(openPR) Bonn - Die Gesundheitspolitik in Deutschland hat nach Auffassung von Dr. Manfred Nelting, Vorstand der im Herbst neu gegründeten "Gezeiten Haus Klinik" http://www.gezeitenhaus.de in Bonn, wenig mit Gesundheit zu tun. "Das ist reiner Etikettenschwindel. Es geht bei der Gesundheitsreform in erster Linie um Arbeitskosten. Eine Gesundheitsreform, die in Richtung Gesundheit gehen will, muss aus meiner Sicht vorrangig alle Beteiligten befähigen, ein anderes Gesundheitssystem zu schaffen oder zu gestalten. Weder kann der Hausarzt wirklich umfassend diagnostizieren, dafür ist er nicht ausgebildet, noch schafft der Facharzt es, sich mit anderen Fachärzten in Verbindung zu setzen. Auch der Patient ist überfordert", kritisiert Nelting. Ein besonderes Problem liege bei den chronischen Krankheiten. "Zivilisationskrankheiten, Allergien, Diabetes oder Übergewicht. Viele Dinge, die in einem unglaublichen Rahmen zunehmen. Mit den chronischen Krankheiten kann unser herrschendes System nicht gut umgehen, weil es auf mechanische oder vielleicht gerade noch kybernetische Grundsätze begründet ist und letztlich die Idee von Reparatur hat", so Nelting.
Das Konzept der "Gezeiten Haus Klinik" betone den Wert der Gesundheit und grenzt sich bewusst vom deutschen Kassensystem, von dem Kartell der Pharmazeuten und Krankenkassen ab. "Wir erwarten keine Vertreter von pharmazeutischen Firmen und wir erwarten kein Sponsoring von Veranstaltungen durch die Pharmaindustrie. Im Prinzip ist es so, dass es eine große Auseinandersetzung darüber gibt, ob die Gesellschaft so hohe Forschungs- und Entwicklungskosten haben will für neue Medikamente, jetzt auch demnächst Medikamente für die Genforschung. Die pharmazeutische Industrie hat eine Weile damit gedroht, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlegen. Das müssen nur alle Leute verstehen. Die pharmazeutische Industrie hat keine Arbeitsplätze. Die hat einen voll automatisierten Betrieb, da gibt es ein paar Forscher und das war es. Wenn man das ins Verhältnis setzt zur Autoindustrie, dann findet man in der pharmazeutischen Industrie keine Arbeitsplätze", bemerkt Nelting. Man brauche in der Allgemeinpraxis 100 bis 200 Medikamente und dann noch 2.000 andere. Aber nicht 55.000 oder 70.000. Inwieweit man besonders teure neue Medikamente haben und die Entwicklung forcieren wolle, werde sich nach Auffassung von Nelting zu einer großen gesellschaftlichen Diskussion entwickeln.
"Wenn eine Einrichtung wie die Gezeiten Haus Klinik eröffnet wird, so antwortet sie damit auf eine aus der Balance geratene Bedürfnislage in der Gesellschaft. Ich denke, dass es keine andere Klinik gibt, die Psychosomatik, Psychotherapie, traditionelle chinesische Medizin und andere Verfahren so verwebt, wie wir. Wir halten eine Abkehr von der derzeitigen Krankheitsorientierung des Gesundheitssystems für dringend notwendig aus menschlichen und wirtschaftlichen Gründen", betont Nelting.