(openPR) Erstmals wieder mehr Optimisten als Pessimisten / Investmentbereitschaft für weniger defensive Anlageformen steigt
Frankfurt, 7. August 2009 – Jeder dritte deutsche Privatinvestor blickt optimistisch in die Zukunft: Der anhaltend positive Trend an den Aktienmärkten stärkt das Börsenvertrauen und reduziert die Skepsis. So stieg der Anteil der Börsen-Optimisten, bei der aktuellen J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Befragung zum zweiten Mal in Folge deutlich an. An eine positive Entwicklung des DAX in den nächsten sechs Monaten glauben nun 34,3 Prozent der befragten Anleger; das ist ein Anstieg um weitere fünf Prozentpunkte. Damit hat sich der Anteil der Optimisten seit März fast verdoppelt: Zum Zeitpunkt der Börsentiefstände waren gerade einmal 17,3 Prozent für die weitere Entwicklung positiv gestimmt. Parallel dazu reduzierte sich der Anteil der Börsen-Skeptiker weiter: Er sank von 34,1 auf 27,1 Prozent, nachdem er sich bei der letzten Befragung im Mai bereits fast halbiert hatte. „Die deutschen Privatanleger scheinen nun von einem weiteren Börsenaufschwung überzeugt zu sein: Erstmals seit August 2008 gibt es wieder mehr Optimisten als Börsen-Skeptiker“, kommentiert Jean Guido Servais, Marketing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei J.P. Morgan Asset Management den positiven Trend. Der Anteil derjenigen, die sich nicht festlegen wollen, stieg allerdings ebenfalls leicht an: “Trotz der fortgesetzten Erholung an den Märkten und der positiveren Grundstimmung ist nach wie vor ein großer Teil der Privatanleger verunsichert“, betont Servais. So macht der Anteil derjenigen Befragten, die zur weiteren Entwicklung des Börsengeschehens keine Stellung beziehen wollen mit 38,7 Prozent die größte Gruppe aus.
Der Investor Confidence-Index erreicht wieder ein positives Niveau
Die Festigung des Börsenvertrauens lässt sich auch im J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex nachvollziehen: Der Mittelwert aus allen Antworten erholte sich ebenfalls zum zweiten Mal in Folge. Nach einem Anstieg um 1,3 Prozentpunkte notiert er aktuell auf einem Wert von 0,4. „Seit August 2008 ist dies zum ersten Mal wieder ein positives Niveau. Dies ist umso bemerkenswerter, als der Stimmungsindex noch im März sein Allzeit-Tief von -6 verzeichnete“, betont Servais. Allerdings ist die Stimmung noch wesentlich gedrückter als im Herbst 2005, als der DAX auf einem ähnlichen Niveau notierte, der Index allerdings Werte zwischen drei und vier erreichte.
Der Stimmungsaufschwung wird gleichermaßen von Frauen wie Männern getragen. Bei den befragten Frauen fällt er mit einem Anstieg des Indexwertes um 2,0 Punkte auf -0,5 etwas dynamischer aus. Der Trend ist aber nach wie vor nicht so positiv bei den Männern. Hier stieg der Index zwar nur um 0,7 Punkte, aber dafür ist er mit 1,0 deutlich im positiven Bereich angekommen.
Mit der J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Studie ermittelt die Fondsgesellschaft zweimonatlich die aktuellen Markteinschätzungen und Investitionsabsichten der deutschen Privatanleger. Die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführte repräsentative Befragung fand zuletzt vom 10. bis zum 24. Juli 2009 statt. Im ersten Schritt wird die Quote der Investmentbesitzer festgestellt, aus dieser Teilgruppe lässt sich dann der Investor Confidence-Index erheben. Der Stimmungsaufschwung ist nun auch beim Investmentbesitz zu spüren. Noch bei der letzten Befragung machte er sich bei der Selektionsfrage kaum bemerkbar: Nach einem geringen Anstieg um 0,5 Punkte im Mai stieg der Wert aktuell deutlich um 3,1 Prozentpunkte: Mit 20,4 Prozent der Befragten hält allerdings nach wie vor nur rund jeder Fünfte börsennotierte Investments wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Fonds, Optionsscheine oder Zertifikate.
Investitionsklima deutlich freundlicher
Die Bereitschaft der Privatanleger, im nächsten halben Jahr weiter zu investieren, stieg noch deutlicher als das Börsenvertrauen an: Der Anteil derjenigen, die im nächsten halben Jahr investieren wollen, erhöht sich um 9,3 Prozentpunkte und erreicht mit 38,8 Prozent den höchsten Wert seit Mai 2008. Bei der letzten Befragung hatte sich die Investmentbereitschaft noch gegenläufig zum Vertrauen in die Börse entwickelt. „Nachdem die Privatanleger erst einmal abgewartet haben, ob sich die positive Entwicklung an den weltweiten Börsen tatsächlich als nachhaltig erweist, wollen sie nun am Börsenanstieg partizipieren“, vermutet Servais.
Das belegt auch der Blick auf die Favoriten für weitere Anlagen. Nachdem im letzten Jahr vorwiegend sicherheitsorientierte Anlagen im Fokus standen, werden die Privatanleger in ihren Anlageentscheidungen nun mutiger. So konnten sich Fonds seit Januar 2009 erstmals wieder auf den ersten Rang der Anlegergunst schieben. Ihr Anteil stieg um 4,6 Prozentpunkte auf 14,9 Prozent. Nach wie vor hat Sicherheit – in Form von Sparbüchern – eine hohe Priorität: Ihr Anteil stieg um fünf Punkte auf 13,4 Prozent. Auch Tagesgeldkonten sind mit 11,1 Prozent nach wie vor beliebt, mussten aber einen erneuten Rückgang um 1,4 Prozentpunkte hinnehmen. Das gestärkte Börsenvertrauen belegt insbesondere die wieder steigende Bereitschaft zu Direktanlagen in Aktien: Mit einem Plus von 3,1 Punkten legt sie deutlich zu und liegt nun bei 8,4 Prozent.
J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Studie: Aktuelle Ergebnisse Juli 2009
Frage: Sprechen wir über die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes. Wie wahrscheinlich ist es Ihrer Meinung nach, dass sich der deutsche Aktienmarkt in den nächsten sechs Monaten positiv entwickeln wird. Würden Sie sagen das ist…?
Ergebnisse vom Juli 2009 (letzte Befragung im Mai 2009)
sehr wahrscheinlich 4,1 (5,0%)
wahrscheinlich 30,1 (24,3%)
weder wahrscheinlich noch unwahrscheinlich (neutral) 38,7 (36,6%)
unwahrscheinlich 19,9 (24,6%)
sehr unwahrscheinlich 7,2 (9,3%)
positive Antworten insgesamt (Optimisten) 34,3 (29,3%)
negative Antworten insgesamt (Pessimisten) 27,1 (33,9%)
J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Index 80 (71)
J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex 0,4 (-0,9)
Quelle: J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Index Deutschland
Zur J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Studie (Deutschland)
Im Auftrag von JPMorgan Asset Management erstellt die Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg (GfK) seit März 2002 regelmäßig ein Investmentbarometer. Die Umfrage erfolgt jeweils unter rund 2.000 Frauen und Männern ab 20 Jahren (bis Januar 2008: 14 Jahren), die repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland sind. Je Befragung werden circa 500 Interviewer eingesetzt. Die Studie erfasst die Einstellungen zu den Entwicklungen der Aktienmärkte und zum Investmentverhalten von deutschen Privatanlegern (Besitzer von Aktien, Investmentfonds, Optionsscheinen, Zertifikaten, Rentenpapieren). Die aktuelle 84. Befragungswelle fand vom 10. bis 24. Juli 2009 statt. Vierteljährlich erfolgen zudem Studien in Schweden und Spanien sowie in Hongkong.
Der J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex
Für die Berechnung des Index werden die einzelnen Antwortvorgaben mit einem Faktor gewichtet (sehr wahrscheinlich: +20, wahrscheinlich: +10, weder wahrscheinlich noch unwahrscheinlich: 0, unwahrscheinlich: -10, sehr unwahrscheinlich: -20). Der Mittelwert dieser Antwortwerte spiegelt die Gesamtstimmung im Markt wider. Der Index bewegt sich in einer Spannbreite von -20 bis +20: Antworten alle Befragten mit „sehr wahrscheinlich“, beträgt der Gesamtindex 20. Im umgekehrten Fall, wenn alle eine Verbesserung als sehr unwahrscheinlich einschätzen, ergibt sich ein Index von -20. Der aktuelle Wert im Juli 2009 stieg von -0,9 auf 0,4 und erreicht damit wieder ein positives Niveau.
J.P. Morgan Asset Management Investor Confidence-Index
Seit Mai 2004 gibt es mit dem J.P. Morgan Investor Confidence-Index eine zweite Größe zur Beschreibung der Anlegerstimmung. Der Index gibt die Veränderung der positiven Erwartungen in Relation zu einem Basismonat an. Dabei werden ausschließlich die gewichteten Bewertungen jener Personen, die von einer positiven Entwicklung in den kommenden sechs Monaten ausgehen, in die Berechnung einbezogen. Die gewichteten prozentualen Anteile der Antworten „sehr wahrscheinlich“ und „wahrscheinlich“ werden addiert und ins Verhältnis zu den Werten des Basismonats (Mai 2004 = 100) gesetzt. Der aktuelle Wert vom Juli 2009 stieg ebenfalls von 71 auf 80.