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Das Web 2.0 krempelt Unternehmen um

22.10.200908:45 UhrMedien & Telekommunikation

(openPR) Wikis, Blogs und Social Networks bieten Unternehmen große Chancen für das Wissensmanagement, für die Projektkoordination und für die Innen- und Außenkommunikation – sie sind aber auch mit Risiken verbunden.

Der Münchner Kreis hat auf seiner Konferenz „Enterprise 2.0 - Unternehmen zwischen Hierarchie und Selbstorganisation“ mit rund 150 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik den Einfluss von Web 2.0 Technologien auf die Organisation von Unternehmen diskutiert. Wurden YouTube, Facebook, XING & Co bislang in erster Linie privat genutzt, so spielen sie im Unternehmensalltag mit wachsendem Anteil junger Mitarbeiter eine immer größere Rolle. „Heute stehen sich in vielen Unternehmen zwei Gruppen von Angestellten gegenüber: die so genannten Digital Natives – geboren nach 1980 und mit den Werkzeugen des Web 2.0 aufgewachsen – und die ältere Gruppe der Digital Immigrants“, sagte Prof. Jörg Eberspächer, Vorstand des Münchner Kreises. Während sich die einen der Wichtigkeit der Vernetzung sehr bewusst sind und zunehmend Bindungen eher über Sachthemen und Peergroups denn über Unternehmensbezüge eingehen, orientieren sich die anderen eher an autarken Organisationsstrukturen und –prozessen. „Die neuen Möglichkeiten des Web 2.0 können da wie eine Frischzellenkur auf Unternehmen und Institutionen wirken – vorausgesetzt sie werden richtig verstanden und implementiert“, sagte Stefan Holtel von der Vodafone Group.



Dr. Sabine Pfeiffer vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung sieht gerade für kleine und mittlere Unternehmen erhebliche Chancen. Als Ziele der Einbeziehung des Web 2.0 nannte sie: „Kostenreduktion und Produktivitätsgewinne ebenso wie erhöhte Kundenbindung, neuartige Unternehmenskultur oder ein schlankes Wissensmanagement“. Sie fügte hinzu: „Die wirklichen Chancen von Enterprise 2.0 erschließen sich aber nur auf Basis einer neuen und umfassenden IT-Strategie und einer weitreichenden Partizipation der Beschäftigten“. Für Großkonzerne liegt genau hierin ein nicht unerhebliches Problem. So sprach David S. Faller von der IBM Software Group über die Herausforderung der Organisation einer effizienten und interaktiven Zusammenarbeit in einem Unternehmen mit 400.000 Mitarbeitern, das in mehr als 170 Ländern operiert. Als Ziele der Einführung von Web 2.0 Werkzeugen bei IBM nannte Faller die Verhinderung von Redundanzen in der täglichen Arbeit sowie die direkte und ungefilterte Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung.

Frank Roebers, Vorstandsvorsitzender der Synaxon AG, erklärte den Weg seines Unternehmens zum Enterprise 2.0: „Der Startpunkt war ein Unternehmenswiki, welches zwei Besonderheiten aufweist. Erstens: jeder sieht alles, zweitens: jeder kann alles ändern. Wir haben bislang ausschließlich gute Erfahrungen damit gemacht“. Das Wiki sei inzwischen das zentrale Informations- und Arbeitsinstrument im Unternehmen geworden, so Roebers weiter. Als wichtigste Effekte des Wikis nannte er die Vergrößerung des Informationsstandes der Mitarbeiter, die fortlaufende Aktualisierung relevanter Unternehmensdokumente und die Tatsache, dass Entscheidungen dort getroffen werden, wo die Fachkompetenz sitzt. Insgesamt habe sich das Generieren von Wissen damit von der klassischen Hierarchie gelöst. Nach dem erfolgreichen Start der Wikis wurden weitere Web 2.0 Anwendungen eingeführt. So wurde das zentrale Content Management System durch ein einfacheres Open Source System ausgetauscht. Der nächste Schritt war die Einführung von internen und öffentlichen Blogs. Einen Dämpfer bekamen die Web 2.0 Experimente lediglich bei Second Life. Versuche in dieser Richtung haben sich als nicht praktikabel erwiesen. Die Einführung des Instant-Messaging-Dienstes dagegen verbucht Roebers als Erfolg.

Die Teilnehmer der Fachkonferenz waren sich einig, dass die aktive Einbeziehung des Web 2.0 für viele Unternehmen bereits zur Pflicht geworden ist. „In der enormen Steigerung der kollektiven Intelligenz liegt der eigentliche Produktivitätssprung. Der kann gerade bei international aufgestellten, dezentral organisierten Organisationen gewaltig sein“, sagte Dr. Willms Buhse von der Hamburger Netzwerkagentur doubleYUU. Diese Entwicklung stellt allerdings auch die Führungsetagen vor neue Herausforderungen. Manager müssen anders führen, damit Mitarbeiter selbstorganisierter arbeiten können. Erst der zielgerichtete Einsatz eines maßgeschneiderten Change-Management-Programms parallel zur Einführung technologischer Plattformen stellt den nachhaltigen Erfolg sicher. Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation ging auf neue Möglichkeiten der Optimierung des Wissensmanagements in Unternehmen ein: „Wichtig ist die Vernetzung von Menschen, von Wissensträgern und Wissensarbeitern, und weniger die Erklärung und Speicherung von Wissensbeständen. Es kommt darauf an, den Wissensträgern einen leichteren Zugang und einen raschen Austausch zu bieten – ihnen eine Umgebung zu schaffen, die eben auch das Potenzial für ungeplante Begegnungen gibt. Der Mitarbeiter soll in seiner sozialen Vernetzung angesprochen werden, er soll seine kontextspezifischen Erfahrungen teilen können“.

Der Münchner Kreis machte deutlich, dass das Web 2.0 auch Risiken mit sich bringt. So warnte Rechtsanwalt Dr. Carsten Ulbricht vor möglichen juristischen Problemen im Zusammenhang mit der Einbeziehung Sozialer Netzwerke in die Unternehmensorganisation. „Bei einigen Unternehmen wird ein wesentlicher Erfolgsfaktor nicht mit der notwendigen Sorgfalt bedacht: die Rechte der Mitarbeiter. Die unzureichende Berücksichtigung und Einbeziehung vor allem der daten- und arbeitsrechtlichen Belange der Arbeitnehmer kann nicht nur zu Akzeptanzproblemen, sondern auch zur Rechtswidrigkeit eines ganzen Projekts führen“.

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