(openPR) (Aschaffenburg) - Förderverein präsentierte die Sieger des DJ-Wettbewerbs im Colos-Saal
Wuchtige Bässe füllen den Raum. Auf der Bühne ein schlichtes Pult und dahinter ein Diskjockey, der seine Vinylplatten durch die Luft wirbeln lässt und in schneller Folge auf die beiden Plattenspieler verteilt. Kopfhö-rer an einem Ohr und virtuoses Bedienen von Knöpfen und Reglern. Im Saal spenden tanzende Menschen bei gelungenen Tempowechseln und Passagen frenetischen Applaus. Die Stimmung im Colos-Saal hätte kaum besser sein können, als an diesem Mittwochabend im Juli.
Der Förderverein unabhängiger creativer Künste e.V. präsentierte am vergangenen Mittwoch die Sieger des diesjährigen DJ-Contest auf einer grossen Party in Aschaffenburgs bekanntestem Musikclub. Eröffnet wurde die Präsentation mit einem Aufwärmprogramm der bekannten Aschaffenburger DJ´s Stefan „Panda“ Lutz und Martin Giesbrecht alias Teasy. Beide saßen bei den Vorausscheidungen an den beiden ersten Juliwo-chenenden in der Jury und kümmerten sich daneben um den technischen Ablauf der Veranstaltung.
Ab Mitternacht hatten dann die drei best platzierten DJ´s die Gelegenheit, ihr musikalisches Können zu beweisen. Geschickt mischten sie elektronische Klänge mit Elementen aus House, Soul und Rock und ließen es sich nicht nehmen, Elemente aus Werken der Elektronikpioniere Kraftwerk zu interpretieren. Es entstand eine Klangmelange mit eigener Werkhöhe, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.
Der Weg in den Tempel der Aschaffenburger Musikkultur war für die Plattenkünstler dabei nicht einfach, da die Wertung aus mehreren Elementen bestand. Im Internet standen seit Anfang Juni Werkproben von sieben DJ´s zur Auswahl, die per Email-Abstimmung bewertet werden konnten. Daneben flossen die beiden Abstimmungen im Vereinsheim in das Ergebnis ein. Hier mussten sich die Wettstreiter in ausgeloster Reihen-folge mit ihren Darbietungen den kritischen Ohren und Tanzbeinen der Vereinsmitglieder stellen. Für sich entscheiden konnte den Wettbewerb schließlich Marcel alias Madniel mit 31,6% der Stimmen vor Manuel Schatz (23,7%) und Sebastian Roth (se-ro) mit 15,8%. Insgesamt erreichten die drei Erstplatzierten damit über 70% aller Stimmen. Das Votum des Publikums fiel damit so eindeutig aus, dass die Jury auf eine eigene Wertung verzichtete.
„Elektronische Musik ist längst ein wichtiger Bestandteil der Jugendkultur geworden“, so Thomas Quien, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins unabhängiger creativer Künste e.V. (F.u.c.K. e.V.). Trotzdem sei diese Musikrichtung mit einer Fülle von Vorurteilen behaftet, die es mitunter schwer machen, Veranstaltungen wie das F.u.c.K.tronik 2008 überhaupt durchzuführen. „Umso glücklicher sind wir, in der Person des Colos-Saal-Chefs Claus Berninger einen Partner gefunden zu haben, der das Ohr am Puls der Zeit hat und uns ermöglichte, diese Musikrichtung in größerem Rahmen zu präsentieren“, so Quien weiter. Es sei für beide Seiten ein gelungenes Experiment gewesen, das sicherlich fortgesetzt werden wird.
Ein Vorurteil gegen Techno-Musik konnte bei der Veranstaltung jedenfalls ausgeräumt werden: elektronische Musik funktioniert auch in einem rauchfreien Umfeld, der Stimmung am Abend jedenfalls tat das gelegentliche vor die Tür gehen keinen großen Abbruch.