berlin- Bei der diesjährigen Konferenz der Gesellschaft für Endokrinologie (Endokrinologie = Lehre von den Hormonen), wurden interessante Ergebnisse einer kleinen wissenschaftlichen Studie vorgestellt, die einen bisherigen „Mythos“ zu schwangerschaftsbegleitenden Erscheinungen bestätigt. Das Forscherteam interessierte die These des Zusammenhangs von Vergesslichkeit und Schwangerschaft.
Eine Sprecherin des Bradford Institute for Health Research erläuterte auf dem vor einiger Zeit in Manchester stattgefundenen Kongress die Studie und ihre Ergebnisse.
In der Studie mit ungefähr 50 Probandinnen, von denen in etwa die Hälfte Schwanger war, wurde anhand durchgeführter Tests die mögliche Korrelation von Erinnerungsvermögen und Schwangerschaft untersucht.
Die Ergebnisse scheinen nun die Theorie dieses Zusammenhangs im kleinen Rahmen zu bestätigen. Die Forscher beobachteten, dass die Erinnerungsschwierigkeiten ungefähr ab der 16. Schwangerschaftswoche beginnen und in etwa bis zu drei Monate nach der Entbindung anhalten.
Die Vermutung, dass der veränderte Hormonhaushalt auf den Bereich des Gehirns Einfluss hat, der für die Erinnerung zuständig ist, liegt laut den Wissenschaftlern auf der Hand.
Weitere und genauere Studien sind zur Verifikation der These natürlich noch notwendig, da der exakte Ablauf dieser Beeinflussung nicht genau geklärt werden konnte.
Darüber hinaus fanden die Forscher ebenfalls heraus, dass für werdende Mütter ein höheres Risiko an Depressionen zu erkranken besteht. Diese depressiven Phasen seien kurz nach der Geburt jedoch wieder abgeklungen, womit sich auch in diesem Fall eine Verbindung zu dem hormonellen Einfluss gezogen werden kann.
„Die physischen und psychischen Veränderung aufgrund der Umstellung des Hormonhaushalts von schwangeren Frauen sind von Frau zu Frau in der Stärke ihrer Ausprägungen unterschiedlich - aber auch immer gegenwärtig“, so Hürrem Ziir, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin-Mitte.
„Interessant an den Forschungsergebnissen ist vor allem der zeitliche Faktor, da sich in der Regel bei den Schwangeren ab etwa dem vierten Monat bis zum letzten Drittel der Schwangerschaft ein emotionales Hoch einstellt. Natürlich kann man auch dies nicht pauschalisieren - die Unterschiede von Frau zu Frau sind auch hier ganz individuell zu begreifen“, so Hürrem Ziir abschließend.