(openPR) HÖREN &Lernen A.Tomatis war mit seinen Forschungsergebnissen, die in französischer Sprache bereits 1957 veröffentlicht wurden, seiner Zeit um ein halbes Jahrhundert voraus - erst jetzt sind viele seiner Theorien und Schlussfolgerungen Stand der Wissenschaft.
Seine Erkenntnisse sind heute aber aktueller denn je:
? Schulschwierigkeiten haben ihre Ursache weder in der Schule noch im sozialen Umfeld eines Kindes. Sie beginnen auch nicht erst in der Schule. Sie sind auch nicht unbedingt eine Frage der Intelligenz.
? Ein Kind, das schlecht lesen, schreiben oder rechnen lernt, ist weder dumm noch faul. Es strengt sich meist mehr an als alle anderen Mitschüler. Es entspannt sich nie, auch seine Freizeit ist von Schwierigkeiten geprägt.
? Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Von der ersten Sekunde seines Daseins an verarbeitet ein Kind Informationen.
? Das Ohr spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Innenohr befindet sich das Gleichgewichtsorgan, das sämtliche Bewegungen des Körpers steuert und kontrolliert. Untrennbar damit verbunden ist die Hörschnecke, deren Aufgabe darin besteht, Schallinformationen, vor allem auch sprachliche, aufzunehmen und weiterzuleiten.
? Das Ohr ist die zentrale Schaltstelle für die Bewegung und Orientierung im Raum, für die Informationsverarbeitung, für das Lernen.
? Das Gehör ist lange vor der Geburt funktionsfähig. Ein Kind kommt auf die Welt und bringt bereits unzählige Informationen mit, es "kennt" auch schon seine Muttersprache.
? Der Prozess der Informationsverarbeitung durch das Gehör kann vielfältigen Störungen ausgesetzt sein. Sie können sowohl bereits vorgeburtlich oder während der Geburt auftreten oder im weiteren Verlauf der kindlichen Entwicklung.
? Solche Störungen beeinträchtigen die Motorik, die Koordination, die Hörwahrnehmung und den Spracherwerb.
? Kinder in Schwierigkeiten sind Fremde im eigenen Land. Sie verstehen und sie sprechen ihre eigene Sprache nicht richtig, sie haben nicht einmal eine "richtige" Sprache zum Denken und geraten deshalb in Schulschwierigkeiten.
Konzentration ist Filtern
Aus der Fülle an Geräuschen müssen wir bestimmte Wahrnehmungen ganz bewusst auswählen. Um bewusst zuhören zu können, muss man sich konzentrieren.
Frage: Wie beeinflusst unser Hören das Lernen?
Unsere Sinne sind die Brücke zwischen der äußeren Welt und unserem Inneren. Dabei kommt unserem Sinnessystem Ohr eine ganz besondere Bedeutung zu. Es ist das Sinnesorgan, das als erstes ausgebildet ist und das uns vermutlich als letztes verlässt. Unsere Ohren arbeiten immer und vereinen gleich zwei Sinne: unseren Hörsinn und unseren Gleichgewichtssinn.
Somit dient das Ohr unserer Orientierung. Wenn wir bestimmte Frequenzen nicht gut genug wahrnehmen, fehlen uns wichtige Informationen zur Orientierung im Leben. Das führt zu Unsicherheit, Gereiztheit und Ablenkbarkeit. Wir müssen viel Energie aufwenden, um das in irgendeiner Weise zu kompensieren. Bestmögliche Ausreifung und lebenslanges Training unserer Hörwahrnehmung sind nicht nur entscheidend für unser Verhalten, sondern auch für unsere Lernfähigkeit. Dafür können wir aktiv etwas tun, wenn wir zum Beispiel mehr auswählen, was wir unseren Ohren zumuten, denn hohe Lautstärken und Dauerlärm verursachen unwiderrufliche Schäden. Wir können ab und zu Hörpausen einlegen und die Stille suchen oder bewusst in eine Richtung, auf ein bestimmtes Geräusch horchen. Wir versuchen ein Instrument in einem Musikstück herauszuhören statt uns berieseln zu lassen. Vielleicht suchen wir uns auch ein Lieblingsgeräusch aus, das uns ein gutes Gefühl vermittelt?
Optimal hören heißt nicht, möglichst viele Sinneseindrücke aufzunehmen. Vielmehr geht es um die Flexibilität, aus der Fülle an Signalen bewusst auszuwählen, was für die Situation wichtig und (über)lebensnotwendig ist. Sonst wächst die Menge der zu verarbeitenden Reize und überfordert unser Gehirn. Die Fähigkeit zu filtern ist Konzentration und Konzentration ist die Voraussetzung, um zuhören zu können. Wie gut wir zuhören können bestimmt, wie viel wir von der Welt mitbekommen. Menschen, die nicht zuhören können, können auch nicht zusehen, nicht zuleben.
Vor allem beim schulischen Lernen ist die Fähigkeit zuzuhören entscheidend für den Erfolg. Oftmals wird übersehen, dass Unruhe, Ablenkbarkeit, Unsicherheit, aber auch Lese-/ Rechtschreibschwierigkeiten Folgen einer unklaren Hörwahrnehmung sind. Gerade im Schulunterricht sind rasches sprachliches Erfassen, deutliches und richtiges Sprechen, Filtern von Störgeräuschen und gute Merkfähigkeit notwendig, um dem Unterricht folgen zu können. Die Reaktionszeit zwischen akustischem Reiz, sprich dem gesprochenen Wort und der Reizverarbeitung im Gehirn liegt ungefähr bei 50 bis 300 Millisekunden. Dauert es darüber hinaus haben wir die o.g. Schwierigkeiten. Das ist neurologisch nachweisbar.
Wer hier nicht über eine sichere Basis verfügt, kann den Lernstoff nur schwer verinnerlichen. Üben und Ermahnungen helfen da nicht weiter, wo grundlegende Fähigkeiten noch nicht ausgereift sind. Ein gezieltes und professionelles Training der Wahrnehmung ist dann der erste Schritt, denn was man nicht kann, das kann man auch nicht üben. Man muss es vielmehr erst einmal lernen.
Unter http://www.auris-vita.de können Sie einen Selbsttest herunterladen um erste Anhaltspunkte für eine beeinträchtigte Wahrnehmung aufzuspüren.
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Herzlichen Dank