(openPR) Zur diesjährigen Leitmesse der Informations- und Kommunikationstechnologie präsentiert das Fraunhofer IESE schwerpunktmäßig Verfahren zur kosteneffizienten Entwicklung von Software für komplizierte Land- und Baumaschinen. Als Beispiel dient am Stand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 9, Stand B38 ein Modellbagger, mit dem die Messebesucher selbst in Aktion treten können und der Systementwurf und -analyse für die Softwarekomponenten zur Realisierung komplexer Funktionen anschaulich demonstriert.
So kann der Aktionsradius des Baggers per Software so eingestellt werden, dass der Ausleger nur im vorgegebenen Arbeitsbereich bewegt werden kann. Derartige Sicherheitssysteme sind gerade bei der Komplexität moderner Nutzfahrzeuge nur mit Software realisierbar und betreffen vielfach auch sicherheitskritische Komponenten wie z.B. die Bremsen.
Moderne Nutzfahrzeuge, d.h. LKW, Busse, Land- und Baumaschinen sind rollende High-Tech-Produkte, in denen die Software in den elektronischen Steuergeräten komplexe Regelungen, komfortable Steuerungen und die Fahrzeugsicherheit erst möglich macht. »Kleine Stückzahlen, hoher Variantenreichtum und anspruchsvolle Mechatronik erfordern im Nutzfahrzeug ein effizientes Vorgehen bei der Entwicklung, welches dazu ein nachweisbar höchst zuverlässiges Produkt liefert«, erläutert IESE-Projektleiter Ralf Kalmar. »Die Anforderungen sind hier höher als beim PKW.«
Dabei ist die Abhängigkeit von Software auf den ersten Blick nicht sichtbar: Die Programme arbeiten ohne Zutun des Fahrers unbemerkt und zuverlässig, verteilt auf oft mehrere Dutzend Kleinstrechner.
Für den Entwurf und die Qualitätssicherung komplexer mechatronischer Systeme mit eingebetteter Software entwickelt das Fraunhofer IESE im Rahmen des Fraunhofer-Innovationsclusters »Digitale Nutzfahrzeugtechnik« neue Prüfverfahren und optimierte Entwicklungsmethoden. Das Institut erarbeitet insbesondere Methoden und Prozessmodelle, mit denen auch in Zukunft bei immer komplexeren Softwarestrukturen Nutzfahrzeuge verschiedenster Varianten nach Kundenwünschen gebaut werden können. Dabei gehen die Anforderungen aktueller Sicherheitsstandards ebenso ein wie Betrachtungen zur Systemarchitektur und Aspekte der Qualitätssicherung.
Der Fraunhofer-Innovationscluster »Digitale Nutzfahrzeugtechnik« unter der Leitung des Fraunhofer ITWM und Fraunhofer IESE wird von der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Land Rheinland-Pfalz und der Europäischen Union gefördert.