(openPR) Eine Milliarde Euro aus Deutschland fuer den Schutz von Urwaeldern und Meeren
Hamburg, 4. 2. 2004 - Deutschland muss auf der am Montag beginnenden UN-Artenschutzkonferenz (CBD) eine Milliarde Euro pro Jahr fuer Schutzgebiete bereit stellen. Dies fordern heute 13 Umweltschutzorganisationen in einer gemeinsamen Resolution von der Bundesregierung. Statt Milliarden umweltschaedlicher Subventionen zum Beispiel fuer Verkehrsprojekte und Landwirtschaft auszugeben, sollte die Regierung das Geld fuer Schutzgebiete in Urwaeldern und Meeren verwenden. Jeder fuer den globalen Schutz der Arten und ihrer Lebensraeume investierte Euro braechte 100 Euro Gewinn fuer die Volkswirtschaft, weil Trinkwasser und Bergwaelder geschuetzt sowie Hochwasser vermieden wuerden.
Vertreter der ueber 180 Vertragsstaaten verhandeln auf der 7. Konferenz der Konvention ueber die Biologische Vielfalt vom 9. Bis 20. Februar 2004 in Kuala Lumpur, Malaysia, ueber die Einrichtung eines weltweiten Netzwerks von Schutzgebieten. Damit wollen sie das Sterben von Arten und den Verlust von Lebensraeumen bis 2010 deutlich verringern. Zur Zeit sterben taeglich bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten aus.
Wissenschaftler der Universitaet Cambridge schaetzen, dass weltweit 25 Milliarden US-Dollar (20 Milliarden Euro) jaehrlich fuer den Erhalt der bestehenden und den Aufbau neuer Schutzgebiete fehlen.
Neben der Weltbank muessen nach Ansicht der Umweltorganisationen die reichen Laender wie USA, und Japan sowie die EU ihre Beitraege an die Globale Umweltfazilitaet (GEF), stark erhoehen. Mit dem Geld der GEF werden die CBD-Beschluesse umgesetzt.
Federfuehrend bei den CBD-Verhandlungen ist das Bundesumweltministerium (BMU). Doch fuer die GEF ist das Entwicklungshilfeministerium zustaendig. Die 13 Umweltschutzverbaende appellieren an Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Bundeskanzler Gerhard Schroeder, ihre bisherige ablehnende Haltung aufzugeben. Mit einer Kanzler-Initiative solle Deutschland auf der UN-Konferenz mehr Geld fuer weltweite Schutzgebiete zur Verfuegung stellen.
Ein Netzwerk von Schutzgebieten ist nicht nur entscheidend fuer den Erhalt der Artenvielfalt. Hochwasserschutz, Bergwaldschutz, Lawinenschutz und Trinkwasserschutz sind kostenlose Leistungen von Naturschutzgebieten. Nach Studien des CIFOR (Center for International Forestry Research, Indonesien) hat der Verlust an Oekosystemen auch direkt Armut und Verelendung zur Folge. Die Bundesregierung muss Urwald- und Meeresschutz daher als Beitrag zur Armutsbekaempfung begreifen.
Die gemeinsame Resolution wird unterstuetzt von: Greenpeace, Deutscher Naturschutzring (DNR), Naturschutzbund Deutschland (NABU), WWF Deutschland, Bund fuer Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Tropenwaldstiftung OroVerde, Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz (ARA), Europarc Deutschland, Gesellschaft zum Schutz der Meeressaeugetiere (GSM), Vogelschutz-Komitee (VSK), Deutscher Alpenverein (DAV), Zoologische Gesellschaft Frankfurt, AG Wald vom Forum Umwelt & Entwicklung.









