(openPR) Die katholische Universität Eichstätt blickt auf eine fast 450 Jahre zurückreichende Geschichte als Bildungseinrichtung der katholischen Kirche zurück. Erst seit 1980 wird die rein kirchliche Einrichtung in einem Konkordat als wissenschaftliche Hochschule im Sinne des bayerischen Hochschulgesetzes geführt. Auf Wunsch der bayerischen Staatsregierung werden an der katholischen Hochschule seit 1988 auch Wirtschaftswissenschaften unterrichtet. Heute ist die katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt die einzige katholische Universität in Deutschland. In Forschung und Lehre rangiert die Universität Eichstätt in den einschlägigen Hochschul-Rankings immer wieder unter den besten Universitäten Deutschlands – das Spiegel-Ranking des Jahres 1999 und 2002 gewann die katholische Universität sogar.
An der immer wieder gelobten Qualität der Universität kann es also nicht liegen, dass die Ablehnung eines Kandidaten für die Hochschul-Präsidentschaft in Presse und Öffentlichkeit kritisiert wird. Einige Gazetten sprachen im Zusammenhang mit Eichstätt wieder einmal von der „Unfreien Wissenschaft“, auch wenn es sich bei der Berufung des Hochschul-Präsidenten wohl kaum um ein wissenschaftliches Forschungsprojekt handeln dürfte. Die unbegründeten Vermutungen, dass die Kirche auf wissenschaftliche Inhalte und die Forschung Einfluss nähme, reicht lange zurück, ist aber niemals fundiert worden – die wissenschaftlichen Publikationen der Universität sind zahlreich und international anerkannt, die Freiheit von Forschung und Lehre in der Welt der Wissenschaft ohne jeden Zweifel.
Als in kirchlicher Trägerschaft befindliche katholische Universität steht der Kirche bei der Bestellung des Präsidenten der Universität das letzte Wort zu. Die Bayerische Zentrumspartei begrüßt es ausdrücklich, dass die katholische Kirche diese einzige katholische Universität mit finanziert, betreut und darauf achtet, dass die Universität eine christlich geprägte Lehreinrichtung bleibt, wie dies im Vertrag (Konkordat) zwischen dem Freistaat und der katholischen Kirche zur Vorbedingung gemacht wurde, bevor die Einrichtung unter das bayerische Hochschulgesetz gestellt wurde.
Die bayerische Zentrumspartei vermutet hinter den Anwürfen der Presse eine gezielte Kampagne, um die allerletzten verbliebenen Einwirkungsmöglichkeiten der katholischen Kirche zu beschädigen. Faktum ist, dass die Kirchen in unserem Staat heute über fast keinen Einfluss in Staat und Gesellschaft mehr verfügen. Darüber hinaus versucht die Presse trotzdem immer wieder auch die moralische Autorität der Kirche zu schwächen und die Kirchen als Institutionen handlungsunfähig zu machen.
„Wir brauchen tatsächlich mehr Einfluss der Kirchen auf unsere Gesellschaft – auf keinen Fall weniger. Christliche Werte sind von den Vätern unseres Grundgesetzes als Grundbaustein der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vorausgesetzt worden. Hinter der Kampagne gegen die Entscheidung der Kirche über den zukünftigen Universitätspräsidenten der katholischen Universität steht wohl wieder nur das Ziel, die Kirche und ihr Ansehen zu beschädigen.“ meint Tobias Heinz, Landesvorsitzender der Deutschen Zentrumspartei in Bayern. „Von mehr als 4600 Studenten in Eichstätt studieren nur 399 in Fächern, die der Kirche nahe stehen, das sind also weniger als 10%, dennoch trägt die Kirche mehr als 20% zur Finanzierung der Hochschule bei. Zahlreiche Einrichtungen für die Studenten, wie z. B. Kindergärten für Kinder von Studierenden, werden hauptsächlich von der Kirche finanziert. Wir halten es daher für völlig unakzeptabel, dass sich die weltliche Presse - wenig fundiert - in die Angelegenheiten der Kirche einmischt.“
Die Deutsche Zentrumspartei tritt seit ihrer Gründung 1870 für die Rechte der Kirchen ein. Wir sehen in den christlichen Kirchen einen der Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Die Arbeit der Kirchen für alle Menschen in Deutschland und der Welt ist bewundernswert. Das Ansehen der Kirche spiegelt diese hervorragende und selbstlose Arbeit kaum wider – was zum großen Teil auch an der antikirchlichen Haltung der veröffentlichten Meinung liegen dürfte. Faktum ist: kein einziges Massenmedium äußerte Verständnis für die souveräne Entscheidung der Kirche, obwohl diese völlig konform mit den gültigen Richtlinien für die Bestellung des Universitätspräsidenten getroffen wurde.
Die meisten Studenten und Professoren – sie stehen der Sache wohl deutlich näher, als einige oberflächlich recherchierende Journalisten –, die in Leserbriefen und Internet-Foren zu Wort kamen, äußerten sich demgegenüber erleichtert, dass das „unsauber abgelaufene“ weltliche Verfahren durch die Kirche nicht sanktioniert wurde. Entsprechend äußerte sich auch ein Brief des studentischen Konvents vom Januar 2008.













