(openPR) Bundespräsident Horst Köhler hat sich besorgt über die Lage der Mittelschicht in Deutschland geäußert, die von zunehmender Verunsicherung gekennzeichnet sei. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstagausgabe) sagte er, die Verteilung der Einkommen und Vermögen in Deutschland entwickele sich auseinander. Vergleichsweise wenige erfreuten sich enormer Einkommenszuwächse, während die Einkommen der breiten Mittelschicht in Deutschland stagnierten oder real teilweise sogar sänken. "Doch die Menschen in der Mitte der Gesellschaft erbringen den Löwenanteil dessen, was verteilt wird. Ihre Anstrengung, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, mit allen Risiken und Unwägbarkeiten, verdient Anerkennung, Respekt und Förderung durch den Staat. Es ist wichtig, dass sie erleben: Ihr Beitrag lohnt sich auch für sie selber. Und bei allem Werben der Politik um die Mitte: Die Steuer- und Beitragszahler merken am Geldbeutel, wie handfest die Unterstützung für sie wirklich ist. Mich überrascht es nicht, wenn Fragen nach der sozialen Gerechtigkeit aufgeworfen werden. Dabei stören mich weniger die Managergehälter für sich genommen. Mehr Sorgen bereitet mir die zunehmende Verunsicherung der Mittelschicht", sagte Köhler.