(openPR) Anne Frank wäre am 12. Juni 2009 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass und zum Gedenken eröffnete Bürgermeisterin Jutta Ebeling am 16.06. die Ausstellung „Friedensbilder“ des Bad Nauheimer Künstlers Theo Hues im Bolongaropalast in Frankfurt am Main.
Anne Frank wurde in Frankfurt am Main geboren. 1933 wanderte die Familie Frank nach Amsterdam aus. Nachdem 1940 die deutschen Nationalsozialisten die Niederlande besetzten, wurden auch dort durch die „Judengesetze“ alle Juden zunehmend mit Diskriminierung und Verfolgung konfrontiert. Deportationen von Juden in Konzentrationslager hatten begonnen, sodass die Familie Frank im Juli 1942 untertauchen musste: Im Hinterhaus von Otto Franks Firma war eine Wohnung vorbereitet worden, von der niemand außer den Helfern etwas wusste und die von außen nicht zu sehen war. Nur durch die Helfer, die die Untergetauchten (insgesamt acht Menschen: Neben Anne und ihrer Familie auch die Familie van Pels und Fritz Pfeffer) mit Lebensmitteln und manchmal auch Zeitschriften und Büchern versorgten, konnten die Untergetauchten mehr als zwei Jahre dort überleben. Schließlich wurden sie im August 1944 aber doch verraten und ins Lager Westerbork gebracht. Von dort wurden sie mit dem letzten Amsterdamer Deportationszug nach Auschwitz verschleppt. Annes Mutter, Edith Frank, starb in Auschwitz. Anne und ihre Schwester Margot starben im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus, wenige Tage bevor das Lager befreit wurde.
Insgesamt fielen der von den Nationalsozialisten in ihrem Rassenwahn angestrebte „Entjudung“ Europas durch Vergasung, Erschießung, Injektionen, medizinische Versuche oder durch gezieltes Verhungernlassen rund 5,6 Millionen Juden zum Opfer.
In seiner Ausstellung „Friedensbilder“ zeigt der Künstler und Pädagoge Theo Hues Werke aus seinem Zyklus PACE und die in einem Kunstprojekt entstandenen Bilder seiner Schülerinnen und Schüler der Hostatoschule in Frankfurt, die sich bildnerisch mit den Themen Freiheit, Frieden, Kooperation und Integration der Kulturen und Religionen auseinandersetzten. Interessant sind hier die zahlreichen, individuell eingesetzten künstlerischen Mittel und die Verwendung von Symbolen, um der Thematik gerecht zu werden. Hände, die die Weltkugel halten, die Friedenstaube, Motive aus Pablo Picassos Werk „Guernica“ oder Schriftzüge des Wortes „Frieden“ in verschiedenen Sprachen dokumentieren die Intention auf ein friedvolleres und gerechteres Leben in der Welt. Hues zeigt auch ein Portrait der Anne Frank, bestehend aus unzähligen Einzelbildern der Kriegswirren des Dritten Reiches.
Die Ausstellung „Friedensbilder“ ist Bestandteil des projektorientierten und fächerübergreifenden Unterrichts an seiner Schule.
Seine Schülerinnen und Schüler lasen das Anne Frank Tagebuch, beschäftigten sich inhaltlich mit dem Nationalsozialismus, besuchten die interaktive und multimediale Ausstellung der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank in Frankfurt und nahmen dort an Seminaren und Augenzeugengesprächen teil.
Aufgabe und Bestreben in seiner pädagogischen Arbeit ist es, Aufklärung zu betreiben, einerseits die nationalsozialistischen Gräueltaten als Mahnung in bewusster Erinnerung zu halten, andererseits sich für Toleranz und Völkerverständigung einzusetzen und Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und jegliche Diskriminierung von Menschen zu bekämpfen.
Die Ausstellung „Friedensbilder“ ist bis zum 09.Juli 2009 im Bolongaropalast, Bolongarostr. 109 in Frankfurt am Main zu sehen. Der Eintritt ist frei.











