(openPR) Technologie-Institut für Kunststoffe „tifko“ geht an den Start
Neuwied, 8. April 2010 - Das Land Rheinland-Pfalz hat mit Beginn des Jahres ein Technologie-Institut für Funktionale Kunststoffe und Oberflächen (tifko) mit Sitz in Neuwied eingerichtet. Damit werden zwei Jahre nach Gründung durch die rheinland-pfälzische Landesregierung und die Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald die Werkstoffkompetenzen des Innovationsclusters Metall – Keramik erweitert. Aufgrund der großen Nachfrage heimischer Unternehmen sind nun Kunststoffe in den Cluster integriert.
In den rheinland-pfälzischen Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald haben sich zahlreiche innovative Unternehmen auf Metallverarbeitung, Keramik und Oberflächentechnik spezialisiert. Dieser Wirtschaftszweig zählt in der Region nördliches Rheinland-Pfalz mittlerweile 250 Unternehmen mit insgesamt 25.000 Arbeitsplätzen. Zur Unterstützung dieser Unternehmen hat das Land 2008 den Innovationscluster Metall – Keramik ins Leben gerufen. In dem Netzwerk tauschen sich Betriebe aus, ergänzen sich gegenseitig und entwickeln gemeinsam neue Produkte und Technologien. Eingebunden sind auch Forschungs- und Entwicklungszentren aus der Region sowie Weiterbildungseinrichtungen, Schulen, Universitäten und Fachhochschulen. Das neue Institut für Funktionale Kunststoffe und Oberflächen ist ein weiterer Baustein im Rahmen des Innovationsclusters. Angesiedelt ist das tifko im Gebäude der Materialprüfungs- und Versuchsanstalt Neuwied.
Zu den Arbeitsschwerpunkten des im Aufbau befindlichen Instituts zählen Themen wie die Forschung und Entwicklung von Kunststoffen, Oberflächen und Materialverbünden, Materialeigenschaften, Verbindungstechniken sowie Dienstleistungen für Unternehmen wie Materialprüfung oder Simulationsberechnungen. Das tifko wird als zentrale Anlaufstelle die Kommunikation unter den Beteiligten organisieren, Know-how vermitteln und Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen. Speziell sollen Betriebe bei der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren im Bereich der Fertigung und Produktion unterstützt werden.
Die Clusterbildung ist ein strategischer Ansatz der rheinland-pfälzischen Wirtschaftspolitik. Hierbei werden zukunftsfähige Wissenschafts- und Wirtschaftsstrukturen identifiziert und Branchen mit Entwicklungspotenzial gezielt gefördert. Neben der hohen Dichte von Unternehmen gibt es in der Region relevante Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, insbesondere der Werkstoff- und Oberflächentechnik. In räumlicher Nähe befinden sich Einrichtungen wie die Universität Koblenz-Landau, die Fachhochschule Koblenz, das Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe – Glas/Keramik (FGK) und das Technologiezentrum für Oberflächentechnik (TZO). Auch werden Partner wie die Universität Siegen oder das Deutsche Institut für Feuerfest und Keramik (DIFK) in Bonn in die Clusterentwicklung eingebunden. Zudem existieren Netzwerke wie die Brancheninitiative Metall im Kreis Altenkirchen und das Bildungs- und Forschungszentrum Keramik (BFZK) im Westerwaldkreis.
Infrastruktureller Kern des Innovationsclusters ist der Neubau des Feuerfestinstituts in Höhr-Grenzhausen. Hier entsteht das Europäische Zentrum für Feuerfest-Technologien (ECREF). Durch den Neubau des Feuerfestinstituts sowie den Erweiterungen des FGK und des CeraTechCenters (CTC) entsteht in unmittelbarer Nähe zur FH Koblenz ein europaweit einmaliger „Keramik-Campus“. In Rheinbreitbach eröffnete 2008 das Innovations- und Inkubatorenzentrum im TZO. Gründer, die sich auf dem Gebiet der Oberflächentechnik selbstständig machen wollen, werden hier betriebswirtschaftlich und technisch beraten. Zentrales Projekt im Bereich „Metall“ ist das Technologie-Institut Metall & Engineering (TIME) mit Standorten in Wissen und Kirchen, das im Juni 2009 gegründet wurde.
Ziel des Innovationsclusters ist, die Region nördliches Rheinland-Pfalz zur lnnovationsregion speziell für Betriebe aus den Bereichen Metall, Keramik, Kunststoff und Oberflächentechnik weiterzuentwickeln. Es sollen qualifizierte Fachkräfte gebunden, Standorte gestärkt und Voraussetzungen für eine Neuansiedlung von Betrieben geschaffen werden. Um die Arbeit des Clusters vor Ort sinnvoll zu verankern, sind die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der einzelnen Landkreise integriert. In den jeweiligen Regionalbüros haben die Unternehmen feste Ansprechpartner für ihre Fragen.
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