(openPR) Podiumsdiskussion zur Ostalgie morgen Abend in der „Runden Ecke“
Die FDJ-Bluse als modisches Accessoire, das Stasi-Emblem auf Zollstöcken und Feuerzeugen, Kaffee-Tassen mit dem DDR-Wappen – alles nur ein harmloser Spaß oder gefährliche Ideologie, die den Blick auf den wahren Charakter der Diktatur vernebelt? Dieser Fragen wird morgen Abend, 19.00 Uhr, eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Sehnsucht nach der Diktatur“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ nachgehen.
Zu Gast sind Autoren und Persönlichkeiten, die sehr konträre Meinungen über den aktuellen Trend zur Ostalgie vertreten. Die Autorin Erika Riemann saß acht Jahre im Zuchthaus, weil sie als Kind eine Schleife auf ein Stalin-Porträt gemalt hatte. Für die Tendenz, die DDR-Vergangenheit zu verklären, bringt sie dementsprechen wenig Verständnis auf. Günter Nooke, Mitglied des Deutschen Bundestags, hat sich zu den Ostalgie-Shows mehrfach dezidiert geäußert und unter anderem die Frage in den Raum gestellt, wie wohl die Reaktionen ausfielen, wenn Johannes Heesters eine Erinnerungsshow über das Dritte Reich moderieren würde. Thomas Pfundtner, stellvertretender Chefredakteur der „Super illu“, war verantwortlich für ein „Ostalgie-Spezialheft“ seiner Zeitschrift. Es fand - wie ähnliche Publikationen - eine große Leserschaft. Das Magazin stieß jedoch auch auf harsche Kritik - unter anderem von Günter Nooke. Die Autorin Martina Rellin recherchiert und schreibt seit mehreren Jahren über gesellschaftliche Entwicklungen in den neuen Bundesländern. Gerade erst hat sie das Buch „Klar bin ich eine Ostfrau“ veröffentlicht, in der die Bäuerin und die Ärztin, die Gastwirtin und die Architektin berichten, wie sie ihr Leben in der DDR meisterten. Moderiert wird die Diskussion von Oliver Reinhard, Redakteur im Ressort Kultur der „Sächsischen Zeitung“.





