(openPR) Einmal mehr warnen die Tierversuchsgegner Rhein-Erft - Menschen für Tierrechte e.V. (vormals TVG-Pulheim e.V.) vor Tierfängern. Oft schon fiel das Verschwinden von Hauskatzen zeitlich zusammen mit ominösen Sammelaktionen. Bundesweit warnen Sie bereits seit 1984 vor Haustierdiebstahl und seit August 2003 vor Tierdiebstählen in Zusammenhang mit Altkleidersammlungen.
So wurde z.B. ein Prospektverteiler in der Nähe von Frankfurt dabei gefasst, wie er eine Katze angelockt und in seinen Rucksack gesteckt hatte. Dabei wurde das Tier so schwer verletzt, dass der anschließend aufgesuchte Tierarzt es nur noch von seinen Leiden erlösen konnte. Auf den Internetseiten der Tierschützer www.tierversuchsgegner-pulheim.de und www.tvg-pulheim.de werden die Methoden der Tierfänger beschrieben, die unter anderem Lebendfallen und Duftstoffe zum Ködern einsetzen sowie weitere Informationen über illegale Sammler und Tips was man tun kann, wenn das Haustier plötzlich verschwunden ist und Vorlagen für Warn- und Vermißtenmeldungen und Strafanzeigen veröffentlicht.
Laut aktuellen Meldungen werden in Burg, Oberachdorf bei Wörth, im Pockinger Ortsteil Thalling, in Woffenbach (Neumarkt) und in Clausthal-Zellerfeld auffällig viele Katzen vermißt. Aber nicht nur in Verbindung mit Altkleidersammlungen, sondern auch während Sperrmüll-Abholungen und Schrottsammlungen verschwinden Tiere.
Auffällig ist, dass insbesondere die kleinen Ortschaften mit ruhig gelegenen Wohnsiedlungen rund um die großen Städte von den Tierfängern bevorzugt werden. Deshalb sind die Tierschützer dringend auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Meldungen - möglichst mit dem Zettel der Sammlungsankündigung - an die unten angegebene Haus- oder eMail-Adresse senden.
Tierfänger-Warnung gibt es aber auch für Lüneburg. In Ochtmissen sind seit Ende 2009 „mehr als zwölf Katzen“ spurlos verschwunden. Auch in Weilimdorf/Gerlingen sind Tiere verschwunden. Zahlreiche besorgte Katzenhalter meldeten sich bei der Gerlinger Tierrechtsorganisation Peta. Aus diesem Grund hat Peta eine Belohnung von 1000,-- Euro für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ausgesetzt.
Eine Gruppe von Katzenhaltern aus Rieseby im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist ebenfalls besorgt und aufgebracht. Dort sind in letzter Zeit 18 Samtpfoten wie vom Erdboden verschluckt. Auch aus Kosel gibt es Meldungen von verschwundenen Katzen.
Und im Juni wurden in Stollberg, Thalheim, Burkhardtsdorf, Oelsnitz und Lugau 20 Katzen vermisst.
Im Pausenhof des Friedrich-König-Gymnasiums in der Friedrichsstraße in der Zellerau wurden ein Mann und zwei Frauen sogar dabei beobachtet, wie sie einen grau-schwarzen Kater angelockt und gestohlen haben.
Tierentführungen sind leider nur schwer nachzuweisen. Deshalb appellieren die Tierschützer bundesweit an die Kommunen, Haussammlungen flächendeckend zu verbieten. Ausdrücklich ruft Gerd Straeten, Vorsitzender der Tierschutz-Organisation, die Bevölkerung zur Wachsamkeit bei Altkleidersammlungen auf und alle verdächtigen Beobachtungen sofort der Polizei und dem nächsten Tierschutzverein zu melden. Das Augenmerk solle dabei nicht nur auf unaufgefordert abgestellte Wäschekörbe und Sammelbehälter gerichtet werden, sondern auch auf verdächtige Fahrzeuge, insbesondere Kombis und Lieferwagen mit auswärtigen Kennzeichen, die langsam durch Wohngebiete fahren.
Straeten empfiehlt außerdem dringend, Haustiere mit Hilfe von Chip oder Tätowierungsnummer registrieren zu lassen. Das helfe zwar im Ernstfall nicht gegen Diebstahl, jedoch würden manche Tiere auch wieder ausgesetzt und gelangten mit Hilfe der Registrierung dann wieder nach Hause. Es sei verschiedentlich auch schon vorgekommen, dass nach einem Anruf von resoluten Tierhaltern bei der jeweiligen Sammlungsfirma die Katze am nächsten Tag wieder nach Hause gekommen sei. Meist aber existieren die Telefonnummern auf den Sammlungszettel nicht wirklich.
Bei der großen Anzahl spurlos verschwundener Katzen handelt es sich ausschließlich um wohl genährte, ausgewachsene Tiere, die entweder in der abendlichen Dämmerung oder nachts verschwinden. Die Tierschützer vermuten, dass ihre Felle als so genannte "Rheumadecken", Pelzbesatz an Jacken, Mäntel und Stiefel und perfider Weise auch als Katzenspielzeug Verwendung finden.
Allerdings sei die Jahreszeit für so ein vermehrtes Verschwinden von Katzen untypisch, sagt Straeten. Dass Katzen weggefangen werden, um an ihr Fell zu kommen, passiere eher im Herbst oder Winter, wenn das Fell dick und flauschig ist. Und Katzenhasser würden meist nur in ihrem eigenen Umfeld aktiv. "Der angehende Professor, der in seinem stillen Kämmerlein illegale Tierversuche durchführt, braucht natürlich ebenfalls “Material”. Möglicherweise werden Tiere auch ins Ausland verbracht und an Versuchstierhändler verkauft," so der Tierschützer.
Deshalb empfiehlt er, Katzen - selbst bei größtem Protest! - die Nächte über im Haus zu halten! "Sollte dennoch das Haustier spurlos verschwinden und nach intensiver Suche nicht aufgefunden werden, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Lassen Sie sich nicht abweisen! Die Polizei ist verpflichtet, Ihre Diebstahlsanzeige aufzunehmen," erklärt Straeten.
Es sei völlig absurd, dass in oder mit den Sammelbehälter Tiere eingefangen werden. "Sie erfüllen lediglich eine Alibifunktion um auf privates Grundstück zu gelangen und evtl. den eigentlichen Tierfängern ein Zeichen zu setzen", so Straeten. "Niemand muss solche Sammelbehälter auf seinem Grundstück dulden und kann sie an den nächsten öffentlichen Platz oder an die Hauptstraße stellen."
Offen bleibt allerdings, ob die Sammler selbst zu den Tätern zählen oder ob diese Tierfänger Sammlungen abwarten, um keinen Verdacht zu erregen, wenn sie von Fahrzeugen aus die Gegend nach Haustieren auskundschaften.
Wer die TVG-Rhein-Erft unterstützen möchte, kann auch die Jubiläumsfeier in Verbindung mit einer Mischlings-Hundeschau besuchen. Die findet am 26. September, im Abtei-Park in Pulheim-Brauweiler, in der Zeit von 11.00 bis ca. 18.00 Uhr, mit vielen prominenten Überraschungsgästen, statt. Der Erlös des Festes kommt den Tieren zugute. Futterspenden sind den Tierschützern natürlich ebenfalls sehr willkommen. Wer seinen Mischling zur Hundeschau anmelden möchte, der kann sich unter www.tierversuchsgegner-pulheim.de informieren.