(openPR) Warum heißt das Vorstellungsgespräch eigentlich Vorstellungsgespräch?
Die Antwort ist wohl ganz einfach, denn in einem Vorstellungsgespräch stellen sich beide Parteien, also das Unternehmen und der Jobsuchende gegenseitig vor. Aber ist diese Vorgehensweise, wirklich gelebte Realität? Ist es nicht eher so, dass Bewerber immer das Gefühl haben sich vorstellen zu müssen und das sie nicht mal auf die Idee kommen, dass ein Unternehmen sich genauso vorstellen muss?
Viele Unternehmen, aber auch Bewerber sind tatsächlich der Meinung, nur der Jobsuchende muss sich präsentieren und das Unternehmen sucht einfach den passenden Kandidaten aus. Arbeitgeber, die jedoch dieser angestaubten Meinung nachhängen, haben noch nicht begriffen, worum es geht und verpassen die Chance am Markt langfristig erfolgreich zu bestehen. Schließlich lebt ein Unternehmen von seinen engagierten, motivierten und selbstbewussten Mitarbeitern.
Die beste Vorbereitung
Heidi Wellmann, Coach für Beruf(ung) und Life-in-Balance Themen rät hierzu: „Die beste Vorbereitung für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch, ist vor allem das Erkennen und Bewusstmachen der eigenen Wünsche, Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen. Gerade bei der Jobsuche ist es besonders wichtig, sich mit dem Thema „eigene Stärken und Talente“ auseinander zu setzen und diese dann gezielt einzubringen.“ So entsteht für beide Parteien, Mitarbeiter und Unternehmen, eine Win-Win-Situation, denn motivierte und zufriedene Mitarbeiter arbeiten wesentlich effektiver und mit mehr Freude.
Daher sollten man sich über folgende Fragen im Vorfeld Gedanken machen, am besten in schriftlicher Form:
- Will man die angebotene Aufgabe in diesem Unternehmen ausführen? Wenn ja, warum?
- Was gefällt einem, bei genau dieser Aufgabe, diesem Unternehmen?
- Welchen Nutzen hat man von einer Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen?
- Welchen Nutzen hat dieses Unternehmen von einer Zusammenarbeit mit einem?
- Warum wird man diese Stelle bekommen?
Falls einem nicht genug oder gar keine Argumente zu einem oder sogar mehreren dieser Punkte einfallen, ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass man den eigenen Informationsstand noch einmal verbessern sollte. Im schlimmsten oder besten Fall, je nachdem von welcher Seite man dies betrachtet, ist dies aber auch, ein ganz klarer Indikator dafür, dass diese Position oder dieses Unternehmen nicht zu einem passt.
Mitten im Gespräch
In einem Vorstellungsgespräch ist es äußerst wichtig, dass man nicht nur auf Fragen wartet, die man dann schön brav beantwortet und dann auch noch hofft, dass man eingestellt wird. Nein, genauso wichtig ist es, dass man selbst Fragen an das Unternehmen stellt. Dabei muss das Unternehmen einem klarmachen und beweisen, dass es ein geeigneter Arbeitgeber sein könnte.
Auf Grund der guten Vorbereitung und dem Bewusstmachen der eigenen Stärken und Fähigkeiten kann man dem Vorstellungsgespräch entspannt begegnen. Daher sollte man sich gezielt, auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten und noch folgenden Rat von Heidi Wellmann beherzigen: „Unter anderem ist es wichtig zu wissen, warum Ihnen bestimmte Fragen gestellt werden, also der Hintergrund einer Frage. Diesen Bereich sollte man besonders unter die Lupe nehmen.“
Die Einstellung
Geht man in ein Vorstellungsgespräch, mit dem Gefühl, als ob man in die Höhle des Löwen gehen würde? Schießen einem zig Fragen durch den Kopf? Hat man Angst, man könnte etwas Falsches sagen?
Bedenken sollte man hierbei, dass einem diese Fragen, hauptsächlich dann durch den Kopf gehen, wenn man sich immer nur fragt, was das Unternehmen eigentlich will. Sobald man jedoch anfängt sich klarzumachen, was man kann und will, bringt man das ganze Gespräch auf „gleiche Augenhöhe“. Dabei sollte man in sich und seine Fähigkeiten vertrauen, denn wenn man dies nicht tut, wer soll es sonst tun? Als ein Problemlöser, welcher sich seiner Stärken und Fähigkeiten bewusst ist, hat das Unternehmen genauso viel von der Einstellung des Mitarbeiters, wie umgekehrt.
Im Grunde ist es doch so, man wäre nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, wenn man nicht grundsätzlich der Meinung ist, dass die angebotene Position, zu dem Bewerber passen könnte. Also liegt der Ball bei dem Bewerber, dem potentiellen Arbeitgeber klar zu machen, dass man der Richtige sein kann!
Heidi Wellmann meint hierzu: „Treten Sie im Vorstellungsgespräch mit der Einstellung auf, dass Sie auf „gleicher Augenhöhe“ mit dem Unternehmen sind. Schließlich geht es darum eine Partnerschaft, in Form eines Arbeitsverhältnisses, einzugehen. Und Partnerschaften können nicht bestehen, wenn der eine nur der Partner ist und der andere, derjenige der schafft!“