(openPR) Das Theater des Zentauren
Auf Einladung der European Association for Theatre Culture und der Fondazione di Venezia werden sich vom 5. bis 11. November 2007 achtzig bis einhundert Spezialisten aus aller Welt in Venedig treffen, um neue Ideen für ein modernes Theatertraining auszutauschen und zu entwickeln.
Die METHODIKA ist ein einzigartiges internationales Arbeitstreffen unter der Schirmherrschaft des ITI/UNESCO theatre education & training committee.
Der künstlerische Leiter Prof. Dr. Jurij Alschitz konnte seine Idee der „METHODIKA“ zum ersten Mal 1999 mit dem Thema „Persönlichkeit und Ensemble“ in Mailand realisieren. In den Jahren 2001 und 2003 fand dieses Festival in Stockholm statt – mit den Themen „Energie und Theatre“ und „The Face and the Mask of the Actor“.
Nach eine Pause ist es 2007 wieder so weit: METHODIKA in VENEZIA.
Die unterschiedlichsten Regisseure, Theaterleiter, Schauspiellehrer und Schauspieler treffen sich für eine Woche zu intensiver praktischer und theoretischer Arbeit. Vier Meister - die international anerkannten Regisseure und Theaterlehrer - Cesar Brie (Argentinien), Prof. Maria S. Horne (USA), Prof. Adolf Schapiro (Russland), und Prof. Rimus Tuminas (Lithauen) wurden speziell für dieses Thema eingeladen, um Workshops zu leiten, in denen sie ihre neuesten Ansätze und Ideen zu einem „Theater des Zentauren“ vorstellen.
Die Notwendigkeit für diesen Erfahrungsaustausch - sagen wir Ideenbörse - zeigt sich darin, dass die Aufmerksamkeit der Regie im Theater immer weniger bei der Schauspielkunst selbst liegt, als vielmehr in der Realisierung visueller oder konzeptioneller Ideen. Die Theaterschulen ihrerseits stehen heute unter dem Druck, einem neuen Markt gerecht werden zu müssen, um ihren Schülern eine reelle Berufschance geben zu können. Die Lehrenden beklagen selbst, dass dabei Recherche, künstlerische Experimente, d.h. die notwendige Erneuerung und Provokation gegenüber bestehender Praxis verloren gehen. Die Schulen sind in Gefahr zum konservativsten Teil des Theatersystems zu werden. Und alle sind sich dessen bewusst.
Es ist also kein Wunder, dass alle bisherigen METHODIKA-Festivals auf große Resonanz stießen. Der Wunsch, auf professionell hohem Niveau neue Ideen und Techniken für eine moderne Schauspiellehre zu entwickeln ist groß. Vielen Regisseuren und Lehrern ist bewusst, dass die Kunst des Schauspiels noch immer im 19ten, frühen 20sten Jahrhundert verharrt. Der Sprung ins 21ste ist noch nicht vollbracht.
Diesen Sprung zu vollziehen ist ein hochgestecktes Ziel - endlos wie die Entwicklung der Kunst selbst. Jede METHODIKA ist ein kleiner, aber wichtiger Schritt. Aber allein die Begegnungen der „Suchenden“ auf internationaler Ebene haben in den letzten Jahren zu den interessantesten Projekten geführt.
Das diesjährige Thema „Das Theater des Zentauren“ formuliert Jurij Alschitz folgendermaßen: „Ungeachtet dessen, dass die Schauspielkunst nicht erst seit einem Jahrtausend existiert, haben sich bei den Spezialisten viele ungelöste Fragen dieser einzigartigen und geheimnisvollen Kunst angesammelt. Ich habe mich selbst gefragt: was fasziniert mich am meisten an der Schauspielkunst? Und ich habe mir geantwortet: das Übermaß an Paradoxen, an Unvereinbarkeiten und unlogischen Verbindungen. Wie sind zum Beispiel solch unterschiedliche Kategorien wie „Schauspieler“, „Persona“, „Personnage“, „Rolle“ miteinander kombinierbar? Schließen sie sich gegenseitig aus, da sie gänzlich unterschiedlichen Kategorien angehören, oder ergänzen sie sich? Wie können Modelle wie „Schauspieler-Rolle“ und „Figur-als real existierende Person“ ko-existieren, wenn sie parallel von ein- und demselben Subjekt ausgeführt werden? Wie werden diese Modelle geschaffen und wie entstehen sie auf der Bühne? Welche Perspektive hat die Realisierung des idealen Modells? Heutige Theatertheorien sind unserer Meinung nach einfach deshalb nicht fähig diese Fragen adäquat zu beantworten, weil sie nur selten zum Untersuchungsgegenstand gemacht werden. Von daher stellt sich die Aufgabe, mit Hilfe philosophischer und künstlerischer Prinzipien nach Antworten auf die gestellten Fragen zu suchen. Darin liegt für uns Sinn und Ziel einer vierten METHODIKA.
Im November 2007 werden die vier Meister Cesar Brie, Prof. Maria S. Horne, Prof. Adolf Schapiro, Prof. Rimus Tuminas mit praktischen Workshops und Prof. Anatolij Vasiliev mit einer Gastvorlesung jeder auf seine Art Antworten auf diese Fragen zu geben versuchen. Neugierige Theaterkünstler sind eingeladen, daran aktiv teilzunehmen.
Die METHODIKA widmete sich in der Vergangenheit folgenden Themen:
1999 (Italien) Persönlichkeit und Ensemble
2001 (Schweden) Energie und Theater
2003 (Schweden) Das Gesicht und die Maske des Schauspielers
METHODIKA 2007
IV. INTERNATIONALES FESTIVAL FÜR METHODEN DES THEATERTRAININGS
Das Theater des Zentauren
05.-11. November 2007 (Italien Venedig) The Theatre of Centaur
Christine Schmalor
programme director AKT-ZENT / EATC
president theatre education & training committee ITI/UNESCO
Natalie Driemeyer und Christijan Laljak
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
AKT-ZENT e.V. Internationales Theaterzentrum Berlin
Research Centre of ITI/UNESCO Theatre Training and Education Committee
Skalitzerstr. 97, D-10997 Berlin, Tel. 030 – 612 87 27-4 Fax –5
e-mail:
www.theatreculture.org
AKT-ZENT Internationales Theaterzentrum Berlin existiert seit 1995 und wurde gemeinsam von Herrn Dr. Jurij Alschitz und Frau Christine Schmalor gegründet. AKT-ZENT hat sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, Fort- und Weiterbildungsprogramme für professionelle Theaterschaffende in Form von Seminarreihen, Workshops, Laboratorien und Meisterklassen anzubieten.
Seit 2006 ist AKT-ZENT das Research Centre ITI/UNESCO theatre education & training committee.










