(openPR) Die Lagunen des südlichen Ostseeraumes stehen nach wie vor unter einem enormen Nutzungsdruck. Das internationale Projekt ARTWEI geht nun die Probleme der Lagunen Kurisches Haff, Frisches Haff, Stettiner Haff und des Öresund an.
Vom 26. bis 27. April veranstaltete die Küsten Union Deutschland (EUCC-Deutschland) in Warnemünde das Auftakttreffen des EU-Projektes ARTWEI, in dem die Lagunen der südlichen Ostsee sowie der Öresund im Mittelpunkt stehen. Diese sogenannten Übergangsgewässer – vom süßen Flusswasser zum salzhaltigen Brackwasser der Ostsee – verfügen über besondere Ökosysteme, die es trotz vielfältiger anthropogener Einflüsse und Nutzungen wie Tourismus, Schifffahrt und Hafenentwicklung zu erhalten gilt. So beeinträchtigen z.B. die hohen Nährstofffrachten der Oder die Wasserqualität des deutsch-polnischen Stettiner Haffs. Bodennah lebende Organismen werden durch die Verschlickung und den Sauerstoffmangel verdrängt. Sichttiefen bis zu unter 50 Zentimetern wirken sich nicht zuletzt auch auf die Attraktivität des regionalen Badetourismus aus. Um diese Entwicklung in den Lagunen umzukehren, sollen in dem dreijährigen Projekt Lösungen für ein besseres und nachhaltiges Management erarbeitet und zusammengetragen werden. So könnten insbesondere im Stettiner Haff interne Maßnahmen zur Nährstoffreduktion wie Muschelzucht oder Ausbaggerung von Sediment zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen. Um die Gewässer unabhängig von den in ihnen verlaufenden Ländergrenzen ökologisch und ökonomisch zu stärken, steht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Vordergrund. Darüber hinaus haben sich die Institutionen der fünf beteiligten Länder (Deutschland, Polen, Litauen, Schweden und Russland) verpflichtet, ein gemeinsames Geoinformationssystem aufzubauen, Akteursnetzwerke zu initiieren und Schulungen durchzuführen, um die Informationsgrundlage von Behörden und Ämtern für zukünftige Entscheidungen zu verbessern.
Das Projekt ARTWEI (Action for the Reinforcement of the Transitional Waters´ Environmental Integrity) wird von der Klaipeda Universität (Litauen) koordiniert. Weitere Partner sind die EUCC-Deutschland, EUCC-Baltic States Office, die World Maritime University (Schweden), die Universität Stettin (Polen) und das Sea Fisheries Institute (Polen). Das Projekt wird im Rahmen des South Baltic Programme der EU von 2010 bis 2013 teilfinanziert.













