openPR Recherche & Suche
Presseinformation

"Arbeitslose wirklich fördern statt strafen - individuelle Anstrengungen müssen sich lohnen"

23.04.201014:33 UhrVereine & Verbände
Bild: "Arbeitslose wirklich fördern statt strafen - individuelle Anstrengungen müssen sich lohnen"

(openPR) Grundsätze der AWO zur Verbesserung der Arbeitsmarktreformen


Hannover. Das AWO Präsidium hat Grundsätze der AWO zur Weiterentwicklung der Grundsicherung für Arbeitssuchende beschlossen. „Wir müssen feststellen, dass die Ziele der Arbeitsmarkt-Reformen nicht erreicht wurden und das System der Grundsicherung für Arbeitssuchende dringend verbessert werden muss", sagt AWO Präsident Wilhelm Schmidt. „Tatsächlich empfinden breite Teile der Bevölkerung die sogenannten Hartz IV-Regelungen nicht als Hilfegesetze, sondern sie stehen für sozialen Abstieg, Armut, Ausgrenzung und Diskriminierung."



Fünf Jahre nach den Reformen wurde das Ziel verfehlt, der Mehrheit der Langzeitarbeitslosen wirkliche Perspektiven auf ihre Integration in den Arbeitsmarkt zu eröffnen und damit ihre Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen zu beenden. „Deshalb fordert die AWO nun in ihrem Grundsatzpapier einen Paradigmenwechsel in der Politik wie in der öffentlichen Debatte: weg von der bisweilen unerträglichen Diffamierung von Arbeitslosen und der Konzentration auf Sanktionen - hin zu einer echten Förderung und Stärkung der Betroffenen", erklärt der AWO Bezirksvorsitzende Axel Plaue.

Dazu fordert die AWO:

- Die Schaffung eines dauerhaft öffentlich geförderten Arbeitsmarkts, insbesondere für Menschen, die mittel- und langfristig keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Dazu braucht es eine ehrliche Debatte in der breiten Öffentlichkeit über die Gestaltung der geförderten Beschäftigung, insbesondere sogenannter "Ein-Euro-Jobs". Gerade die zeitlich eng befristeten Beschäftigungsmaßnahmen werden von vielen Betroffenen als unzumutbar und nicht hilfreich für ihre Vermittlung in den Arbeitsmarkt empfunden, da sie sich unter Androhung von Sanktionen und ohne Berücksichtigung ihrer persönlichen Kompetenzen in Tätigkeiten hineingezwungen fühlen.

- Eine deutlich bessere Unterstützung für die mehr als 70.000 Jugendlichen, die jedes Jahr die Schule ohne Abschluss verlassen. Statt sie von einer Maßnahme in die nächste zu schieben, muss benachteiligten jungen Erwachsenen mit individueller Förderung der Weg in den Arbeitsmarkt geebnet werden.

„Es ist inakzeptabel, dass die Behörden ihre Beratungspflicht nur ungenügend wahrnehmen und viele Bescheide fehlerhaft sind“, betont Axel Plaue. Deshalb fordert die AWO eine stärkere staatliche Unterstützung für eine kostenlose und unabhängige Sozialberatung. Zudem schlägt die AWO die Einrichtung lokaler Ombudsstellen vor, in denen sich BürgerInnen unabhängigen Rat holen können. Damit könnten viele Streitfälle zwischen Behörden und Betroffenen geklärt und Sozialgerichtsprozesse vermieden werden.


- Eine Neuausrichtung der Grundsicherung für Arbeitsuchende zu einem Hilfesystem, das das soziokulturelle Existenzminimum sichert und eine Eingliederung in Arbeit durch positive Anreize fördert. Mit dem Grundsatz "belohnen statt strafen" sollte ein System geschaffen werden, das individuelle Fortschritte bei der Arbeitsmarktintegration mit Zuschlägen auf den Regelsatz belohnt. Für ein unantastbares soziokulturelles Existenzminimum fordert die AWO für die Übergangszeit eine sofortige, eindeutige und transparente Regelung zu den Regelsätzen auf der Grundlage des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts.

- Dringend notwendig ist eine Trendumkehr im Bereich niedriger und niedrigster Löhne durch die Stärkung von Tariflöhnen, die Abschaffung gesetzlicher Regelungen die Tarifflucht fördern, sowie die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne als verbindliche Lohnuntergrenzen, um die ungerechtfertigte Inanspruchnahme staatlicher Lohnsubventionen (Aufstockung) zu vermeiden und den Missbrauch von Lohnsubventionen durch Arbeitgeber zu verhindern.

- Ja zur stärkeren Nutzung der kommunalen Kompetenzen. Nein zur Kommunalisierung der Arbeits-verwaltung. Die AWO unterstützt das System der "Hilfen aus einer Hand", in dem die Agenturen für Arbeit und die Kommunen zusammenarbeiten, denn das hat sich als Schlüssel für die Arbeitsmarktintegration und passgenaue Betreuung benachteiligter Menschen erwiesen.

Mit der Veröffentlichung des Grundsatzpapiers strebt die AWO eine sachliche und grundsätzliche öffentliche Debatte an. „Nur wenn wir wieder das Fördern benachteiligter Menschen in das Zentrum sozialstaatlichen Handelns stellen, kann der Zusammenhalt in der Gesellschaft gestärkt werden“, schloss Axel Plaue.

Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

Verantwortlich für diese Pressemeldung:

News-ID: 421508
 97

Kostenlose Online PR für alle

Jetzt Ihren Pressetext mit einem Klick auf openPR veröffentlichen

Jetzt gratis starten

Pressebericht „"Arbeitslose wirklich fördern statt strafen - individuelle Anstrengungen müssen sich lohnen"“ bearbeiten oder mit dem "Super-PR-Sparpaket" stark hervorheben, zielgerichtet an Journalisten & Top50 Online-Portale verbreiten:

PM löschen PM ändern
Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen. Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Pressemitteilungen KOSTENLOS veröffentlichen und verbreiten mit openPR

Stellen Sie Ihre Medienmitteilung jetzt hier ein!

Jetzt gratis starten

Weitere Mitteilungen von AWO Bezirksverband Hannover e.V.

Bild: 36. Großkonzert der Arbeiterwohlfahrt am 20. NovemberBild: 36. Großkonzert der Arbeiterwohlfahrt am 20. November
36. Großkonzert der Arbeiterwohlfahrt am 20. November
Noch wenige Restkarten / Programm: Filmmusik, Polka oder Abba Hannover. Am Sonntag, den 20. November 2011 um 16.00 Uhr veranstaltet die AWO Bezirksverband Hannover e.V. zum 36. mal ihr beliebtes Großkonzert im Großen Sendesaal des NDR - Funkhauses in Hannover. Das Benefizkonzert, das fester Programmpunkt der Veranstaltungskalender und Bustouren vieler AWO Ortsvereine und Einrichtungen ist, gehört zu den wichtigsten Jahresveranstaltungen der AWO. Achtung: es gibt noch wenige Restkarten an der Tageskasse ab 15.00 Uhr! Axel Plaue, der Vorsitze…
Bild: AWO: Niedersächsischer Pflegepakt muss weiterentwickelt werdenBild: AWO: Niedersächsischer Pflegepakt muss weiterentwickelt werden
AWO: Niedersächsischer Pflegepakt muss weiterentwickelt werden
Maßnahmen ungenügend z.B. bei Pflegesätzen, Fachkräftemangel oder Tarifbindung Braunschweig/ Oldenburg/ Hannover. Unter dem Titel „Pflegepakt Niedersachsen - Gute Pflege für alle - Wertvolle Pflege sichern“ hat der Landespflegeausschuss den Pflegepakt Niedersachsen in seiner heutigen Sitzung beschlossen. Die AWO in Niedersachsen hat dem Pflegepakt zugestimmt, da viele Inhalte des Papiers in die richtige Richtung gehen. Trotzdem sieht die AWO erhebliche Notwendigkeiten zur Nachbesserung und Weiterentwicklung des Pflegepaktes. Insbesondere be…

Das könnte Sie auch interessieren:

Bild: Arbeitslose als ErzieherInnen – Politik agiert hilflosBild: Arbeitslose als ErzieherInnen – Politik agiert hilflos
Arbeitslose als ErzieherInnen – Politik agiert hilflos
… Familien. „Betroffen von diesen dramatischen Fehlentwicklungen beim Fachkräfteangebot sind eine Vielzahl von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die trotz enormer Anstrengungen große Probleme haben, qualifiziertes Personal für ihre verantwortungsvollen Tätigkeiten zu finden“, so Michael W. Budig, Präsident des VPK-Bundesverband e.V. „So sind …
Bild: 2007 – „Jahr des sozialen Schutzes“ in UsbekistanBild: 2007 – „Jahr des sozialen Schutzes“ in Usbekistan
2007 – „Jahr des sozialen Schutzes“ in Usbekistan
… Maßnahmen zum sozialen Schutz von schwächeren Bevölkerungsgruppen durch staatliche Subventionen und sonstige Vergünstigungen eingeleitet. In diesem Bereich werden große Anstrengungen für den sozialen Schutz und die Unterstützung von minderbemittelten Bevölkerungsschichten - Rentner, Behinderte, Arbeitslose, Studierende, kinderreiche und minderbemittelte …
Bild: Bundesregierung fördert zwei Göttinger ProjekteBild: Bundesregierung fördert zwei Göttinger Projekte
Bundesregierung fördert zwei Göttinger Projekte
… 842 Bewerber aus ganz Deutschland durchsetzen. „Die schwarz-gelbe Koalition nimmt Armut und soziale Ausgrenzung ernst. Mit diesem Förderprogramm unterstreicht die Bundesregierung ihre Anstrengungen im Bereich der Armutsprävention und sozialen Integration. Besonders freue ich mich, dass gleich zwei Göttinger Projekte gefördert werden. Dies spricht für …
Mit über 55 noch einmal die Schulbank drücken – Weiterbildung als Schlüssel zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer
Mit über 55 noch einmal die Schulbank drücken – Weiterbildung als Schlüssel zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer
… wichtigen Punkt an. Ältere Arbeitnehmer sind den Jüngeren oft in puncto Erfahrung und Routine voraus. Aber ihnen fehlt es oft an frischem Wissen. Größere Anstrengungen bei der Weiterbildung könnten helfen, diese Scharte auszuwetzen. Allerdings müssen ältere Arbeitnehmer auch zu gewissen Opfern bereit sein. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sollten …
Arbeitsforscher Frithjof Bergmann: Der Kapitalismus ist in einem Zustand des Sich-Selbst-Zerfleischens – Einsatz mobiler Fabriken muss nicht auf Nischen beschränkt bleiben
Arbeitsforscher Frithjof Bergmann: Der Kapitalismus ist in einem Zustand des Sich-Selbst-Zerfleischens – Einsatz mobiler Fabriken muss nicht auf Nischen beschränkt bleiben
… Bergmanns Analyse besagt, der Kapitalismus befinde sich "momentan in einem Zustand des Sich-Selbst-Zerfleischens". Er sei weder intelligent noch effektiv oder wirklich produktiv: "Deshalb muss es Anstrengungen geben, ihn auf ein höheres Niveau zu bringen – in dieser Weise verstehe ich das Konzept der Neuen Arbeit". Bergmann hält den politischen Reflex, mit …
VDP unterstützt das Ziel einer höheren Weiterbildungsbeteiligung
VDP unterstützt das Ziel einer höheren Weiterbildungsbeteiligung
… wahrnehmen können. Insbesondere Geringqualifizierte sind mit der Auswahl geeigneter Maßnahmen oft überfordert und brauchen fachkundige Hilfe.“ Außerdem seien deutlich größere Anstrengungen nötig, um sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber von der Notwendigkeit präventiver Weiterbildung zu überzeugen. Verantwortlich für den Inhalt: Martin Kunze, Pressesprecher
Besucheranzahl des Arbeitslosenprojekts „Auftrieb“ stieg im Jahr 2011 deutlich an
Besucheranzahl des Arbeitslosenprojekts „Auftrieb“ stieg im Jahr 2011 deutlich an
Das Projekt „Auftrieb“, die Kontakt- und Begegnungsstätte für Arbeitslose des DRK Dresden, vermeldet für 2011 einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen. „Im vergangenen Jahr besuchten 2318 Personen unsere Einrichtung“ erklärt Claudia Zippe, Mitarbeiterin der Kontakt- und Begegnungsstätte für Arbeitslose. „Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen …
AWO: Debatte über Einsatz von Arbeitslosen als Ersatz-Zivis muss aufhören
AWO: Debatte über Einsatz von Arbeitslosen als Ersatz-Zivis muss aufhören
… und Motivation künftiger Beschäftigter stellt. „Statt sinnlosen Diskussionen über den Einsatz von Hartz-IV-Beziehern als Ersatz-Zivis müssen alle Anstrengungen gebündelt werden, insbesondere junge Menschen dafür zu motivieren, sich freiwillig im neuen Bundesfreiwilligendienst zu engagieren“, fordert der AWO Bundesvorsitzender. „Wir als AWO Bundesverband …
Konjunkturelle Belebung des Arbeitsmarktes im März
Konjunkturelle Belebung des Arbeitsmarktes im März
… konjunkturelle Belebung und den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung für die guten Daten verantwortlich. „Von diesen erfreulichen Zahlen dürfen wir uns jetzt nicht einlullen lassen. Weitere Anstrengungen sind zwingend geboten, um vor allem die Lage der älteren Bürger zu verbessern, die mit über 50 keine Stelle mehr finden. Zudem finde …
VhU Geschäftsstelle Rhein-Main-Taunus zu den Arbeitsmarktzahlen im November
VhU Geschäftsstelle Rhein-Main-Taunus zu den Arbeitsmarktzahlen im November
… Mechatronik, Energie und Elektro (2.300)“, sagte Avenarius. Gerade niedrig qualifizierte Arbeitslose müssen jetzt die Gelegenheit beim Schopfe packen und auch ihre eigenen Anstrengungen zum Einstieg in Beschäftigung intensivieren. Neben dem Stellenangebot und der Unterstützung durch Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen sie hierfür auch alle anderen …
Sie lesen gerade: "Arbeitslose wirklich fördern statt strafen - individuelle Anstrengungen müssen sich lohnen"