(openPR) Als Teil des vierjährigen EU-Projekts SAFIR (Speech Automatic Friendly Interface Research), das heute erfolgreich beendet wurde, hat die BASF IT Services eine neue Anwendung entwickelt, mit der in der Prozessindustrie eingesetzte IT-Systeme sprachaktiviert werden können. Die Anwendung mit dem Namen SAPHER richtet sich in erster Linie an Beteiligte bei der Gefahrenabwehr wie etwa Feuerwehren.
Ziel des Projekts SAFIR (Speech Automatic Friendly Interface Research) war es, Technologien zu entwickeln, mit denen Unternehmen, Behörden und Organisationen in Europa einfach und sicher auf Daten zugreifen können und bei denen die Datenaus- und -eingabe auch per Sprache möglich ist. Insgesamt waren an dem von der EU kofinanzierten Projekt 20 europäische und ein chinesisches Unternehmen beteiligt. Dazu zählten Firmen, die Anwendungen für bestimmte Zielgruppen entwickelt haben, sowie Unternehmen, die die Sprachtechnologie an die neuen Anforderungen angepasst haben.
Zusammen mit diesen Partnern erarbeitete die BASF IT Services mit SAPHER einen neuartigen Zugang zu Informationssystemen für Gefahrstoffe. Erprobt wurde die Anwendung in einem Pilotversuch bei der Werkfeuerwehr der BASF SE in Ludwigshafen. Die Basis bildete hierbei die Sprachtechnologie-Lösung Voice Query Language (VQL), die vom Initiator des Projekts, der belgischen Firma Voice-Insight, speziell für den Einsatz in industriellen Anwendungen entwickelt wurde.
SAPHER kann den Feuerwehrleuten in Zukunft Gefahrstoffinformationen direkt vor Ort und per Sprachdialog liefern. Dabei läuft die Anwendung direkt auf einem mobilen Gerät, das der Feuerwehrmann bei sich trägt. Wesentliche Daten können vor dem Einsatz auf das Gerät gespielt werden, so dass Informationen auch ohne Funkverbindung vorhanden sind. Sowohl die Funkverbindung als auch die Kabelverbindung von Headset und mobilem Gerät verfügen durch den Einsatz besonderer Technologien über eine qualitativ bessere Spracherkennung als dies via Telefon - etwa bei der Fahrplanauskunft - möglich ist. Dies ist grundlegend für viele Einsätze im industriellen Umfeld, da hier weitaus mehr und komplexere Begriffe von einem System erkannt werden müssen.
„Die neue Lösung ist für die BASF IT Services ein viel versprechender Anfang auf dem Weg, Sprachtechnologie auch in weiteren Anwendungsbereichen innerhalb der Prozessindustrie zum Vorteil aller Beteiligten einzusetzen. Dabei werden wir auch in Zukunft eng mit den Partnern aus dem SAFIR-Projekt kooperieren“, so Dr. Ralf Sonnberger, Geschäftsführer der BASF IT Services.
Der zukünftige Einsatz von SAPHER beschränkt sich nicht nur auf den Bereich Environment, Health and Safety (EHS). Die Technologie wurde vielmehr so entwickelt, dass sie ohne großen Aufwand auch IT-Prozesse anderer industrieller Abläufe sprachaktivieren kann.
Sinnvoll ist der Sprachdialog mit dem Computer in allen Situationen, in denen Mitarbeiter permanent mit einem Computersystem Informationen austauschen und gleichzeitig ihre Hände und Augen für andere Aufgaben frei haben müssen. Ein Paradebeispiel hierfür ist die mobile Datenerfassung in Produktionsanlagen, beim Pflanzenschutz oder in der Landwirtschaft. Sprachaktivierte Lösungen bieten sich aber auch überall dort an, wo die Umgebungsbedingungen die Bedienung eines Rechners bisher nicht zulassen. So könnte zum Beispiel die Wartung und Instandhaltung von Maschinen in komplexen Anlagen im Energie- oder Abwasserbereich durch den Einsatz von Sprachtechnologie vereinfacht werden. Ein drittes mögliches Einsatzfeld ist die Sprachaktivierung logistischer Prozesse im gesamten Supply Chain Management, also in der Produktions-, Lager- und Transport-Logistik.





